Das Kriminologische Forschungsinstitut (KFN) in Hannover hat eine Studie über reisende und zugereiste Täter des Wohnungseinbruchs veröffentlicht. Für die Studie wurden 30 verurteilte Einbrecher befragt. „Fehlende bzw. ungenügende mechanische Sicherheitstechnik an Fenstern und Türen ermöglicht den Tätern sehr häufig ein leichtes Eindringen in die Wohnung bzw. das Haus.“ So lautet ein zentraler Satz der differenzierten Studie. Dies zeigt, wie wichtig einbruchhemmende Maßnahmen bei Fenstern und Türen sind.
In drei Sekunden jedes Kunststofffenster geöffnet
Allerdings machte vor allem eine Aussage der Befragten in der Presse die Runde. Besonders leicht aufzubrechen seien Fenster und Türen mit Kunststoffumrahmungen. "Ich sage es Ihnen so: Ein altes Haus, das ein Holzfenster hat, ist schwieriger aufzumachen als das Kunststofffenster", erklärte der Einbrecher. Nach spätestens drei Sekunden sei jedes Kunststofffenster geöffnet. Es gebe Täter, die sich speziell auf Häuser mit Kunststofffenstern spezialisiert hätten.
Aussage in der Verallgemeinerung falsch
Dazu meint der VFF: Diese Aussage eines Einbrechers ist in der Verallgemeinerung falsch. Denn Kunststofffenster sind i.d.R. in ihrer Konstruktion genauso einbruchsicher wie Holzfenster. Die Qualität der Einbruchhemmung hängt von der Gesamtkonstruktion in Zusammenarbeit von Glas, Rahmen und Beschlag (Verschlusstechnik) ab. Zudem gibt es für die Beurteilung der Einbruchhemmung eine materialunabhängige Regelung, die sich RC (Resistance Class) nennt und in sechs Stufen unterschieden wird.
Hier können Sie die komplettStudie herunterladen: https://kfn.de/wp-content/uploads/Forschungsberichte/FB_133.pdf
(die Aussage eines einzelnen Täters steht auf S. 106)