Schauen wir uns mal in anderen Branchen um, die in den nächsten Jahrzehnten neue Impulse für das Fenster liefern. Das Fenster als erweiterter Bildschirm könnte zur selbstverständlichen Multimediafläche werden. Informationen und Kommunikation jeglicher Art könnte sich auf der Aussicht in den Garten abspielen – z. B. der Liebsten beim Autofahren zusehen oder sich virtuell und in „Echtgroß“ neue Ausstellungen in London ansehen. Impulse gibt es auch für einen Gesundheits- und DNA Check für jeden der sich dem Eigenheim nähert durch Sensoren im Panoramaglas.
Die zukünftigen Möglichkeiten für das Fenster als Projektionsfläche sind so vielfältig wie unser Wunsch, unterhalten und informiert zu werden. Warum also nicht gleich eine Partnerschaft mit Unterhaltungsanbietern eingehen?
Der zweite große Impulsgeber der Zukunft ist die Vernetzung. Geradeaus gedacht könnte sich das Fenster mit allem und jeden vernetzen. Warum nicht gleich seinen Energieverbrauch in Echtzeit via Fenster mit verschiedenen Biowärme-Anlagen kommunizieren. Oder eine Fenster-zu-Fenster Übertragung mit fernen Freunden und der Mutter im Altenheim auf Sri Lanka.
Aber was ist mit den Zeitgeist-Unbekannten, die in den nächsten 20 Jahren um die Ecke kommen und von denen wir noch keine Ahnung haben? Was wäre mit einem Fenster was sich sofort verdunkelt, wenn die Privatsphäre nicht verletzt werden soll, z. B. durch Marktforschungs-Drohnen auf dem Balkon oder gefährlichen Funksignalen von neuen Feindbildern.
Auf jeden Fall wird das Fenster immer intelligenter und leistungsfähiger werden. 2030 haben wir das Brain-Window. Darin vereinen sich die großen Zeitgeist-Impulse der nächsten Gegenwart. Wir sollten die Zeitzeichen im Auge behalten, um nicht den Durchblick zu verlieren.
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