Das Angebot an Steuerungen in der Haustechnik ist gegenwärtig äußerst vielfältig und sehr komplex. Dabei sind die Lösungsansätze der Hersteller sehr unterschiedlich, denn neben ganzheitlichen Ansätzen im Zusammenspiel mit der gesamten Haustechnik wie Heizung, Klima, Lüftung, Licht und Sonnenschutz spielen vor allem Insellösungen bei der Steuerung von Sonnenschutzanlagen eine große Rolle.
Einfach oder kompliziert?
Eigentlich hat die Sonnenschutzbranche bereits seit Ende der 1980er Jahre die Energieeffizienz unbewusst im Fokus. Wintergartenmarkisen z.B. wurden mit Wind- und Sonnenautomatik ausgestattet und mit einer einfachen Temperaturmessung ergänzt. Somit war im Winter gewährleistet, dass erst nach dem Erreichen einer vorgewählten Temperatur der Sonnenschutz aktiv werden konnte.
Waren diese Steuerungen mit ihren Sensoren damals kabelgebunden und relativ ungenau einzustellen, so bieten heutige Systeme mit ihren Transponderlösungen (unabhängig von Kabelverlegungen) eine genaue Positionierung der Sensoren und Einstellbarkeit. Damit ist eine hohe Effizienz bei der Energieeinsparung gewährleistet. Ergänzt werden diese Inselsysteme heute durch weitere Sensoren, um beispielsweise geöffnete Fenster zu orten, oder Heizungsventile zu regulieren.
Wesentlich komplexer wird es im Bereich der Gebäudesteuerung, da hier der Sonnenschutz mit den Gewerken Heizung, Klima, Licht und Lüftung verknüpft werden muss. Nicht kompliziert aber sehr planungsintensiv ist hierbei die Ausarbeitung eines Steuerungskonzeptes, um alle möglichen Szenarien bei der Gebäudesteuerung abzubilden und zu berücksichtigen.
Die möglichen Szenarien können auf der Grundlage der DIN 18599 berechnet werden, um so die jeweilige Ideal-Lösung zu finden.
Fazit
Einfache Steuerungen von Sonnenschutzanlagen über Licht- und Windsensoren hin zu Schaltuhren für Rollläden überlassen es nicht dem Zufall, wann die eingebauten Sonnenschutzprodukte zum Einsatz kommen.
Bei der Gebäudesteuerung ist der Nutzer leider keine verlässliche Komponente. Neben seiner schlecht planbaren Anwesenheit sind es vor allem die persönlichen Bedürfnisse und Wahrnehmungen des Einzelnen, die eine effiziente Steuerung der Gebäudetechnik äußerst schwierig machen. Dennoch muss der Nutzer mit seinen individuellen Bedürfnissen berücksichtigt werden. Diesen interessieren in der Regel keine technischen Kennzahlen, sondern der einfache Wunsch nach „warm oder kalt“ bzw. „hell oder dunkel“. Und das muss er leicht regeln können.
Egal ob ganzheitlicher Ansatz oder Insellösung, nur wenn die Steuerungsanlage vom Nutzer in seiner Funktion akzeptiert wird, kann diese ihre Vorteile ausspielen. Ein Umstellen auf Handbetrieb führt beim Sonnenschutz schnell zurück in das Zeitalter des Rollladengurtes. Der Nutzer sollte deshalb bereits bei der Planung von Steuerungskonzepten eingebunden werden. —