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Im Interview mit Robert Kitzmann und Markus Tulinius

Spagat zwischen Tradition auf dem Land und Moderne in der Großstadt

Glaswelt – Herr Tulinius, Herr Kitzmann, neben Fenstern stellt rekord auch Haustüren her. Was läuft besser, Holz oder Kunststoff, und ist die Materialwahl regionsbedingt?

Markus Tulinius – Insgesamt betrachtet ist der Anteil der Kunststoffelemente höher als der Holzelemente, die etwa 25  Prozent ausmachen. Bei den Haustüren liegt der Anteil der Holzhaustüren bei etwa 30 Prozent, die allerdings auch wertmäßig ein ganz anderes Niveau haben. Regionale Unterschiede sind auch zu erkennen. Im Hamburger Raum beispielsweise ist der Anteil an Holzelementen deutlich höher. Da verkaufen wir sehr gerne, da unsere Wurzeln ja in der Tischlerei und im Holz liegen.

Glaswelt – Worauf achten die Kunden bei der Wahl der Haustür? Mehr auf das Material, mehr auf Sicherheit, auf Optik?

Tulinius – Grundsätzlich ist der Kunde hinsichtlich seines Bedarfs sehr individuell. Klar erkennen wir Trends: Sicherheit läuft uns dabei immer über den Weg, daher haben wir da schon seit vielen Jahren einen Schwerpunkt gesetzt. Haustüren bieten wir mit verschiedenen rekord eigenen Sicherheitsstufen an. Unsere rekord Tresorverriegelung bietet Sicherheit, die nach RC3 geprüft und zertifiziert ist.

Robert Kitzmann – Für die Oberflächenbehandlung haben wir in spezielle Lackierroboter investiert, die einen besonderen Farbschichtauftrag verwenden. Da kommt dann unter anderem ein speziell für die Küstenregion von uns mit entwickelter Lack zum Einsatz.

Glaswelt – Welche Oberflächen sind en vogue?

Tulinius – Auch das ist sehr individuell. Unsere Anforderung lautet, die Kundenwünsche bestmöglich zu erfüllen. Dazu führen wir im Kunststoff- und Holzbereich verschiedene Designlinien. Aber gerade auch im Holzbereich lassen sich viele eine individuelle Tür fertigen. Individualität ist wichtig. Von der traditionellen Landhaustür bis zur modernen Designhaustür bieten wir eine breite Palette an Gestaltungsoptionen, im Holzbereich realisieren wir individuelle Lösungen mit Designelementen wie Edelstahleinsätzen und Aluminium Applikationen, auch im Kunststoffbereich werden die Anforderungen an Design immer größer.

Kitzmann – Wir haben hier häufig einen Spagat zwischen eher traditionellen Türen auf dem Land und modernen in Hamburg zu leisten.

Glaswelt – Welche Forderungen an die Zutritts- und Sicherheitstechnik werden gestellt?

Tulinius – Wir haben diverse Zutrittskonzepte im Angebot, von Fingerprint bis zu Smarthome-Lösungen. Auch das Thema Hausautomation entwickelt sich, wenn auch derzeit noch auf sehr überschaubarem Niveau. In unserem Ausstellungsbereich halten wir entsprechende Muster vor, um unsere Kunden in diesem Bereich optimal beraten zu können.

Glaswelt – Sie vertreiben Ihre Türen und Fenster nicht nur in Norddeutschland. Sind regionale Unterschiede, was Kundenwünsche an der Haustür betrifft, festzustellen?

Tulinius – Das stimmt. Wir liefern sogar mit unserem eigenen Lkw-Fuhrpark bis nach Nordrhein-Westfalen. Wir beobachten schon, dass die Anforderungen an die Haustür regional durchaus unterschiedlich sein können.

Glaswelt – Ist der Norden Ihr Schwerpunkt-Absatzmarkt?

Tulinius – Grundsätzlich ist der Markt eher regional orientiert, daher ist unser Absatzschwerpunkt definitiv der Norden.

Kitzmann – Aber die Vertriebsgebiete südlich der Elbe werden durch unsere Außendienst-Mitarbeiter ebenfalls intensiv betreut. Wie liefen wie gesagt bis nach Hessen und Nordrhein-Westfalen und stellen auch dort unseren Anspruch an Kundenservice sicher.

Glaswelt – Müssen Sie die Türen besonders behandeln, damit diese dem rauen Klima an der Küste schadlos trotzen?

Tulinius – Klar herrschen hier oben besondere Bedingungen, insbesondere auch auf den Inseln. Daher haben wir ja auch vor drei Jahren in die neue Oberflächenlackieranlage investiert. Damit können wir im Holzbereich noch besser den Witterungsbedingungen begegnen. Derzeit überlegen wir, ob wir da Garantien einführen sollen.

Glaswelt – Wie unterstützen Sie Ihre Händler beim Vertrieb der Türen?

Tulinius – Es ist uns besonders wichtig, unsere Handelspartner in ihren vertrieblichen Aktivitäten intensiv zu betreuen. Wir haben Vertriebspartner mit unterschiedlichen Konzepten, Da unterstützen wir mit Vertriebsaktivitäten, mit Ausstellungselementen, mit Dienstleistungen, bieten Aufmaßunterstützung. Wir unterstützen mit Verkaufsförderungsaktionen, Flyergestaltung, sogar mit Internetkonzeptionen. Wir bieten den Partnern alle Möglichkeiten sich zu präsentieren.

Glaswelt – Und welche Forderungen stellt der Handel an Sie als Hersteller?

Tulinius – Wir pflegen einen intensiven Austausch. In verschiedenen Regionen haben wir Expertenkreise ins Leben gerufen. Die nutzen wir zum einen um zu informieren und Trends zu transportieren, aber auch um Feedback aus dem Markt zu erhalten.

Kitzmann – Wir entwickeln mit den Partnern gemeinsame Konzepte, arbeiten auch viel online zusammen, von der Kalkulation bis zur Angebotserstellung. Schließlich ist Reaktionsschnelligkeit sehr wichtig. Wir entwickeln auch gemeinsam IT-Tools. Das kommt immer mehr zum Tragen, da bei vielen Partnern Generationswechsel anstehen und die neue Generation doch IT-lastiger ist.

Glaswelt – Welche Tendenzen deuten sich Ihrer Meinung nach bei den Türen an, was taucht bei den Kunden immer häufiger auf dem Wunschzettel auf?

Kitzmann – Neben den Design- und Sicherheitswünschen ist vor allem Pflegeleichtigkeit ein wichtiges Thema. Auch smarte Lösungen kommen immer mehr auf. Wir präsentieren die wie gesagt ja auch, aber der tatsächliche Bedarf hält sich derzeit noch sehr in Grenzen. Doch wir haben das Thema besetzt, denn auch hier gilt es, Kompetenzen zu zeigen. Wobei das Thema in Verbindung mit Alarmanlagen durchaus jetzt schon sehr interessant ist.

Vielen Dank für das Gespräch.—

Das Interview führte Camillo Kluge.

Info

Die Oberflächenlackieranlage von rekord ist in die vollautomatische Holzfenster- und Holzhaustürlinie integriert. Dabei lackiert der Roboter in einem Dreischichtaufbau auf einer durchgängigen Förderbahn, wodurch Druckstellungen vermieden werden. Der Zwischenschliff erfolgt im eingehängten Zustand. Die Elemente werden dreidimensional gescannt, was eine exakte Steuerung der Farbmenge ermöglicht. In der Kabine wird mit zwei gegenüberliegenden Robotern gearbeitet. Dadurch gibt es eine volle Deckung mit gleichmäßiger Schichtstärke an Fälzen, Kanten und auf der Fläche. Das ergibt eine hochwertige Oberfläche in gleichbleibender Qualität.www.rekord.de

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