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Rückblick FENSTERBAU FRONTALE

Auf dem Weg zum multifunktionalen Fenster

_ Mit dem Mega-Trend der letzten Jahre allein will mittlerweile kaum ein Systemanbeiter mehr überzeugen: Jedem Fensterbauer ist klar, dass die Profile in Sachen Energieeffizienz ausgereift sind und sich nur noch in Nuancen verbessern lassen. Erfreulicherweise scheint sich durch diese Entwicklung für jeden Systemanbieter eine ganz eigene Spielwiese herauszukristallisieren: Die Energieeffizienz ist bei allen Anbietern vergleichbar – jetzt bietet sich die Chance, dass jeder seinen individuellen Schwerpunkt setzen kann.

Veka thematisiert das Smart Home und die smarte Produktion

Bei Veka beispielsweise hat man sich intensiv Gedanken gemacht, wie sich ein Fenstersystem in die Hausautomation integrieren lässt. Vertriebsleiter Bonifatius Eichwald im Gespräch mit der GLASWELT: „Wir stellen zwar Profile her, wollen aber auch Mehrwert am Element generieren und unseren Kunden so Differenzierungsmöglichkeiten bieten. Dabei hat die Digitalisierung am Fenster Einzug gehalten und ist auch nicht mehr aufzuhalten.“ Kleine, aber interessante Details konnte man auch im Obergeschoss des Messestands entdecken: Dort bekam man einen Einblick in Forschung, Entwicklung und Serviceangebote des Branchenprimus. Verschiedene Info-Stationen verdeutlichten, wie die Veka AG in den unterschiedlichsten Aufgabenfeldern vorangeht:

  • Es wurde der Qualitätsanspruch in der gesamten Prozesskette herausgearbeitet: Vom Eingangstest des Rohmaterials über die Produktion und ständige Kontrolle der Produkte bis hin zu sämtlichen Dienstleistungen des Systemgebers.
  • Mit <b>FSP WinDoPlan</b> kommt nun ein Online-Werkzeug für die technische Planung zu den bestehenden Online-Angeboten hinzu, das die detaillierte Konstruktion von Fenstern und Türen ermöglicht, alle Nachweise verfügbar macht und zudem einen direkten Draht zum Support des Systemgebers bietet. Das Werkzeug kann das klassische Planungsprogramm auf dem lokalen Rechner des Sachbearbeiters ersetzen. Über den Zugang auf der Veka Homepage kann der Fensterbauer oder Planer alle gewünschten Elemente konfigurieren und planen. Zudem können jeder individuellen Konstruktion die passenden Prüfnachweise und Dokumentationen anfügt werden &ndash; die Verknüpfung mit dem Dokumenten-Managementsystem stellt sicher, dass die Informationen immer tagesaktuell sind. Auch die Ausgabe von GAEB-Informationen an eine Ausschreibungssoftware wird unterstützt. Aber FSP WinDoPlan sei nur die Basis für die auf Ausbau ausgelegte Anwendung. &bdquo;Diese Planungssoftware bildet den Grundstein für die weitere digitale Entwicklung&ldquo;, sagt Veka-Vorstandsvorsitzender Andreas Hartleif. Damit meint er vor allem dreidimensionales Planen und eine Schnittstelle zu Building Information Modeling (BIM). Bei dieser Methode werden alle relevanten Gebäudedaten digital erfasst, kombiniert und vernetzt. In einer der nächsten Ausbaustufen ist auch eine weitere Schnittstelle zu Anbietern von Fensterbausoftware angestrebt, hei&szlig;t es. Weitere Helfer sind zudem der Montageleitfaden und der Bauteilkatalog. Ob elektronisch oder gedruckt &ndash; alle Service-Tools unterstützen die Verarbeiter im Tagesgeschäft, machen sämtliche Prozesse von der Planung bis zur Montage effizienter und sorgen für Rechtssicherheit.
  • Mit dem <b>Modulbaukasten</b> beim Softline 70&#8196;MB ist der Eintritt in die Integration in die Hausautomation geschafft. Einbausituationen wurden dargestellt und Praxisbeispiele präsentiert (mehr dazu lesen Sie auf Seite 90 in diesem Heft).
  • Die neuartige Profiloberflächenveredelung <b>Veka Spectral</b>, die Ende des Jahres im Markt eingeführt wird, präsentiert sich mit au&szlig;ergewöhnlichen Eigenschaften in puncto Optik und Beständigkeit &ndash; beim &bdquo;Streicheln&ldquo; der Profilbeispiele auf der Messe kam dann noch der Aha-Effekt dazu: Die angenehm samtene Haptik hat auch mich überrascht. Die Profiloberfläche wird das bisherige Angebot an Farbprofilen ergänzen. Auf der FRONTALE waren Profilexponate in den für die Markteinführung ausgewählten ultramatten Optiken Anthrazit, Fenstergrau und Umbra zu sehen. Geplant ist die sukzessive Erweiterung der Farbpalette &ndash; mit der man einen entscheidenden Schritt in Richtung Alu-Optik mache. Darüber hinaus werden dann auch Strukturen wie Holzmaserungen und auch Oberflächen in verschiedenen Mattierungsgraden von ultramatt bis hochglänzend möglich sein.
  • Und dann hat man die Profile auch noch mit einem guten Gedächtnis ausgestattet: Fensterhersteller können das Profil mit einer eindeutigen ID (<b>Veka IPS</b>) versehen, anhand derer Daten wie z. B. Herstellungsdatum, Einbausituation oder spezifische Produktdetails abgespeichert werden können. Der Weg zum digitalen Fenster ist damit keine Zukunftsvision mehr.

Durchatmen bei aluplast

Am Messestand des Systemgebers aluplast konnte man dann erstmal durchatmen: Riesige bewegte Landschaftsszenen vermittelten das Gefühl, direkt am Fenster mit Ausblick auf das Meer oder die Berge zu sitzen. „Fenster sind wesentlich mehr als die Summe ihrer technischen Features“, sagt Marketingleiter Peter Kotzur. „Fenster sind Lebensqualität. Sie erfüllen den Raum mit Licht und öffnen den Blick nach draußen. Und genau in dieser Funktion haben wir das Fenster auf unserem Stand erlebbar gemacht“.

Dann trat man sogleich ein in die Fensterwelten der Zukunft: Der Karlsruher Profilanbieter hatte einen entsprechenden Parcours installiert, in dessen Zentrum Produkt-, Technologie- & Prozess-Innovationen standen. Die Verarbeiter wurden bei ihrer Führung befragt, wie sie sich bei den Zukunftstrends aktuell aufgestellt sehen und welche Relevanz das Thema ihrer Einschätzung nach in den kommenden Jahren besitzen wird. „Die Ergebnisse werden ausgewertet und in einer Marktstudie zusammengefasst“, kündigt Vertriebsleiter Jürgen Huber an.

Aber auch bei aluplast war das Produktdesign ein großes Thema: Das im letzten Jahr im Markt eingeführte System energeto 5000 view mit dem verdeckt liegenden Flügel wurde als Balkontür mit beinahe vollständig überputztem Rahmen präsentiert, dessen filigrane Optik einen Vorgeschmack auf moderne Fassadendesigns lieferte. Auf einem anderen Exponat demonstrierte man eine neuartige Beschichtung der Aluschale mit einer interessanten anthrazitgrauen Steinoptik. Darüber hinaus wurde am selben Exponat für den Innenbereich eine neuartige Folierung gezeigt, die nicht nur optisch, sondern auch haptisch einem Holzfenster gleicht.

Aber auch eine neue Falzgeometrie gab es zu entdecken: Der Multifalz bietet dank der aluplast-Zentrierfunktion neben der konventionellen Verarbeitung mit Stahl und dem Verklotzen zugleich auch die Möglichkeit, denselben Flügel zu verkleben – schließlich verleihen die erhöhten Anforderungen an Sicherheit, aber auch immer größer werdende Fensterelemente und extrem schwere Scheiben, der Klebetechnik einen deutlichen Schub.

Auf der Messe zeigte aluplast erstmals auch ein neues Tool, den Farbkonfigurator, einem größeren Publikum. Als Designelement an der Fassade können Endkunden die Fenster so in unterschiedlichsten Varianten austesten. Es lassen sich unterschiedliche Dach- und Fassadenfarben mit verschiedensten Fenstersystemen und -dekoren kombinieren, gleichzeitig vermittelt der Farbkonfigurator im Verkaufsgespräch einen ersten Eindruck der fertigen Fassade, steigert die Vorfreude und erleichtert damit die Kaufentscheidung.

profine feiert die Einführung des 88-Systems und den Lockstar

Ein ganz ungewöhnliches kleines Bauteil hat auf dem Messestand von profine für Furore gesorgt: Auf „überragendes Interesse“ bei Besuchern sei der Fenstersicherheitsgriff Lockstar gestoßen, so der Systemgeber der Profilmarken KBE, Kömmerling und Trocal. Die einfache Lösung zur Sicherung der Fenster und Balkontüren vereinigt mit seiner Funktionsweise die Vorteile einer mechanischen Griffsperre mit denen einer Alarmfunktion. Die Sensorik überwacht bei gesperrtem Griff jegliche mechanische Einwirkung auf Fenster, Verglasung und Beschlagsmechanik. Damit werde ein separater Glasbruchsensor überflüssig und auch der optisch wenig überzeugende Klebemagnet gehöre der Vergangenheit an, ist man überzeugt. Integrierte Leuchtdioden zeigen unaufdringlich aber deutlich: Hier wacht Lockstar! Zusätzliche Varianten erlauben eine erweiterte Funktionalität für Temperatur und Luftfeuchtigkeit.

Eine spezielle Ausführung kommuniziert mittels Bluetooth mit weiteren Geräten zur Steigerung der Sicherheit und des Komforts, zum Beispiel für Heizung und Lüftung. Die High-End-Variante werde zudem die volle Kompatibilität zu führenden Smart-Home-Standards bieten.

Aber es gab auch Profilsystem-Neuheiten zu verkünden – schließlich stand die Vorstellung des neuen 88 mm Premiumsystems mit 7-Kammern und Mitteldichtung (Uf-Wert von 0,95 W/ (m²K)) im Mittelpunkt des Messeauftrittes. Mit zusätzlich eingeschobenen Dämmteilen lassen sich Wärmedämmwerte bis Uf = 0,88 W/ (m2K) erzielen. Unter den Bezeichnungen KBE 88, Kömmerling 88 und Trocal 88 wird das umfangreiche Komplettsystem mit seinen rund 20 Hauptgeometrien den Verarbeitern ab Juli zur Verfügung stehen und die drei bislang eigenständigen 88 mm Systeme der einzelnen Marken ersetzen.

Zentrales Bindeglied ist dabei – wie auch beim 2014 eingeführten 76 mm System – die außerordentlich hohe Kompatibilität: Gleiche Stähle, Dichtungen, Glasleisten, Anschlussprofile sowie den optionalen Einsatz der profine Upgrade-Technologien sind verfügbar. Dies ermöglicht den Fensterbauern eine rationelle Verarbeitung und reduziert den Aufwand für den Einkauf und die Lagerhaltung.

Aber auch an der bereits etablierten 76 mm System-Plattform wurde weiter gefeilt: Jetzt stellte profine die Hebe-Schiebetür PremiDoor 76 vor. Die ab Sommer lieferbare Neuheit sei dank geringer Bautiefe von 179 mm ideal für Renovierungen und kann Gläser bis 48 mm aufnehmen. Auch hier hat man an möglichst schmale Ansichtsbreiten gedacht: 65 mm bei der Zarge, 100 mm beim Flügel und 103 mm am Mittelverschluss sorgen für einen hohen Lichteinfall.

Ein barrierefreies Schwellensystem gehört ebenfalls zur Standard-Ausstattung des Systems mit einem Uf-Wert von 1,4 W/(m²K) sowie die optionale Kombinierbarkeit mit Upgrade-Technologien im Alu-Design sowie die Einsetzbarkeit des „lux Design“-Flügels mit seiner besonders schmalen Ansichtsbreite von 40 mm.

Und was zeitgemäßes Design angeht, so hatten Dr. Mrosik und sein Team noch ein Ass im Ärmel: die Aluminium-Vorsatzschale „AluClip Zero“ für das System 76. Für diese Design-Variante sind drei unterschiedliche Schalen erhältlich: Eine mit komplett flächenbündiger Optik und nahezu flächenbündiger Glasebene, eine in Ganzglas-Optik sowie eine Variante mit klassischer Holz-Alu-Optik und der gleichen Glasebene wie bei einer Festverglasung. Die speziell abgestimmte Haustürvariante ist auf vollständig flächenbündige Optik ausgelegt und ermöglicht als technisches Highlight eine „schwimmende“ Befestigung der Füllung. So werden Krümmungen bei thermischen Belastungen ausgeschlossen.

Ein weiterer Schwerpunkt des profine-Messeauftritts war die Präsentation der „proCoverTec“ Upgrade-Technologie für Profil-Oberflächen. Die durch Einsatz eines neuartigen Flüssigkunststoffs veredelte Oberfläche wird mittlerweile eingesetzt in ausgewählten Systemen wie dem 76er Profil und dem Hebe-Schiebe-System Premidoor und soll einen wertvollen Mehrwertnutzen bieten, denn sie schützt die Profile effizient und dauerhaft vor äußeren Einflüssen.

Bei Rehau können Fenster singen

Wenn man ganz genau hinhörte auf dem Messestand von Rehau konnte man sogar klassische Opernklänge hören: Denn in Italien kann Synego nicht „nur” ein Fenster, sondern auch gleichzeitig eine Lautsprecherbox sein. Möglich wird das singende Fenster durch den New Living Sound, eine patentierte Technologie des italienischen Unternehmens HST. Hierbei werden flache Strukturen ausgenutzt, um Musik, Nachrichten, Stimmen und Klänge mithilfe piezoelektrischer Aktuatoren wiederzugeben. Die Elemente in der Größe einer Briefmarke führen zu keiner optischen Beeinträchtigung, erlauben eine Umwandlung der vorhandenen Flächen der Fenster oder Rollladenbehälter in echte Lautsprecher und können an jedes Gerät mit Bluetooth oder Analogausgang angeschlossen werden. Eine weitere mögliche Anwendung: Der Einbruchschutz. Denn die mechanische Bewegung am Fenster kann auch umgekehrt in elektrische Signale umgewandelt werden. So lässt sich leicht erkennen, wenn zu intensiv am Fenster gerüttelt wird.

Aber auch das Farbthema durfte auf dem Rehau-Stand nicht fehlen, schließlich verfügt der Systemgeber über eine große Palette an Farb- und Designvarianten und hat sein Programm jetzt unter dem Dach Kaleido Color gebündelt. Lackierte Profile bereits ab Werk bietet man unter dem Markennamen Kaleido Paint an. Für die Lackierung von Fenster-, Haustür- oder Hebeschiebetürprofilen stehen über 170 Farbtöne nach RAL, DB oder NCS zur Verfügung. Neben den edlen glänzenden Oberflächen sind nun auch Strukturlacke anwendbar, die durch eine hochwertige seidenmatte Optik und eine angenehme Haptik überzeugen sollen. Für eine individuelle Farbgestaltung ist auch eine unterschiedliche Lackierung innen und außen oder nur eine einseitige sowie eine umseitige Lackierung möglich. Metallic-Effekte oder Eisenglimmer sorgen für ganz spezielle Farbwirkungen. So können Kunststoffprofile auch passend zu bestehenden Aluminiumoberflächen gestaltet werden.

Mit den Kaschierfolien Kaleido Foil biete man eine leistungsstarke Strukturvielfalt, von klassischen Holzdekoren über trendige Unifarben bis hin zu moderner Aluminiumoptik.

Und hinter Kaleido Cover verbirgt sich eine weitere architektonische Gestaltungsoption: Über 50 individuell gestaltete Aluminium-Vorsatzschalen ermöglichen es, Fenster und Türen aus ausgewählten Profilsystemen farblich nahezu unbegrenzt zu gestalten. Dabei ist eine optische Anpassung an Alu-Fassaden möglich. Je nach Wunsch kann die Vorsatzschale mit einem schrägen Gehrungsschnitt oder gerade gestoßen ausgeführt werden. Für die Auswahl der Wunschfarbe stehen mehr als 170 RAL-Töne zur Verfügung und für noch mehr Gestaltungsfreiheit kann die Innenfarbe der Fenster und Türen unabhängig davon bestimmt werden.

Neu ist auch der Fensterkonfigurator: Die Software kann von allen Kunden in den eigenen Internetauftritt integriert werden und bietet Endkunden spielerisch die Möglichkeit, schnell qualifizierte Produktanfragen zu erstellen. Generell unterstützt Rehau seine Kunden mit dem Servicepaket „Ihre Website“ mit Rat und Tat aktiv, das eigene Unternehmen und Leistungsspektrum angemessen und modern im Internet vorzustellen.

Nach der DIN 18040 „Barrierefreies Bauen“ sind untere Türanschläge und Schwellen nicht zulässig. Rehau hat sich dieses Themas angenommen und die neue Bodenschwelle RauCero entwickelt, die eigentlich gar keine Schwelle mehr ist, denn sie verschwindet komplett im Boden. So wird ein schwellenloser Übergang ins Haus ermöglicht. Die neue bodengleiche Schwellenlösung wurde als Studie vorgestellt, ist nur rahmentief und nimmt hierdurch einen sehr geringen Raum ein. In das Mehrkammerprofil, das vollständig im Boden verschwindet, ist eine Wasserrinne integriert, die zur Reinigung einfach und ohne Werkzeug entnommen werden kann.

Wenn die Tür geschlossen ist, ist die Rinne komplett verdeckt. Das Dichtungskonzept erfülle alle Anforderungen an eine hohe Schlagregendichtheit, heißt es.

Mit Sicherheit haben die meisten Standbesucher aber auch das Geneo Inovent genauer unter die Lupe genommen: Das Lüftungssystem ist dank des Verzichts auf eine Stahlarmierung vollständig in das Fenster integriert: Einfach altes Fenster raus und neues Fenster inklusive Lüftung rein. Es sind keine zusätzlichen Stemm- oder Bohrarbeiten am Mauerwerk nötig.

Geneo Inovent besteht aus zwei Lüfterpaaren, die jeweils seitlich in den Blendrahmen integriert werden. Hierdurch wird die Lüftungseinrichtung nahezu unsichtbar. Während jeweils ein Lüfter des Lüfterpaars die verbrauchte Innenluft ansaugt und sie nach außen abführt, saugt der andere frische Außenluft an und befördert sie in den Wohnraum.

Ein integrierter Wärmetauscher ermöglicht dabei eine Wärmerückgewinnung von bis zu 71 %. Ist eine geringere Lüftungsleistung für die Belüftung ausreichend, kann alternativ auch nur ein Lüfterpaar eingesetzt werden. Die Höhe des Luftvolumenstroms kann manuell mittels vier Geräteleistungsstufen ausgewählt werden. Der maximale Luftaustausch von 30 m³ pro Stunde und Fenster sorgt für hohe Wohnqualität.

Salamander: Neue Schiebeelemente im Fokus

Auf dem Stand von Salamander feierte die neue Hebe-/Schiebetür evolutionDrive ihre Premiere. Das neue Sortiment baut auf den Leistungsmerkmalen des Systems Brügmann bluEvolution 82 auf und komplettiert so das Angebot der Systeme mit 82 mm Bautiefe und Verglasungsvarianten bis zu 52 mm Dicke. Schmale Ansichtsbreiten zeichnen die 5-Kammer Konstruktion aus. Optimierte Dichtebenen, besonders im Bereich der Mittelpartie, tragen zur Reduktion der konstruktiven Wärmebrücken bei. Die Hebeschiebetür ist kompatibel zu allen gängigen Schwellensystemen und deren Varianten. Ein abgestuftes Verstärkungskonzept bildet die Basis für eine anforderungsgerechte Lösung.

Dazu präsentierte man erstmalig sein neues Konzept zum evolutionDrive Schiebefenster auf einer Rahmenbautiefe von 76 mm und Glas- und Füllungsstärken bis 28 mm. Durch eine zweite optional einsetzbare Aussteifung im Rahmen wird eine verbesserte Lastabtragung gewährleistet.

Mit einer ganzheitlichen Systemlösung für Aluminium-Deckschalen erweitert Salamander das Sortiment an hochwertigen Aluvorsatzschalen zur Veredelung der Profiloberflächen. Für die Hebe-/Schiebetür und die Profilsysteme Brügmann bluEvolution 82 und 92 sind jetzt passgenau vorgefertigte Deckschalen mit einem rationellen Clipsystem erhältlich. Da die Alurahmen als Stangenware sowie als geschweißter oder gesickter Fertigrahmen erhältlich sind, profitieren die Anwender von einem hohen Fertigungsgrad und den daraus resultierenden kurzen Produktionszeiten. Die Rahmenfertigung, Beschichtung und Lieferung erfolgen dabei aus einer Hand. Ein weiteres Plus: Alle gängigen Fensterkonstruktionen und Öffnungsarten sind realisierbar – selbst Rundbogen-, Stichbogen- und Dreiecksfenster sind möglich.

Gealan zeigt völlig neues Profil-Konzept

Absolutes Highlight auf der FRONTALE 2016 war aus Sicht des Systemanbieters Gealan der Kubus. Das System mit komplett verdeckt liegendem Flügel sorgt durch seine minimalen Profilansichten innen wie außen für einen maximalen Glasanteil bei Fenstern und Balkontüren. Ohne sichtbaren Flügel unterstützt es ein modernes Gebäudedesign in Ganzglas-Optik und ermöglicht einen hohen Lichtanteil.

Wenn es um große Elemente mit mehr Glas- und weniger Rahmenanteil geht – und damit um einen hohen Lichteinfall – können Kunststofffenster die gestellten Anforderungen oft nicht erfüllen. Für die Konstrukteure bedeutete diese Erkenntnis den Einstieg in die Entwicklung eines komplett neuen Profilsystems mit dem Anforderungsprofil: mehr Glas, mehr Licht, weniger Rahmen, beste Wärmedämmung und innovative Oberflächen sowie die Eignung für den Bau raumhoher, farbiger Elemente. Bei dem Ergebnis übertrugen die Konstrukteure die Designmerkmale aus dem Holz- und Aluminiumfensterbereich in ein designorientiertes Kunststoffsystem mit allen Vorteilen dieses Rahmenmaterials.

Herausragend im System sei dabei eine Stulplösung mit einer Gesamtansichtsbreite von 100 mm. Stulp und seitliche Rahmenteile des Elementes haben somit die gleiche Ansichtsbreite, was die klare Formensprache unterstreiche. Auch die unternehmenseigenen Technologien STV, IKD und acrylcolor sind dabei voll integriert.

Gerade die neuen acrylcolor-Farbtöne im Bereich Schwarz und Dunkelgrau-Metallic wurden zur Messe erstmalig präsentiert. Jetzt biete man mit mehr als 70 Farbtönen besonders im Objektbereich einen umfangreichen Gestaltungsspielraum. Zu den Trendfarben in der aktuellen Architektur gehört DB 703, ein dunkelgrauer Farbton mit Metallpigmenten. Er ist exklusiv nur im System S 9000 in acrylcolor erhältlich.

Vom Kombisystem S 9000 mit 82,5 mm Bautiefe wurde erstmals auf der Messe die Erweiterung um ein neues Flügelprofil mit dazu passendem Monostulpflügel gezeigt, das in Weiß, verschiedenen Dekorfolien und acrylcolor verfügbar ist. Der Fokus bei der Entwicklung dieser Profile lag auf besonders schmalen Ansichten im Standardsystem. So erzielt die Blendrahmen-Flügel-Kombination eine Ansichtsbreite von lediglich 103 mm. Als Highlight gilt die Stulppartie, bei der durch das Prinzip des Monostulps eine Ansichtsbreite von 106 mm im Stulp erreicht wird. Damit eignen sich diese Profile unter anderem für Fensterelemente bei denkmalschutzorientierten Sanierungen bzw. bei der Nachbildung schmaler Stulpansichten ehemaliger Holzfensterkonstruktionen.

Schüco verbindet Dichtungsinnovation mit Systemumstellung

Das neue System von Schüco heißt LivIng und unterscheidet sich zum bisherigen Corona-Profil in einem bedeutenden Punkt: Es ist ein Twin-System. Das bedeutet, dass es sowohl als Anschlagdichtungs- oder auch als Mitteldichtungssystem anzuwenden ist. Für LivIng hat das Unternehmen mit seinem Entwicklungspartner Semperit die erste schweißbare EPDM-Dichtung geschaffen, die Partnerbetrieben jetzt exklusiv zur Verfügung steht (lesen Sie dazu auch den Kastentext auf der nächsten Seite). Die Dichtung verbindet den für EPDM-Dichtungen typischen Vorteil der Langzeitdichtigkeit mit der Schweißbarkeit von beispielsweise TPE-Dichtungen. So entsteht ein umlaufender Dichtungsrahmen ohne harte Schweißgrate – mit erhöhter Dichtigkeit in den Eckbereichen und optisch geschlossenem Eckenbild. Das Material behalte über die gesamte Nutzungsdauer seine hohe Dichtwirkung, ist UV- und kältebeständig und für alle Gebäudetypen und Klimazonen geeignet. Schüco ist momentan der einzige Systemgeber, der seinen Kunden standardmäßig eingerollt solch hochwertige EPDM-Dichtung zur Verfügung stellen kann.

Das einheitliche Dichtungskonzept sowie Flügelprofil und Beschlagbauteile sind gleichermaßen für das Mitteldichtungs- und das Anschlagdichtungssystem geeignet. Eine korrespondierende Falzgrundgeometrie im Flügel- und Blendrahmen ermöglicht dank gleicher Bohr- und Fräseinstellungen eine schnelle Verarbeitung. Identische Verbinder für Pfosten und Sprossen wie auch gleiche Stahlverstärkungen im Blend- und Flügelrahmen sowie bei Stulpprofilen sind weitere beispielhafte Konstruktionsdetails, die dem Verarbeiter erhöhte Prozesssicherheit bei reduzierter Lagerkomplexität bieten.

LivIng als 7-Kammer-Profilkonstruktion erreicht mit einer Bautiefe von 82 mm bei der Anschlagdichtungsvariante Uf-Werte bis zu 1,0 W/ (m2K) und beim Mitteldichtungssystem bis zu 0,96 W/ (m2K) – Funktionsverglasungen sind bis zu einer Stärke von 52 mm möglich.

Auch die Farbgestaltung lasse keine Wünsche offen. Die Oberflächentechnologie Schüco AutomotiveFinish gestaltet LivIng Fenster und Türen im brillanten Metallicdesign, wie es sonst nur in der Automobilindustrie zu finden ist. Neben den 11 bekannten Farbtönen stehen ab sofort mit Light Silver, Deep Bronze und Metallic Black drei neue Farbtöne zur Verfügung.

Auch das Foliensortiment mit einer Auswahl an über 160 Unifarben und Holzdekoren sowie Aluminium-Deckschalen der Serie Schüco TopAlu (lieferbar voraussichtlich ab Ende 3. Quartal 2016), die alle RAL- und Eloxal-Farbtöne abdecken, bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Passend zum Trend verschiedener Grautöne in der Baubranche gibt es LivIng auch mit grauem Grundkörper.

Inoutic fusioniert die Werkstoffe PVC, Alu und Holz

Inoutic hatte mindestens einen Grund zum Feiern, denn auf der Messe blickt man auf 60 Jahre Firmengeschichte zurück. Aber man hat sich nicht allein auf das Feiern beschränkt: Das neue Design-Fenster „Eforte Fusion“ kombiniert das Beste aus drei Welten: Kunststoff, Holz und Alu. Auf das Kunststofffenster wird innen eine Holzschale aufgebracht, außen optional eine Aluminiumvorsatzschale. „Eforte Fusion ist das Ergebnis einer konsequenten Entwicklung und baut die Anpassungsfähigkeit und Flexibilität von Eforte weiter aus. Die Echtholzapplikationen sorgen für eine exklusive Optik. Selbst Holzarten, die für den Fensterbau nicht geeignet sind, wie zum Beispiel Ahorn, Esche oder Buche, können verwendet werden. Der gestalterischen Freiheit sind damit keine konstruktiven Grenzen gesetzt“, sagt Geschäftsführer Edgar Freund.

Für Verarbeiter und Monteure bietet das System einen weiteren Vorteil. „Die Holzapplikationen müssen nicht sofort eingesetzt werden. Selbst ein nachträglicher Wechsel ist jederzeit möglich. Das sorgt für maximalen Schutz während der Bauphase und einen zusätzlichen Mehrwert für Endkunden. Je nach Einrichtungsstil kann die dazu passende Holzart gewählt werden“, erklärt Produktmanager Gerhard Lehner.

In Sachen Energieeffizienz bleibt Eforte auch mit innerer Holzschalung Vorreiter. Ohne zusätzliche Dämmelemente erreicht das System einen Uf-Wert von 0,95 W/(m²K). Mit einer Dreifachverglasung lässt sich so ein Uw-Wert von 0,75 W/(m²K) erzielen. Auf Nachfrage erklärt Geschäftsführer Edgar Freund, dass man momentan die Holzrahmen-Produktion über einen Holzfensterbauer abwickelt. Ausschließen möchte er aber nicht, dass bei großer Nachfrage Inoutic selbst die Holzrahmen bzw. die -profile herstellt. Klar ist aber auch, so Freund, dass ein Vollsortimenter selbst in der Lage wäre, sich die Holzschalen herzustellen.

Glasfasertechnologie eröffnet neue Wege in der Haustürfertigung: Die neue Haustürfüllung „Rovex“ verbindet zwei Konstruktionseinheiten und sorgt so für eine leichtere und kostengünstigere Fertigung. Der Flügel aus Glasfasern ist in die beidseitig flügelüberdeckende Haustürfüllung integriert. Kunden bestellen ein komplettes Paneel bei Inoutic inklusive Bohrungen und Fräsungen für den Beschlag.

Bei Rovex sind Haustürfüllung und Flügelrahmen als Einheit konstruiert. Endlos Glasfasern im Flügel sorgen für eine hohe Verwindungssteifigkeit. So verzieht sich das Paneel auch bei starken Temperaturschwankungen nicht. Gleichzeitig ist das System bei einer Standardtürgröße um bis zu 20 kg leichter als eine normale beidseitig flügelüberdeckende Füllungstür.

Der Rahmen und die Füllung der Rovex-Paneele werden nicht verklebt, sondern durch ein Stahlblech mit PU-Schaumfüllung verbunden. Die Paneele lassen sich mit den Profilsystemen Prestige und Arcade kombinieren. Über einen Online-Konfigurator kann dann das komplette Paneel bestellt werden – inklusive der Bohrungen und Fräsungen für den Beschlag. Verarbeiter müssen nur noch die Beschläge befestigen und das Paneel in den Rahmen einsetzen.

Bei einer Paneelstärke von 72 mm wird mit Ud-Werten von

Derzeit werden erste Prototypen mit ausgewählten Kunden produziert. Voraussichtlich sind die Paneele ab Ende des Jahres über das Online Kundenportal bestellbar.

Neue Maßstäbe setzen möchten man auch mit der Hebeschiebetür, die mit allen Fensterprofilen kompatibel ist und mit seiner Flügeltiefe von 76 mm einen Rahmendämmwert von Uf = 1,3 W/ (m2K) erreicht. Mit einer barrierefreien Schwelle und einfach aufzuklipsenden Aluschalen biete man seinen Verarbeitern weitere Produkte für die optimale Marktbearbeitung.

Der neue schmale Rahmen mit nur 45 mm Ansichtsbreite wird komplett mit dem bestehenden Flügelprofil verschweißt. Durch die schmale Ansicht wird der Lichteinfall des feststehenden Flügels um mindesten 10 % erhöht. Die neuen Aluvorsatzschalen in moderner 90° Optik (HFL-Look) werden einfach und schnell aufgeklipst. Nur vier Schalen machen die Bevorratung sehr einfach.

Als einziger Hersteller von Kunststofffensterprofilen biete man ein Hebeschiebetürensystem mit nur 76 mm Bautiefe an, das den Einsatz von Funktionsgläsern bis 52 mm zulässt. —

Daniel Mund

Revolution im Fensterbau?

Semperit Profiles stellte auf der FRONTALE die weltweit erste verschweißbare Gummidichtung für den Fenster- und Fassadenbau vor. Die Resonanz sei überwältigend gewesen und viele interessierte Systemgeber und Verarbeiter konnten einen ersten Eindruck vom Produkt gewinnen, so Gerhard Schwaiberger, Leitung Anwendungstechnik auf dem Messestand gegenüber der GLASWELT. Der entscheidende Vorteil der verschweißbaren EPDM-Dichtung liegt in der hochwertigen weichen Dichtungsecke bei gleichzeitig einfachster Verarbeitung. Im Gegensatz zu den bisher am Markt verfügbaren Lösungen kommt es zu keiner Verhärtung der Fügestelle nach dem Verschweißen und man erhält durchgehend geschlossene Ecken bei dennoch flexiblen Dichtflügeln. Beide Aspekte würden eine herausragende Langzeitdichtigkeit und geringe Schließkräfte gewährleisten.

Zudem vereint die verschweißbare Gummidichtung die belegten Materialvorteile von EPDM mit einer rationellen automatisierten Verarbeitung. Die Verschweißung zusammen mit PVC Profilstäben ist in einem Arbeitsschritt mit gängigen Automaten umsetzbar und erprobt.

Mit der verschweißbaren Gummidichtung ist es Semperit Profiles gelungen, eine neue Richtung am Dichtungsmarkt einzuschlagen und neue Möglichkeiten im Fensterbau zu eröffnen; „Ein Impuls, auf den die Branche lange gewartet hat“, so Schwaiberger

www.semperitprofiles.com