_ Beispiel Berlin: Im Land Brandenburg sind drei direkt an Berlin angrenzende Landkreise bundesweit unter den Top 10: Dahme-Spreewald, Barnim (beide über 44 Baugenehmigungen pro 10 TSD Einwohner) und Teltow-Fläming (37,9 Baugenehmigungen).
Die Stadt Berlin kann aber nur einen Wert von 4,8 Bauvorhaben pro 10 TSD Einwohner aufweisen. Dabei warten fast alle angrenzenden Landkreise mit Werten von über 25 auf. Damit ist der Ballungsraum Berlin in Sachen Einfamilienhäuser die am stärksten wachsende Region Deutschlands.
In Städten wird bedeutend weniger gebaut
Der Grund für die Diskrepanz zwischen Stadt und Land ist naheliegend und gilt symptomatisch auch für andere Gebiete in Deutschland: die Grundstückspreise in den Städten sind ständig gestiegen.
Bezeichnend ist, dass gerade im Umland von Berlin so viel gebaut wird. Dies deutet darauf hin, dass die Preise trotz Nähe zur City noch erschwinglich sind. Dies gilt nicht für alle Regionen Deutschlands. Im Umland von Stuttgart (1,5) oder München (5,7) wird ebenfalls nicht so viel gebaut, da auch dort die Grundstückspreise bereits recht hoch sind.
Was sind die Faktoren für einen Bauboom?
Ob gebaut wird oder nicht hängt von vielen Faktoren ab. Der Grundstückspreis alleine ist nicht entscheidend, sonst müsste in vielen Regionen bedeutend mehr gebaut werden. Nicht gebaut wird aus zwei Gründen: Die Preise sind zu hoch oder die Attraktivität (Lebensqualität, Arbeitsplätze, kulturelles Angebot etc.) ist zu gering. Ist die Attraktivität hoch genug und korrespondiert dies mit erschwinglichen Preisen, dann steigt die Anzahl der Bauvorhaben.
In Bayern und im Norden boomt das Bauen
Ganz vorne sind auch große Teile Bayerns. Die Landkreise um Straubing, Landshut, Regensburg, Ingolstadt und Nürnberg liegen häufig bei über 25 Bauvorhaben pro 10 TSD Einwohner. Deutschlandweit auf Platz eins liegt der Landkreis Straubing-Bogen mit einem Wert von 46,7.
Die zwei nördlichsten Landkreise Deutschlands – direkt an der Grenze zu Dänemark – liegen beide unter den TOP 20. Schleswig-Flensburg nimmt mit 40,9 Bauvorhaben pro 10 TSD Einwohner Platz 4 ein. Der Landkreis Nordfriesland (32,5) liegt auf Platz 18. Generell ist die Bautätigkeit in Schleswig-Holstein im bundesweiten Vergleich recht hoch. Dies gilt auch für die Landkreise zwischen Hamburg und Bremen.
Auch in der Weser-Ems Region wird viel gebaut. Dort gehören die Landkreise Ostfriesland, das Emsland, Friesland, Ammerland und Artland zu den boomenden Regionen. Die Landkreise Cloppenburg (40,1) und Vechta (38,9) liegen bundesweit auf Platz 5 und 6 in Sachen Ein- und Zweifamilienhäusern. Damit wird im Norden Niedersachsens mehr gebaut als im Süden.
Im nordöstlichen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern fällt auf, dass hauptsächlich an der Ostseeküste gebaut wird. Die restlichen Landkreise an der Küste liegen zwischen 20 und 25 Bauvorhaben pro 10 TSD Einwohner.
In Rheinland-Pfalz gibt es einige Landkreise unter den TOP 50. Insbesondere fallen hier der Eifelkreis Bitburg-Prüm (28,5) und Bernkastel-Wittlich (26,6) auf. Im Landkreis Trier-Saarburg werden immerhin noch 20,9 Häuser pro 10 TSD Einwohner gebaut. Auffällig ist die unmittelbare Nähe zu Luxemburg und Belgien. Vielleicht ist dies mit ein Grund für die verstärkte Bautätigkeit.
Häuslebauen im Ländle? Zu teuer!
Natürlich wird auch im Ländle gebaut, aber im bundesweiten Vergleich tut sich Baden-Württemberg definitiv nicht mehr als das Land der „Häuslebauer“ hervor. Vorne dabei der Hohenlohekreis (24,6) auf Platz 50 und der Landkreis Biberach (22,5) auf Platz 65.
Nimmt man die erteilten Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser für das Jahr 2017 als Grundlage, so fällt auf, dass die Bautätigkeit in vielen Bundesländern deutlich niedriger ist als in anderen. In Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Nordrhein-Westfalen, in Hessen und im Saarland schaffen es gerade mal 0 bis 3 Landkreise – mit mehr als 18 Bauvorhaben pro 10 TSD Einwohner – in die TOP 118.—
Was ist der VQC?
Der VQC, der Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V., betreut Bauherren auf dem Weg zum neuen Eigenheim. Ein Netzwerk aus derzeit 38 unabhängigen Bau-Sachverständigen prüft bundesweit die Qualität von Einfamilienhäusern während der Bauphase.
Seit seiner Gründung im Jahr 2005 wurden 20 000 Baustellen auf Verarbeitungsmängel überprüft und zertifiziert. Dazu wurden mehr als 60 000 Begehungen auf Baustellen durchgeführt.
Die Qualitätsprüfung auf der Baustelle beinhaltet:
- Methodische Überprüfung Ihrer Baustelle auf Qualitäts- und Verarbeitungsmängel.
- Kontrolle der fachgerechten Arbeit der Gewerke samt Schnittstellen.
- Kritische und transparente Begutachtung sowie Dokumentation der Prüfung.
- Konstruktive Lösungsvorschläge und Kommunikation mit den Handwerkern.
Dies trage zu einem reibungsloseren Ablauf des Bauvorhabens bei – ohne Kompromisse bei der Qualität.