_ Bei der Ist-Analyse 2017 stellte sich heraus, dass im Vergleich mit internationalen Top-Spediteuren und Logistikdienstleistern der hauseigene Fuhrpark und die Prozesseffizienz nicht mehr zeitgemäß waren. Das sollte anders werden: Innerhalb von zwölf Monaten sollte eine schlagkräftige und wettbewerbsfähige Hoco Transport-Organisation aufgebaut werden.
Green Logistics und digitale Prozesse
Mittlerweile tritt die Hoco Transport International als Dienstleister für beide Hoco-Unternehmen und auch Drittkunden am Markt auf. In den letzten Monaten sind fünf Lkw angeschafft worden. Zwei weitere werden noch folgen. Insgesamt besteht der runderneuerte Fuhrpark aus derzeit gut 11 ziehenden Einheiten, zwei Züge sind für dieses Jahr noch vorgesehen. Dabei habe man sich im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie ganz der Green Logistics verschrieben. Alle neuen Fahrzeuge der Marke Mercedes Benz erfüllen die EURO 6-Norm und verbrauchen wesentlich weniger Kraftstoff als ihre Vorgänger. Unterstützung gab es für die Neuanschaffung auch über die de-minimis-Förderung des Bundesamts für Güterverkehr.
Neue Hebebühnen, Mitnahmestapler, geeignete Ladungsträger sowie organisierte Bereitstellflächen auf dem Hoco-Gelände nach PLZ-Gebieten sind weitere Mosaikteilchen im Erneuerungsprozess. Zum 1. Dezember 2017 ist auch der neue Transport-Leitstand operativ gegangen, im Rahmen einer komplett neuen Büro- und Arbeitsplatzumgebung.
Die komplette Auftragsumsetzung erfolgt bald digital – von der Tourenplanung über die Unterschrift des Kunden auf dem Smartphone des Fahrers bis zur digitalen Auftragsabrechnung in der Finanzbuchhaltung.
Gut ausgebildete Mitarbeiter zwingend erforderlich
Die Leitstands-Chefin Eva Heller bringt es auf den Punkt: „Wir müssen gleichzeitig den Rückstand aufholen und zusätzliche neue Qualifikationen umsetzen.“
Insbesondere das Berufsbild des Lkw-Fahrers hat sich in den letzten Jahren komplett gewandelt. An Bord eines modernen Lkw erwartet die Fahrer ein digitaler Arbeitsplatz. Die Belastungen insbesondere im Fernverkehr sowie die physisch anstrengenden Entladearbeiten sind jedoch geblieben, sodass der Fachkräftemangel als Megatrend der Branche sich nicht von alleine löst.
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Für Hoco hat sich das Investment auf zwei Seiten mehr als gelohnt. Zum einen wird das Ziel der Geschäftsführer Harald Meyer und Philipp Stiehl erreicht, die hauseigene Logistik zu einem schlagkräftigen Instrument der Kundenzufriedenheit zu machen. Pünktliche Lieferungen, bei günstigen Kosten, sind langfristig sichergestellt.
Zum anderen trägt die Distributionslogistik bereits jetzt zum Unternehmenswachstum bei. Denn Rückfahrten bzw. Leerfahrten werden dank moderner Telematik genutzt, um Waren bei den eigenen Lieferanten abzuholen, die Lieferfähigkeit sicherzustellen oder Frachtraum an externe Kunden zu vermarkten.
Die ersten Partner sind einige sehr kooperativen Spediteure, die durch die Nutzung des Hoco-Rückfrachtraums eigene Transportspitzen abfangen. Damit zeige man, dass es möglich ist, trotz Fachkräftemangel und internationaler Konkurrenz erfolgreich am Markt zu bestehen und zu wachsen.—