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Im Interview mit Christoph Ruoff, Geschäftsführer Wirus

“Trend zu immer größeren Glasflächen ist ungebrochen“

Glaswelt –  Herr Ruoff, ein wichtiges Standbein des Herstellers Wirus sind Kunststoff-Hebeschiebetüren. Was zeichnet Ihre Elemente diesbezüglich aus, welche Varianten und Besonderheiten bieten Sie?

Christoph Ruoff – Da ist einiges aufzuzählen: Unsere Hebeschiebetüren sind bereits im Standard passivhaustauglich. Integrierte Sicherheit gemäß Widerstandsklasse RC2 durch patentierte Sicherheitsteile machen diese Ausstattung erschwinglich. Hohe statische Werte, speziell im oberen Zargenbereich, sorgen für hervorragende Stabilität bei Elementen mit Rollläden. Das Design der Schwelle und der oberen Laufschiene wurde deutlich verbessert. Der Verarbeiter kommt in den Genuss einer vereinfachten Montage durch leichtes Aushängen der Flügel. Unsere Lieferzeit liegt zwischen 10 und 14 Werktagen, und das in allen farblichen und technischen Ausführungen.

Glaswelt – Die Elemente werden immer größer und schwerer durch den höheren Glasanteil. Wo sind für solche Elemente bezüglich der Größe Grenzen? Werden diese sich in Zukunft verschieben?

Ruoff – Im Bereich Kunststoff gibt es Grenzen, die das Material vorgibt. Wir halten uns strikt an die maximalen Größen, die wir als RAL-zertifiziertes Unternehmen einhalten müssen. Darüber hinaus fertigen wir auch Hebeschiebetüren aus Aluminium, die mit flügellosen Festteilen große Panoramaverglasungen zulassen.

Glaswelt – Sie bieten Hebeschiebeelemente mit einer Laufschiene von nur 5 mm. Ist damit auch eine ordentliche Wärmedämmung oder gar Passivhaustauglichkeit zu erzielen?

Ruoff – Diese Ausführung hat bei unserem System keine Auswirkung auf die Wärmedämmeigenschaft unserer Hebeschiebetüren, das heißt, auch die Passivhaustauglichkeit bleibt erhalten.

Glaswelt – Wie sieht es denn in puncto Einbruchschutz bei dieser 5 mm-Schiene aus? Welche Sicherheitsklassen sind da möglich? Und mit welchem Mehraufwand sind die zu erreichen?

Ruoff – Durch unser patentiertes System können wir problemlos auch die barrierefreie Schwellenlösung bis zur Sicherheitsklasse RC2 liefern. Die Montage muss natürlich entsprechend der Montagerichtlinie ausgeführt werden. Außerdem muss bauseits für den Abfluss des Regenwassers, z. B. mit einer Aco-Rinne, gesorgt werden.

Glaswelt – Sie bieten auch Komfortelemente für die Hebeschiebetüren. Was hat Wirus da Besonderes im Programm?

Ruoff – Optional ist, besonders bei großen und schweren Schiebeflügeln, eine Flügelbremse für das sanfte Schließen zu empfehlen sowie eine Getriebedämpfung, die beim Schließen den Flügel sanft absenkt.

Glaswelt – Sind solche Komfortelemente problemlos mit der 5 mm-Schiene kombinierbar? Und mit Einbruchsicherheit?

Ruoff – Alle Ausstattungsmerkmale sind bei uns problemlos auch in der barrierefreien Lösung einsetzbar.

Glaswelt – Können Sie einen Trend beobachten? Mehr Sicherheit? Mehr Barrierefreiheit? Mehr Glas? Sind da Prioritäten bei den Kundenwünschen erkennbar?

Ruoff – Da sprechen Sie genau die Punkte an, die immer mehr an Bedeutung gewinnen, allen voran natürlich das Thema Sicherheit. Hier ist der Bedarf in den letzten drei bis vier Jahren sehr deutlich gestiegen. Im Vergleich dazu wird die Barrierefreiheit im privaten Wohnungsbau noch nicht so stark nachgefragt. Der Glasanteil im Neubau hat durch den vermehrten Einsatz bodentiefer Elemente schon seit geraumer Zeit stark zugenommen. Die anhaltende Beliebtheit des sogenannten Bauhaus-Stils trägt ebenfalls dazu bei, hier ist der Trend zu immer größeren Glasflächen ungebrochen. Deswegen sind wir froh, unseren Kunden nun ein so ausgereiftes Produkt wie unsere Aluminium-Hebeschiebetür HST 77 anbieten zu können. Die filigrane Rahmenansicht in Kombination mit flügellosem Festteil ermöglicht großflächige Verglasungen und schafft so die gewünschte Helligkeit und Transparenz. Sicherheit gemäß RC2 sowie die Ausstattungsvariante Nullbarriere runden dieses Programm trendgemäß ab.

Glaswelt – Wie sieht es mit smarten Lösungen bei Hebeschiebeelementen aus? Bieten Sie da welche an?

Ruoff – Ein Überwachungssystem zur Prüfung, ob die Tür geschlossen ist oder nicht, sowie Anschlüsse für Alarmanlagen gehören zu unserem Programm. Die Anlagen können an Smarthome-Systeme angeschlossen werden.

Glaswelt – Wo wird bezüglich smarter Themen die Entwicklung bei Hebeschiebeelementen hingehen?

Ruoff – Zu motorischen Antrieben, die nicht nur für barrierefreies Wohnen zunehmend von Bedeutung sein werden, sondern auch in das Thema Smarthome eingebunden werden.

Glaswelt – Sie sind bei K-Einbruch Mitglied. Warum machen Sie da mit? Welche Vorteile bringt das? Welche Voraussetzungen waren zu erfüllen?

Ruoff – Fenster- und Tür-Elemente sind bei einem unabhängigen Institut, in unserem Fall ift und PIV, Sicherheitsprüfungen gemäß der Widerstandsklassen zu unterziehen und der Nachweis in Form eines Prüfzeugnisses zu erbringen. Nur so gelangt man auf die Herstellerliste des LKA bzw. der Initiative K-Einbruch. Den Vorteil hat in erster Linie der Endverbraucher, denn er kann sich sicher sein, dass die Elemente der gelisteten Hersteller auf Herz und Nieren in puncto Sicherheit geprüft wurden und auch weiterhin durch die Institute geprüft werden. Vorteil für uns ist, dass wir uns so klar von den Herstellern abgrenzen können, die sich die zeit- und kostenaufwendigen Prüfungen bei den Instituten sparen und ihre Sicherheitsausstattungen z. B. „in Anlehnung an RC2“ deklarieren. Deshalb unterstützen wir die Initiative K-Einbruch auch als Premiumpartner, denn klare Produktaussagen sind Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie, die neben „Made in Germany“ ihren Schwerpunkt in 100 % Qualität und 100 % Service setzt.

Glaswelt – Herr Ruoff, vielen Dank für die Beantwortung unserer Fragen.—

Die Fragen stellte Fachredakteur Camillo Kluge.

Wirus Fenster

Seit mehr als 35 Jahren fertigt der Komplettanbieter Wirus Fenster GmbH & Co. KG mit mittlerweile über 180 Mitarbeitern Fenster und Haustüren aus Kunststoff und aus Aluminium, die über den Fachhandel vertrieben werden. Die Wurzeln des Unternehmens reichen zurück bis 1855, als Christoph Ruhenstroth ein Grubenholzgeschäft in Gütersloh eröffnete. 1925 erfolgte die Gründung einer Furniermesserei und Sperrholzfabrik unter der Marke Wirus, die sich aus den Buchstaben des Gründernamens „Willy Ruhenstroth”, Sohn von Christoph Ruhenstroth, zusammensetzt. 1988 wurde das Unternehmen an die Pfleiderer AG aus Neumarkt verkauft. Mit der Übernahme 2002 erfolgte dann auch wieder die Umbenennung in Wirus. Heute produziert das Unternehmen jährlich rund 125 000 Fenster und 10 000 Haustüren – alles ausschließlich Maßanfertigungen.

www.wirus-fenster.de

Zur Person

Christoph Ruoff ist bereits seit 1989 Geschäftsführer des Unternehmens und seit 2002 – zusammen mit dem kaufmännischen Leiter und Prokuristen Martin Lahme – auch Inhaber. Per „Management Buy-out“ haben sie im Jahr 2002 das Unternehmen von der Pfleiderer AG übernommen.

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