_ Die Konfektion von textilen Materialien war schon immer eine der Kernkompentenzen des Bensberger Familienunternehmens und so blickt man heute auf mehr als 90 Jahre Erfahrung zurück, wenn es darum geht zwei Stücke Stoff oder Gewebe miteinander zu fügen und zu verbinden. Die Technik hat dabei so manchen Innovations- und Evolutionssprung gemacht, aber traditionelle Dinge wie Nähnadel und Faden sind dabei im wahrsten Sinne des Wortes bis heute erhalten geblieben.
Winklig muss es sein
Auch im Bereich der Maßtoleranzen bei Markisentüchern hat sich eine ganze Menge getan. Erlaubt es auf der einen Seite der Maschinenpark des Konfektionsunternehmens durch den Einsatz von halb- oder vollautomatischen Zuschneidetischen millimetergenau zu fertigen, so spielt die gut ausgebildete Fachkraft die wesentliche Rolle wenn es darum geht, die Kundenwünsche zu erfüllen und dabei die allgemein anerkannten Regeln der Technik einzuhalten. Gerade die Winkligkeit von Markisentüchern oder Screenbehängen sind wesentliche Faktoren, damit die heutigen Sonnenschutzsysteme mit ihren hohen Anforderungen auch perfekt funktionieren können. „Wir investieren deshalb sehr viel Zeit in die Ausbildung unserer eigenen Leute, die z. B. auch mit der Berufsausbildung zum Technischen Konfektionär bestens auf unsere Arbeitsfelder vorbereitet werden“, erzählt uns Personalreferentin Sandra Musculus, die auch für den Ausbildungsbereich verantwortlich ist.
„Da unsere ausschließlich ganzjährig und festangestellten Mitarbeiter in der Konfektion an mehreren Arbeitsstationen ausgebildet sind, können wir über die Springerfunktionen auch bei Urlaub oder Krankheit unserer Mitarbeiter jederzeit unsere Qualitätsvorgaben aufrecht erhalten“, so Sandra Musculus. Bei den Fertigkeiten der Mitarbeiter spielt nach wie vor die Handarbeit eine wichtige Rolle, wenn es darum geht Sonderkonfektionen herzustellen. Beim Zuschneiden der vielen verschiedenen Markisenvolants schlage zudem die Handarbeit jede auf dem Markt befindliche Maschine und der Mitarbeiter kann auch für andere Arbeiten eingesetzt werden.
Der Dialog mit dem Kunden
„Ein ganz wichtiger Faktor ist für uns der direkte Dialog mit unseren Kunden“, berichtet Christopher Musculus, der unter anderem für den Vertrieb verantwortlich zeichnet. „Heute wird nicht mehr einfach nach Maßangaben drauf los produziert, sondern vorher entsprechende Gespräche mit den Sonnenschutzherstellern geführt, um die genauen Anforderungsprofile der einzelnen Kunden und deren Produkte berücksichtigen zu können. Das können ganz bestimmte Maßtoleranzen, genau definierte Verstärkungsecken oder auch Verpackungs- oder Kennzeichnungsformen sein“, so Christopher Musculus. Kundenservice werde dabei ganz groß geschrieben und so z. B. zwecks einer besseren Optik die Nähgarnfarbe so weit wie möglich an das Markisentuch angepasst. Auch die Fachbetriebe, die ihre Neubespannungen bei Musculus beziehen, werden bei ihren Bestellungen unterstützt, damit neben den richtigen Abmessungen auch die Säume und Keder stimmen. Ein umfangreiches Angebot an Kedersystemen soll die Wiedermontage der Markisentücher vereinfachen.
Gerollt muss es sein
Als jüngst bei einer Kundenbestellung wieder einmal der beharrliche Wunsch eines Kunden aufkam, das Markisentuch gefaltet versendet zu bekommen, um Transportzeiten und Versandkosten zu sparen, wurde die Diskussion schnell mit dem Hinweis auf die nicht fachgerechte Lieferung und die zwangsläufig entstehende sichtbare Faltenbildung beendet. Die gerollte Versendung von Markisentüchern wurde übrigens bereits 1999 bei Musculus zum Stand der Technik erklärt, um qualitativ hochwertig hergestellte Markisentücher auch fachgerecht versenden zu können. „Damals hat sich so mancher über unsere Handlungsweise gewundert und geschmunzelt“, erinnert sich Geschäftsführer Georg Musculus, „heute machen es fast alle so und bestätigen damit unsere Vorgehensweise.“ —