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Sicherheit und Brandschutz in der Abtei Siegburg

Wo das Glas die Türe trägt

_ Die Anlage der Abtei Siegburg überblickt in einer Höhe von rund 50 m die Kreisstadt und beherbergt heute das Katholisch-Soziale Institut, das hier eine Tagungsstätte betreibt. Vor Kurzem wurde das Gebäudeensemble umfassend saniert und mit einem Neubau erweitert.

Die Abtei selbst wurde nur wenig verändert: Die Mönchszellen blieben erhalten, wurden aber zu Hotelzimmern umgebaut, inklusive Bad. Sowohl im Neubau als auch im Altbau befinden sich Tagungsräume. Die Planer legten großen Wert darauf, den architektonischen Charakter des Klosters zu erhalten und gleichzeitig den Anforderungen einer Versammlungsstätte gerecht zu werden. Dazu mussten sie etliche Bauvorschriften berücksichtigen.

Die Umsetzung des Brandschutzes

Als Versammlungsstätte musste das Gebäudeensemble u. a. entsprechende Brandschutzanforderungen erfüllen. Hierbei kamen Systeme der Firma Hoba zum Einsatz, die auf hochwertige Brandschutzelemente aus Holz, Glas und Edelstahl spezialisiert ist. Diese lassen sich stets an die individuellen Gegebenheiten anpassen.

Mit der Ausführung war die Schreinerei Fritz & Alfred Müller (www.mueller-schreinerei.de) aus Hilchenbach betraut, die insgesamt 45 Brandschutzelemente einbaute. Darunter auch eine besondere Hoba-Spezialität: die Tür im freien Glasumfeld. Diese zeichnet sich durch ihre minimalistische Konstruktion aus. Denn sie ist so in die Brandschutzverglasung eingebaut, dass die Türzargen keinerlei Verbindung mit den umlaufenden Rahmen mehr haben. Folglich trägt das Glas die Tür.

Diese besondere Tür ist in ein- oder zweiflügeliger Ausführung erhältlich und verleiht dem Interieur eine elegante Leichtigkeit. Aufgrund des Glasgewichts können solche Elemente 400 kg und mehr wiegen.

Im Treppenhaus des Neubaus wurden mehrere absturzsichernde Verglasungen der Kategorie A (vgl. Kasten) eingebaut, die im Brandfall mindestens 30 Minuten lang ihre Funktion (F30) erfüllen. Auch diese Brandschutzgläser stammen von Hoba und waren von dem Anbieter speziell an die Abtei Siegburg angepasst worden. Vertikal werden die Glasscheiben zum Teil durch eine Silikonfuge miteinander verbunden, was sie filigran erscheinen lässt.

Dank der minutiösen Vorplanung und der sauberen Montage fügen sich die Brandschutzelemente heute elegant in die Gestaltung des ehemaligen Klosters ein und tragen zu einer angenehmen Raumatmosphäre bei.—

www.hoba.de

Brandschutzglas

Brandschutzgläser können heute nicht nur dem Feuer widerstehen, sondern verhindern auch den Durchgang der Hitzestrahlung. Brandschutzgläser (F-Gläser) bestehen aus einem mehrschichtigen System, das sich aus Verbund- oder Einscheiben-Sicherheitsgläsern und chemischen Substanzen zusammensetzt. Diese geben bei einer bestimmten Temperatur Wasser frei und schäumen auf. Da dies meist jedoch nicht genügt, um das gewünschte Schutzziel zu erlangen, reagiert die nachfolgende Schicht auf die gleiche Weise. Dieser Vorgang wiederholt sich so lange, bis der geplante Feuerwiderstand erzielt ist. Dabei kann die Scheibe auf der brandabgewandten Seite gefahrlos berührt werden.

Absturzsichernde Gläser

Absturzsichernde Verglasungen schützen Menschen vor dem Sturz aus größerer Höhe (z. B. Balkonbrüstungen, Treppengeländer, Panoramaaufzüge). Ab welchem Höhenunterschied die Verglasung absturzsichernd sein muss, wird von der jeweiligen Landesbauordnung bestimmt. In der Regel liegt er bei einem Meter. Bei Absturzhöhen bis zu 12 m muss die Brüstung eine Mindesthöhe von 90 cm haben. Bei größeren Absturzhöhen muss sie mindestens 110 cm hoch sein. Es werden drei Kategorien unterschieden:

Kategorie A:

Personen werden nur durch die Verglasung vor dem Sturz gehindert. Es gibt keine Geländer, Riegel oder Ähnliches. Infolgedessen sind hier die Anforderungen an das Glas und seine Montage am höchsten.

Kategorie B:

Hier wird die absturzsichernde Funktion über eine Verglasung und einen durchgehenden Handlauf sichergestellt.

Kategorie C:

Handläufe und Brüstungen sorgen dafür, dass keine Person abstürzt. Die Verglasung übernimmt lediglich eine ausfachende Funktion.

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