Spielende Kinder, Einkaufskisten oder der Schlüsselbund, der beim Aufschließen an Türblatt und Zarge anstößt – die Oberfläche einer Haustür ist vielen mechanischen Beeinträchtigungen ausgesetzt. Hohe Kratzfestigkeit ist daher eine wichtige Anforderung an die Lackierung. Die Kratzfestigkeit lässt sich nur durch eine möglichst harte, widerstandsfähige Oberfläche erzielen, ähnlich wie bei Möbeln. Gleichzeitig benötigen Haustüren aus Holz einen wirksamen Schutz gegen Witterungseinflüsse.
In der industriellen Beschichtung werden für Haustüren aus Holz oft die gleichen Lacksysteme verwendet wie für Fenster. Dabei muss man in der Regel jedoch Abstriche bei der Kratzfestigkeit in Kauf nehmen. Denn typische Fensterlacke sind dafür konzipiert, dass das Holz „arbeitet". Sie bilden eine flexiblere Oberfläche, die zwar gut anhaftet und das Holz wirkungsvoll vor Witterungseinflüssen schützt, aber auch anfälliger für stärkere mechanische Einwirkungen wie Kratzer oder das Anstoßen eines Schlüsselbundes ist. Haustüren aus Holz vertragen jedoch durchaus eine Beschichtung mit härterer Oberfläche. Anders als Fenster sind sie so konstruiert, dass das Holz nicht mehr „arbeitet“, die Gefahr des Abplatzens ist somit geringer.
Mit Blick auf Kratzfestigkeit und Holzschutz ist es also sinnvoll, Haustüren aus Holz mit einem geeigneten Lack zu beschichten, der eine härtere und damit widerstandsfähigere, aber gleichzeitig ausreichend flexible Oberfläche erzielt.
Welche Kratzfestigkeit geeignete Lacke erzielen können, lässt sich mit einem Test gemäß DIN 68 861-4:2013 prüfen. Dieses Verfahren wurde zur einheitlichen Beschreibung des Verhaltens von Möbeloberflächen bei Kratzbeanspruchung entwickelt und eignet sich auch gut, um die Kratzfestigkeit von Haustürbeschichtungen zu bewerten. Dabei wird die geringste Gewichtskraft gemessen, die auf der Lackoberfläche noch eine in sich geschlossene Markierung hervorruft.
Ein von Teknos beauftragter und vom Institut für Lackprüfung Andreas Keiner (Wettenberg) durchgeführter Test gemäß der DIN zeigt, dass sich mit der wasserverdünnbaren Endbeschichtung Aquatop 2760 eine deutlich höhere Kratzfestigkeit erzielen lässt als mit einer häufig verwendeten, marktüblichen Fensterbeschichtung. Geprüft wurden Systeme in deckend Weiß, lasierend Hell und lasierend Dunkel. Bei allen Beschichtungen lag der ermittelte Schwellenwert für die mechanische Beeinträchtigung um 25 % höher als beim Vergleichssystem.
Vor allem für Verarbeiter, die keinen Produktwechsel zwischen Fenster- und Türenbeschichtung in Kauf nehmen müssen (beispielsweise reine Türenwerke oder Hersteller mit eigener Produktionslinie für Türen), ist diese Beschichtung eine interessante Lösung für widerstandsfähige Haustüren.