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Thermoplastische Abstandhalter für übergroße ISO-Einheiten

Jumboscheiben automatisch versiegelt

_ Seit der Gründung 1965 hat Dietmar Henze seine Firma in 50 Jahren vom Glas-Großhandel zum Spezialisten für ISO-Übergrößen weiterentwickelt. Heute fertigt er Überformate auch als Zulieferer für andere Glasverarbeiter. Weitere Schwerpunkte des Uniglas-Mitglieds sind u. a. Isoliergläser mit Sonderaufbauten und Isoliergläser mit VSG-Kombinationen.

Gefertigt wird ausschließlich am Standort Hörden. Von dort aus bedient zudem eine eigene Glaserei mit Glasermeister und Glasbautechniker die Kunden, darunter auch Privatkunden.

„Wir sind nah am Kunden“

Neben der Fertigung liefert Henze auch selbst aus. Dazu der zweite Geschäftsführer Matthias Zander: „Wir sind nah am Kunden. Da wir keinen Außendienst im Vertrieb haben, bin ich selbst bei den Kunden. Im persönlichen Gespräch lassen sich die Wünsche, Anforderungen und Umsetzung einfach am Besten klären. Das schätzen unsere Kunden.“

Henze Glas bedient mit seinen Standard-ISO-Formaten Fenster- und Metallbauer im Umkreis von rund 100 km. Die Gläser werden vorwiegend in Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie in Objekten bis ca. 2000 m2 Glasfläche eingesetzt.

Ganz anders dagegen die XXL-Scheiben: Sie gehen hauptsächlich in den Export und sind europaweit gefragt.

Der ISO-Linie vorgelagert ist ein vollautomatischer Glaszuschnitt auf vier Linien, wobei ein VSG-Schneidtisch (Hegla) Zuschnitte bis 9 m Länge ermöglicht, bei Glasdicken bis 24 mm. Weiter zählen Glasbearbeitungen mit einem CNC-Zentrum zum Leistungsumfang des Betriebs.

Warme-Kante vom Fass

„In unserer Isolierglas-Fertigung arbeiten wir mit einer konventionellen Linie sowie einer automatischen TPS-Linie“, so Dietmar Henze. „Auf der TPS-Linie für 2-fach- und 3-fach-ISO lassen sich zudem auch herkömmliche Abstandhalter applizieren.“ Das biete Vorteile, setzt aber auch eine gute Produktionsplanung und flexibel einsetzbare Mitarbeiter voraus.

Mit der Investition in die vollautomatische ISO-Linie stellte Henze 2014 die Weichen zusätzlich in Richtung Warme Kante. Auf 80 m Länge werden dort blackline-Isoliergläser mit dem thermoplastischen Ködispace-Abstandhalter von Kömmerling gefertigt (www.koe-chemie.de). Der schwarze Synthesekautschuk (Polyisobutylen) wird mittels Bystronic-Roboter aus dem Fass in einem einzigen Zug direkt auf das Glas appliziert und ist dabei gleichzeitig Abstandhalterprofil, Trockenmittel und Primärdichtstoff.

Für die Warme Kante mit blackline liefert Kömmerling nicht nur den Dichtstoff, sondern auch das Polysulfid der Sekundärversiegelung. Unverträglichkeiten seien somit ausgeschlossen.

Die Materialien halten den Randverbund der ISO-Einheiten elastisch und gleichen durch Temperaturschwankungen entstehende Pumpbewegungen der Gläser aus. Das sorge für eine hohe Langlebigkeit, so der Dichtstoffanbieter. Zugleich weisen die Isoliergläser nur minimale Dickentoleranzen auf.

Im fertigen Fenster wird das schwarze Spacer-Material fast unsichtbar, da sich der Fensterrahmen im SZR spiegelt. Bei 3-fach-Gläsern liegen die maschinell platzierten Abstandhalter absolut deckungsgleich.

Als langjähriger Henze-Partner unterstützt die Kömmerling Chemische Fabrik aus Pirmasens Henze auch beim Vertrieb der Isoliergläser: Mithilfe des blackline-Netzwerks sollen die Vorteile des Systems durch den Markennamen bei Fensterbauern und Architekten etabliert werden.

Mit blackline möchte Dietmar Henze die Warme Kante mehr in den Vordergrund stellen: „Dieses Warme-Kante-System steht für eine hohe Qualität und einen gesicherten Verarbeitungsprozess.“

Und Matthias Zander ergänzt: „Wir sind der Überzeugung, damit dem Markt ein Stück voraus zu sein. Das gilt sowohl in Bezug auf die Produktivität als auch auf die technischen Werte unserer ISO-Einheiten und damit auch der Fenster, in die unsere Gläser eingebaut werden.“ Nach seiner Erfahrung geht heute die Nachfrage nach Isoliergläsern mit Edelstahl-Abstandhaltern ebenso zurück wie für farbige Spacer, von Alu ganz zu schweigen: „Am Markt findet man zunehmend Warmer-Kante-Isoliergläser mit schwarzem Spacer.“

Für Henze Glas ist die automatisierte TPS-Linie laut Zander ein wichtiger Bestandteil, um mit den Wettbewerbern Schritt zu halten. „Für kleine Hersteller wird es heute immer schwieriger, aber wir sind gerüstet“, so der Geschäftsführer. Seine Strategie für die Zukunft: ein guter Produktmix, die Vergrößerung des Liefergebietes – und eine gute Portion Durchhaltevermögen.—

www.henzeglas.de

Drei Fragen an Matthias Zander

GLASWELT – Welche Einschränkungen sehen Sie bei übergroßen Isoliergläsern bezüglich der Multifunktionalität?

Matthias Zander – Beschichtete Gläser und VSG reichen bis 18 m. Sonst sehen wir eigentlich keine Einschränkungen. Warme-Kante-Einheiten können wir auf unserer Linie bis 3,21 x 9 m automatisch herstellen. Und die Größe der Scheiben hat keinen negativen Einfluss auf die Stabilität der ISO-Einheit.

GLASWELT – Wie lösen Sie den Transport und die Montage solcher Maxi-Formate?

Zander – Hier ist Know-how gefragt, deshalb geben wir auf Wunsch Montagehilfe. Für die Auslieferung haben wir sechs Spezial-Lkws, deren Aufsatzkräne bis zu 20 m weit ausfahren können. In unseren 8 m langen Doppelachsen-Anhängern können wir zudem Scheiben bis 3,21 m Höhe transportieren.

GLASWELT – Wie sehen Sie Ihre Chancen und Risiken auf dem Markt der übergroßen Isoliergläser?

Zander – Einige Hersteller bieten heute zwar auch Maxi-Formate an, unser Vorteil ist aber, dass wir eine jahrzehntelange Erfahrung damit haben, sehr nah am Kunden sind und schneller produzieren und liefern können.

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