GLASWELT: Die vollmotorische Mehrfachverriegelung benötigt Energie. Ist das auch mittels Batterie möglich?
Frank Theil: Eine Mehrfachverriegelung verfügt, wie der Name schon sagt, über mehrere stabile Riegelelemente. Damit diese auch dann zuverlässig Öffnen und Schließen, wenn eine straffe Gummidichtung für eine gute Dichtigkeit der Tür sorgt, wird ein kraftvoller Motorantrieb benötigt. Eine herkömmliche Batterie bietet diese Stromstärke nicht. Daher werden Motorschlösser an eine konstant verfügbare Stromquelle (230VAC) angeschlossen. Das motorische Öffnen und Schließen in jeder Situation und eine umfassende Sicherheit können nur so gewährleistet werden.
GLASWELT: Fuhr bietet Zutrittskontrollen, wie bspw. Fingerscan oder Pin-Code an, welche mit dem multitronic 881 verknüpft werden können. Welche Übertragungswege werden dabei genutzt?
GLASWELT: Können Sie knapp die unterschiedlichen Funktionsweisen erläutern?
Theil: Der Fingerscan ist ein schlüsselloses, biometrisches Zutrittskontrollsystem. Über einen Zeilensensor können mittels Masterfingerprinzip schnell und einfach Finger, auch temporär, zugelassen und gesperrt werden – praktisch, denn man hat den Schlüssel immer dabei. Bei der Code-Tastatur handelt es sich ebenfalls um ein schlüsselloses Zutrittssystem, wobei zwei individuelle 4- bis 8-stellige Codes zum Öffnen der Tür oder Garage per Tastendruck eingegeben werden. Eine weitere Türöffnungsmöglichkeit bietet unser passives Transponder-Zutrittssystem. Hierbei wird der Transponder für das Öffnen einfach an den Transponderleser gehalten.
GLASWELT: Und dann ist die Tür offen?
Theil: Bei allen zuvor beschriebenen Zutrittssystemen wird nach positiver Freigabeprüfung das Öffnungssignal per Rolling-Code Funksystem an einen Empfänger gesendet, der dieses in einen Öffnungsimpuls an das Motorschloss umwandelt. Dieses Rolling-Code Funksignal gilt als besonders sicher, da bei jedem Sendevorgang ein anderes Funkprotokoll generiert wird und nur vom dazugehörigen Empfänger entschlüsselt werden kann. Bei jeder Übertragung wird ein anderes Funkprotokoll gesendet. Das Abfangen oder kopieren dieser Signale ist aus diesem Grunde zwecklos.
Theil: Die Einbindung von Einbruchmeldeanlagen und/oder Alarmanlagen erfolgt mithilfe der zuvor genannten Multifunktionssteuerung. Diese intelligente Steuerungstechnik ist standardmäßig für die unterschiedlichen Systemanforderungen und Ausbaustufen konfiguriert und stellt die Schnittstelle für sämtliche Ein- und Ausgänge dar. Durch den Einbau in den Türrahmen oder in einen bauseits vorhandenen Schaltschrank ist die Steuerung vor äußeren Einflüssen und Manipulation geschützt. Ebenfalls besteht die Möglichkeit der „Fernüberwachung“ via Mobiltelefon. Hierüber kann der Schließzustand der Tür überprüft werden.
GLASWELT: Wenn der Strom und damit die Funknetze ausfallen, wie zuletzt bei den Herbststürmen in vielen Orten, wie lässt sich dann die Tür öffnen?
Theil: Da kann der Nutzer absolut unbesorgt sein. Im Falle eines Stromausfalls bleibt die Tür in ihrem verriegelten Zustand und die Sicherheit bleibt gewahrt. Dank der serienmäßigen Komfortöffnungsfunktion (integrierte Panikfunktion) lässt sich die Tür von der Innenseite jederzeit über den Türdrücker öffnen. Auch von außen ist die übliche Öffnung über den Zylinderschlüssel gegeben.
Herr Theil, vielen Dank für die ausführlichen Antworten.