Ganz im Nordosten Italiens in der Provinz Treviso findet man das Prüfinstitut T2I. Der technische Direktor Alessandro Cibin und seine Mitarbeiter nehmen nicht nur Perlweine aus der Region unter die Lupe, auch Bauelemente werden getestet. Diesmal unterziehen Alberto Pampanin und Jacopo Amadio die Winnerdoor Aluminiumhaustür des norditalienischen Herstellers Mixall einer RC 3-Prüfung. Mit Mehrfachverriegelungen von Fuhr, Schließzylindern von BKS und Bandseitensicherung von BaSys ist die Tür mit diversen Produkten „made in Germany“ ausgestattet.
Suche nach Schwachstellen
Alessandro Sbarretti, technischer Geschäftsführer bei Mixall, ist recht nervös. Zwar hat die Tür allen internen Tests standgehalten, doch heute beim T2I zählt es. Er ist in Begleitung von Roberto Rocchesso erschienen, der für Fuhr in Norditalien in Sachen Verkauf und Anwendungsberatung unterwegs ist. Gemeinsam fiebern sie dem Test entgegen.
Der mechanische Prüfteil, bei dem die Tür den Angriffen mit den verschiedenen Werkzeugen standhalten muss, findet an einer neuen baugleichen Tür statt. Doch lässt Amadio die bereits belastete Tür auf dem Prüfstand. Er bewaffnet sich mit dem relevanten Werkzeug und macht sich daran, die Tür aufzuhebeln. „Hier versucht er die Schwachstellen der Tür auszumachen, damit er an der neuen Tür direkt dort ansetzen kann“, verrät Pampanin.
Amadio nimmt sich zunächst die Schlossseite vor. Schweißgebadet hat er nach ein paar Minuten tatsächlich Platz geschaffen, um den Kuhfuß anzusetzen. Doch trotz allen Körpereinsatzes gelingt es ihm nicht, die Tür aufzustemmen. Die Kombination aus Fuhr-Mehrfachverriegelung und BKS-Schließtechnik hält stand. Nach etwa 10 kräftezehrenden Minuten – in Pausen wird die Uhr gestoppt – widmet er sich der Bandseite. Mit sportlichem Ehrgeiz arbeitet er auch hier intensiv. Die Tür sieht mittlerweile sehr ramponiert aus, aber sie hält. Erst nach über 17 Minuten reiner Arbeitszeit gelingt der Durchbruch. Doch hat nicht die Bandseitensicherung von BaSys den Widerstand aufgegeben, sondern die Bänder eines italienischen Herstellers haben nach knapp 20 Minuten „schlapp“ gemacht. Somit hat Amadio den Schwachpunkt der Mixall-Tür ausgemacht. „Ich denke, es ist möglich, die Tür zu knacken, aber in fünf Minuten wird das verdammt eng“, so sein Fazit. Doch erst gönnt er sich eine Pause, um neue Kraft zu schöpfen. Sein Kollege Pampanin verrät, wie es weitergehen wird: „Jacopo wird gleich über die Bandseite ansetzen. Ich glaube aber nicht, dass er es schafft, einen Durchgang zu bekommen. Auf der Schlossseite ist definitiv kein Durchkommen.“
Als Amadio wiederkommt, wird der technische Geschäftsführer Sbarretti noch einmal nervös. Zumal sich Amadio für die Prüfung mittels eines Gabelstablers auf die ideale Arbeitshöhe bringen lässt. Doch obwohl der erfahrene Prüfer genau die Ansatzpunkte kennt, schafft er es nicht, die Tür zu knacken. Die Mixall Aluminiumhaustür hat somit erfolgreich die RC 3-Prüfung gemeistert. Sbarretti ist erleichtert: „Es ist sehr spannend, trotz aller Vortests“, und er verrät: „In Deutschland wird die RC 3-Winnerdoor mit Edelstahlbändern, auch verdeckt liegenden, von BaSys auf den Markt kommen.“