Wie lässt sich bei einem Haus mit Hanglage der Blick in die Ferne ohne störende Querstreben umsetzen? MIt dieser Frage konfrontierten die Bauherren in Haselbach den planenden Architekten. Gleichzeitig wollten die Auftraggeber viel Massivholz als Baumaterial. Der Architekt hatte auf beide Anforderungen die richtige Antwort. Seine Lösung: Die Scheiben sind als raumhohe Elemente ausgeführt. Dabei wurden alle Fassadenscheiben ausschließlich als Fixverglasungen umgesetzt.
Das Gebäudekonzept basiert auf drei Boxen, die wie drei Finger in die Landschaft ragen. Jede Box integriert eine andere Funktion. In der ersten wird gekocht, gegessen und gewohnt. Die zweite dient als Schlafbereich, die dritte nimmt das Büro auf bzw. das Gästezimmer. Am Rücken sind die drei Boxen durch einen Verbindungstrakt gekoppelt.
Die Fassade setzt sich aus 3/3 cm Lärchenholzbohlen auf 3/5 cm Lattung mit Hinterlüftung zusammen und wird durch große Glaselemente ergänzt. Diese sind bis zu 5 m breit und bis 3 m hoch. An diese grenzen teilweise noch 1,40 m breite und 3 m hohe Über-Eck-Verglasungen. Von der Befestigung ist nichts zu erkennen. Eine Entwicklung des Verbinderherstellers Knapp ermöglicht diese nicht sichtbare Konstruktion. Bei den Boxen übernimmt jeweils eine der außen liegenden Scheiben die Gebäudeaussteifung. Die Gläser sind mit entsprechenden Verbindern verklebt, die dann nur noch verschraubt werden. Die Detail- und Montagepläne für Glashersteller und Fassadenbauer lieferte der Verbindungshersteller.
Die Montage selbst ist laut Knapp sehr einfach. Ein unter dem Namen Fasco vermarktetes GFK Kunststoffprofil wurde im vorliegenden Beispiel unter industriellen Bedingungen vom Glaslieferanten Eckelt Glas in der Werkstatt aufgeklebt. Dadurch musste das fertige Glaselement auf der Baustelle nur noch in die Fensteröffnung geschraubt werden.
Bei der Montage müsse laut Architekt lediglich darauf geachtet werden, dass sie durch geschultes Personal ausgeführt wird. Zudem muss das System möglichst früh in die statische Planung eingebunden werden.
Austausch kein Problem
Auch bei Glasbruch gebe es keine Probleme: Der Planer des Gebäudes haben eine passende Detailausführung von Knapp gewählt. Dadurch sei der Scheibenauszutausch möglicht, ohne dass die Fassade geöffnet werden muss. Es genüge einfach die Silikonfuge herauszuschneiden und schon könne das Glas gewechselt werden. —