Wir geben hier eine gekürzte Version des Interviews wider - den ungekürzten Beitrag lesen Sie in der nächsten Ausgabe der GLASWELT, die am 02. September erscheint.
GLASWELT – Sehr geehrter Herr Mryczko, die polnische Oknoplast Gruppe verkauft 850 000 Fenstereinheiten im Jahr. In welchen Ländern sind Sie mit wie vielen Anteilen an diesen Gesamteinheiten aktiv?
Dominik Mryczko – Die Oknoplast-Gruppe ist hauptsächlich auf acht europäischen Märkten aktiv: Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich, Slowakei, Tschechen, Ungarn und Polen. Die größten Exportmärkte sind dabei Deutschland und Italien, die insgesamt über 35 Prozent des Oknoplast-Exportes ausmachen. [...] Die Produktpalette ist in jedem Land marktangepasst und wichtiger noch ist der Service. Viele Wettbewerber preisen die Qualität ihrer Produkte und vergessen dabei, dass Qualität heutzutage bei einem guten Hersteller obligatorisch sein muss. [...]
GLASWELT – Und wo werden die Einheiten produziert?
Mryczko – Die Einheiten werden bisher noch ausschließlich im Oknoplast-Werk bei Krakau produziert. [...]
GLASWELT – Ist für den deutschen Kunden der polnische Produktionsstandort vermittelbar?
Mryczko – Wir beobachten, dass der Standort der Produktion zunehmend an Bedeutung verliert. Viel wichtiger als der Standort ist doch, wie man produziert, auf welchen Anlagen, welche Komponenten verwendet werden und wie die Produktionskultur aussieht. [...]
GLASWELT – Jetzt agieren Sie in Deutschland mit rund 180 Handelspartnern. Wie viele sollen es noch werden? Was sind für Sie die Gründe gewesen, gerade jetzt in Deutschland den Vertrieb auszubauen? Was sind Ihre Ziele für den deutschen Markt?
Mryczko – Wir sind keine Zahlenjäger und unser Ziel ist es auch nicht, Händlerzahlen zu verdoppeln, zu verdreifachen oder ähnliches. Wir wollen vielmehr unsere neuen oder bestehenden Händlerkunden zufriedenstellen und ihnen ein qualitativ gutes Produkt liefern. Wenn Sie den Händlerkunden fragen, wie er seine Kunden gewinnt, ist die häufigste Antwort: durch Empfehlung. Man muss „nur“ die Erwartungen der Kunden erfüllen können. [...]
GLASWELT – Wie sieht für Sie das Fenster der Zukunft – sagen wir in zehn Jahren – aus?
Mryczko – Es werden in den nächsten zehn Jahren zwei Begriffe dominieren: Energiesparen und Nachhaltigkeit. Es ist eine große Herausforderung für die Branche. Mit mehr Kammern oder Bautiefen können wir nicht mehr viel erreichen. Die Dreifachverglasung ist schwer und immer unbeliebter in der Montage. Die Lösung sind leichte und energiesparende Gläser sowie schmale und stabile, aber auch nachhaltige Profile. Es ist eine schöne Theorie, die noch umgesetzt werden muss. Aber wer dachte noch vor 100 Jahren an Kunststofffenster?
Die Fragen stellte Daniel Mund, stellv. Chefredakteur der GLASWELT.