_ Katja Neumann kam vor 13 Jahren als Diplom-Designerin zu Porta Glas Design. Heute leitet sie den Glasveredler, eine 100-prozentige Tochter der Rodenberg Türsysteme AG. Auf die Frage, warum ein Füllungshersteller eine eigene Glasveredelung besitzt, meint Neumann: „Vor der Gründung von Porta Glas Design arbeitete man mit externen Zulieferern. Diese fertigten die Schmuckverglasungen für sämtliche Haustürfüllungen. Neben Lieferproblemen gab es häufig starke Qualitätsschwankungen. Dies führte dazu, die eigene Glasveredelung aufzubauen.“ Ein weiterer Vorteil sei die Möglichkeit, die Produktion leichter den Bedürfnissen der Muttergesellschaft anpassen zu können – und das auch kurzfristig.
Heute biete Porta Glas Design seine Leistungen zudem einigen Innentürherstellern sowie ausgewählten größeren Verarbeitern an.
Umfassende Veredelungspalette
2013 kam dann die Lasertechnik hinzu. Mit zwei CO2-Lasern werden Oberflächengravuren bei Glastüren und Lichtausschnitten sowie Veredelungen bei Haustürgläsern und Seitenteilscheiben vorgenommen. Hier sind vor allem grafische Designs gefragt, im Interieur mehr dreidimensionale und fotorealistische Motive. Angesichts der stetig wachsenden Nachfrage nach gelaserten Scheiben nimmt die Glasveredelung mittels Lasertechnik bei Porta Glas Design einen hohen Stellenwert ein. Katja Neumann geht davon aus, dass die innovative Technik in den nächsten Jahren immer stärker an Bedeutung gewinnen wird, beflügelt durch die weiter steigenden Ansprüche an Individualität und Qualität. Derzeit wird der größte Anteil aller Gläser nach wie vor noch im Sandstrahlverfahren veredelt.
Dies liege, so Katja Neumann daran, dass gerade im Haustür-Bereich bei Innentüren seit einigen Jahren der Trend eher in Richtung „schlichte“ und klare Designs geht. Bei der Bearbeitung von gleichmäßigen großen Flächen kann die Sandstrahltechnik ihre Vorteile in Bezug auf eine schnellere Fertigung und Wirtschaftlichkeit klar ausspielen.
Hohe Brillanz nur mittels Laser
Andererseits steigt seit einiger Zeit bei Gläsern die Nachfrage nach filigranen, realistischen Motiven sowie nach mehr Brillanz. Diese Kundenwünsche lassen sich nur mit moderner Lasertechnik realisieren, die über ein enormes Gestaltungspotenzial verfügt und höchsten ästhetischen Ansprüchen Rechnung trägt.
Neumann: „Ein Blick zur Möbelbranche zeigt uns, welche Stile gerade in sind. Nur ein Beispiel aus dem Küchenbereich: War früher der Fliesenspiegel das Maß der Dinge, sind heute in der Küche zunehmend bearbeitete und farbige Gläser gefragt. Das zeigt auch, wie die Nachfrage nach veredelten Gläsern im Interieur wächst.“
Mit der Anschaffung der beiden CO2-Laser sieht man sich gut für die nähere Zukunft gerüstet. Im Unternehmen werden derzeit Gläser bis 1700 x 2700 mm lasertechnisch veredelt. Je nach Einsatzbereich haben die Scheiben Dicken zwischen 3 und 12 mm. Aktuell ist man mit dem Geräteanbieter im Gespräch, die Laser deutlich schneller zu machen.
Sämtliche Lasermotive werden hausintern entwickelt. Katja Neumann verantwortet als Designerin auch diesen Bereich. Drei Mitarbeiterinnen setzen diese Designentwürfe anschließend in der Arbeitsvorbereitung um. Moderne Maschinentechnik und gut organisierte Fertigungsabläufe tragen maßgeblich dazu bei, dass kurze Lieferzeiten bei der Bestellung von gelaserten Gläsern – auch beim Wunsch des Kunden nach Sondermotiven und Unikatverglasungen – sichergestellt sind.
Speziell geschultes Personal nötig
Die beiden Laser entsprechen der Laserklasse 4 und dürfen nur von entsprechend geschultem Personal bedient werden. Die strikte Einhaltung der gängigen Sicherheitsvorschriften ist beim Umgang mit der Lasertechnik selbstverständlich. Sogar ein Laserschutzbeauftragter musste bei Porta Glas Design bestimmt werden, denn das verlangt der Gesetzgeber. Neben den üblichen Computerkenntnissen müssen die Mitarbeiter auch über Kenntnisse in der Bildbearbeitung verfügen, damit sie die Lasersoftware entsprechend einrichten können.
Porta Glas Design positioniert sich im Markt, genau wie die Rodenberg Türsysteme AG, als Anbieter von Qualitätsprodukten.
Die Qualität steht über allem
Alle von Porta Glas Design veredelten Gläser werden selbstverständlich unter Einhaltung höchster Qualitätsstandards gefertigt. Jeder Arbeitsgang wird sorgfältig überwacht und kein Endprodukt verlässt ungeprüft das Werk.
„Hier schließt sich der Kreis, denn unser hoher Qualitätsanspruch lässt sich mit Zulieferern dauerhaft nur schwer bzw. gar nicht erreichen. Nur mit einer eigenen Glasveredelung können unsere Anforderungen an die Produktqualität perfekt eins zu eins umgesetzt werden“, fasst Katja Neumann zusammen. Und dabei schließt sich der Kreis auch mit der Laserbearbeitung, die perfekte Ergebnisse liefert.—
Über Porta Glas Design
Die Porta Glas Design GmbH beschäftigt 60 Mitarbeiter und ist Teil der Rodenberg-Gruppe. Diplom-Designerin und Glasermeisterin Katja Neumann ist seit einem Jahr Betriebsleiterin. Zusammen mit dem Produktionsleiter zeichnet sie heute verantwortlich für Porta Glas Design. Mehr als 70 Prozent der gefertigten Isolier- und Designgläser werden für die Muttergesellschaft Rodenberg produziert.