Hinter dem Untertitel „Rohstoffe – Verarbeitung – Systemtechnik“ verbargen sich nicht nur Vorträge zu diesen Themen, beispielsweise sah Ralf Olsen auch die Ausbildung als Teil des Unternehmenserfolges.
„Das Kunststofffenster hat ein enormes Potenzial zum Erreichen der gesetzten Ziele im Rahmen der Energiewende“, resümierte Thomas Hülsmann, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt e.V.(AGPU). Das PVC-Fenster sei mit derzeit 58 % Marktanteil ein Erfolgsprodukt. Zusätzliche Funktionen wie beispielsweise intelligente Innenraumlüftung durch im Fensterrahmen oder integrierte Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung könnten zu weiterem Erfolg beitragen.
Auch neue Verarbeitungs-Technologien versprechen Entwicklungspotenziale. Dr. Benjamin Baudrit und Christian Eck präsentierten Ergebnisse eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie getragenen Projektes zum Infrarotschweißen. 22 Unternehmen der Branche, Profil-, Maschinen-, Rohstoffhersteller und weitere Lieferanten unterstützten das Projekt von März 2012 bis Februar 2014.
Eine zweijährige Entwicklungszeit hatte auch Rehau in sein neues Lüftungssystem Geneo investiert, das im Frühjahr auf der „fensterbau“ in Nürnberg präsentiert und ab Frühjahr nächsten Jahres vermarktet werden soll - darüber wurde ausführlich berichtet.
Auf die provokante Frage von Thomas Hülsmann, ob denn der Mensch richtiger handele als die Technik wusste Tanja Lovrić von der Hochschule Ruhr West in Bottrop zumindest eine klare Antwort: „Nein“. Ihre Ergebnisse eines Feldversuches zur Analyse des Nutzerverhaltens in Bezug aufs Raumklima in den Niederlanden ließen allenfalls stellenweise den Schluss zu, aber „letztlich werden Assistenzsysteme wie im Automobilbau wichtiger. So ähnlich sehen wir das auch beim Fenster“, betonte die wissenschaftliche Mitarbeiterin. Eine zusätzliche Versuchreihe mit umfangreichen Messreihen werde kommenden Winter in Bottrop durchgeführt.
Ein Vor-Ort-Bericht von GLASWELT Redakteur Rainer Hardtke