_ „Sehr großen Zuspruch hat der 5. Infotag der ASO GmbH in Salzkotten gefunden. Alle drei Jahre wollen wir der Torbranche sozusagen auf halber Strecke zwischen den R+T Messen unsere neuesten Produkte präsentieren und mit unserem Infotag zu allen wichtigen Themen im Bereich der Tore informieren”, so Geschäftsführer Helmut Friedrich.
Dieses Mal stand das Thema „jährliche Prüfung und Nachrüstung” auf der Agenda, derzeit zwei hart diskutierte Themen in der Branche.
Mit bekannten Fachleuten aus der Branche, von Verbänden und der TU München wurde ein äußerst interessantes Vortragsprogramm zusammengestellt. Insgesamt 210 Teilnehmer folgten der Einladung in das A2 Forum in Reda-Wiedenbrück.
Strammes Vortragsprogramm
Begriffe wie Prüfung, Wartung, Inspektion, Instandhaltung und Reparatur beleuchtete Verkaufsleiter Rene Heydorn von ASO im ersten Vortrag des Tages und sorgte bereits hier für reges Interesse bei der Definition der verschiedenen Begriffe.
Ein Highlight des Infotages war sicher der Vortrag von Dipl. Ing. Sonja Fries von der DGUV (Deutsche gesetzliche Unfallversicherung), die das Thema Kraftmessung eingehend beleuchtete. Deutlich klargestellt wurde von ihr dabei, dass die Kraftmessung die verlässliche Variante für den Sachkundigen vor Ort ist, um eine ordnungsgemäße und nachvollziehbare Prüfung vorzunehmen.
Der Sachverständige Dipl.-Ing. Gerd-Joachim Müller zeigte die Haftungssituation im Schadensfall auf und machte deutlich, wie wichtig die Einhaltung der Vorschriften für montierende Betriebe und Sachkundige ist. Egal ob zusätzliche Lichtschranken zur Erkennung von am Boden liegenden Personen oder falsch ausgeführte Nachrüstungen von Toren, der Sachverständige muss die bestehenden Normen und Richtlinien anwenden. Sein einfaches Resümee: „Die ausführenden Betriebe sollten es auch tun”.
Dipl.-Wirt.-Ing. Klaus Klimke von der TU München stellte die Ergebnisse der Studie „Unterschiedliche Torsysteme in Industriegebäuden unter Berücksichtigung energetischer, bauklimatischer und wirtschaftlicher Aspekte” vor, die sich mit den Ergebnissen der E.D.S.F. (European Door and Shutter Federation), die von Christian Grawitz vom BAS.T vorgestellt wurden, decken. Klares Credo beider Vorträge war, dass offenstehende oder zu weit aufgefahrene Tore für größere Energieverluste sorgen als nicht isolierte Torblätter und undichte Tore. Mit dem „Energycalculator” des BAS.T können die Energieverluste mit unterschiedlichen Eingabeparametern grafisch auf einfache Weise dargestellt werden.
Auch das Thema „Sondertore” wurde auf dem Infotag erläutert. Dipl. Jens Köhler vom TÜV Nord zeigte neben der Definition von Sondertoren auch die umfangreichen und anspruchsvollen Bedingungen für die Eigenzertifizierung von Einzelanfertigungen auf.
Sachverständigenrat
Bereits am Vortag begrüßte Helmut Friedrich vom Antriebs- und Steuerungshersteller ASO über 20 Sachverständige aus dem Torbereich in seinem Herstellungsbetrieb in Salzkotten. Im Rahmen des BVT-Sachverständigenrates fand die erste Sitzung unter der Leitung des neuen BVT-Geschäftsführers Kai-Uwe Grögor statt.
Das Hauptthema dieser Sitzung „Kraftmessung bei der Torprüfung“ sorgte für ausreichend Diskussionsstoff und dem einstimmigen Votum der Sachverständigen, dass zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen und dokumentierbaren Prüfung eine Kraftmessung eine zuverlässige Methode für Sachkundige ist, um eine sichere Torprüfung durchführen zu können.
Ein weiterer Tagesordnungspunkt waren mehrere Praxisfälle aus der gutachterlichen Tätigkeit der teilnehmenden Sachverständigen, die ausgiebig besprochen und diskutiert wurden.
Wieder einmal fällten die Teilnehmer ein einhelliges positives Votum zu der Wichtigkeit der zweimal jährlich stattfindenen Sitzungen des Sachverständigenrates. Dipl. Ing. Helmut Betsch brachte es auf den Punkt: „Für uns sind solche Diskussionsrunden ein äußerst sinnvolles Mittel zum Erfahrungsaustausch und um Wissen darüber zu erlangen, wie Richter und Anwälte in den verschiedenen Gerichtsverfahren argumentieren”. Für Kai-Uwe Grögor ergeben sich mit den Treffen wichtige Informationen aus der täglichen Praxis von Sachverständigen, die im Bedarfsfall auch an die Mitglieder des BVT weitergegeben werden können.
Fazit
Die Branche braucht mehr von solchen Informationsveranstaltungen wie den ASO-Infotag. Tage, die dafür sorgen, dass sich Fachleute aus der Torbranche auf einem hohen und sicheren Niveau bewegen können. Interessanterweise trifft man bei vielen dieser Veranstaltungen immer wieder auf die gleichen Gesichter, was im Umkehrschluss bedeutet, dass die Wissenden noch mehr Wissen erlangen. Im Gegensatz dazu bleiben die vielen Nichtwissenden, die sich solchen Veranstaltungen verweigern, wenn überhaupt auf ihrem gelernten Wissensstand stehen. Bei einer sich im technischen Anspruch rapide weiterentwickelnden Branche sicher ein fataler Fehler, wenn man im Bereich der Torprüfung als Sachkundiger tätig sein will.—