Verarbeitung allgemein
Akribisches Arbeiten, von der Planung bis zur Umsetzung, sollte die Philosophie eines jeden Anbieters sein. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Schlamperei in den seltensten Fällen gut geht und trotzdem der Werklohn angewiesen wird. Nicht selten bleibt aber auch vom dringend benötigten Ertrag nicht mehr viel übrig, weil es von Recht und Gesetz verschlungen wird.
Sockeleinblechung
Nicht selten gleichen sich die Bilder: In der Detailausbildung wird nicht berücksichtigt, die erforderliche Sockeleinblechung sauber unten einzuführen. Bei der Montage wird zur Selbsthilfe gegriffen und einfach oben aufgesetzt. Die Wartungsfuge aus Silikon hält manchmal viele Jahre, oft aber geht durch den großen Ausdehnungskoeffizient von Aluminium die Anbindung schon im ersten Jahr der Nutzung in die Brüche. Zum einen keine fachgerechte Detaillösung und zum anderen fehlt meist die Hinweispflicht, dass dauerelastische Fugen sogenannte Wartungsfugen sind und in bestimmten (am besten vorgegebenen) Zeitintervallen zu kontrollieren sind.
Regenrinne
Die Regenrinne mit vorne hochgezogener Blende, die die Enden der Sparrenabdeckprofile ebenso verdeckt wie die Stufen der Verglasung, findet offensichtlich bei vielen Bauherren Bewunderer. Ist nun vielleicht mal das Ablaufrohr verstopft oder, wie nicht selten, im Querschnitt viel zu klein für die dahinter liegende Dachfläche, ist beim Platzregen im Gewitter das Volumen der Rinne schnell gefüllt. Da der Weg nach vorne und seitlich versperrt ist, bleibt nur die Flucht über die Traufe ins Rauminnere. Schwachstellen beim Anbringen der seitlichen Deckel treten nicht selten auch dann mit auf. Hier sagt das Regelwerk, dass Rinnen zur Gebäudeseite mit einer Überhöhung von 10–20 mm angebracht werden müssen oder seitlich und /oder in der Front ausreichend große Überlauföffnungen aufweisen müssen.
Glasteilung im Schrägdach
Systemhersteller bieten unterschiedlichste Lösungen an, die bei Verarbeitern auch verschiedenste Vorlieben genießen. Sprossenabdeckprofile werden von einem verschmäht, vom anderen hoch gelobt. Silikonbänder geliebt oder verteufelt, ebenso Lösungen mit dauerelastischer Abfugung. Zu beachten gibt es viele Kleinigkeiten, von der Materialverträglichkeit über die funktionierende Wasserführung bis zur Sichtweise der Glasauflage zwei oder vierseitig. Entscheidend ist wiederum eine fachgerechte Verarbeitung.
Befestigung Markise
Sowohl der Ersteller des Bauwerks Wintergarten oder Glasdach als auch externe Sonnenschutzanbieter sind Täter solcher Detaillösungen. Dazu werden häufig auch die Stützenfüße von Glasdachmarkisen einfach auf den Klemmdeckel der Sparrenprofile aufgesetzt und nach unten durchgeschraubt, ohne zu beachten, was sich darunter befindet. Das schlechte Gewissen führt dann wohl doch dazu, die Ungriffe zu den Deckschalen dauerelastisch abzuspritzen. Auch hier zeigen sich ähnliche Auswirkungen wie bei den Glas teilenden Sprossen. Kann eindringendes Leckwasser nicht kontrolliert nach außen, gibt es Ärger.
Die von den Systemherstellern meist angebotenen Montagehülsen zur Kraftübertragung der Markisenlasten und Kräfte direkt in das Tragwerk des Daches sollten zwingend eingesetzt werden, um nicht auch noch Glasbruch zu provozieren.
Firstanschluss
Immer wieder werden die Firstanschlussbleche einteilig erstellt. Ist es die Materialersparnis oder die Einsparung eines weiteren Arbeitsschrittes, die Hersteller und Monteure dazu veranlasst? Materialausdehnungskoeffizienten sind oft nicht präsent, Silikon wird nach wie vor absolute Zauberkraft zugeschrieben. Der Wintergarten- und Glasdachbau ist ein fachübergreifendes Gewerk und so sind viele Normen und Regelwerke unterschiedlichster Bereiche zu kennen und auch umzusetzen. So sagen auch die Spengler-/Klempnerrichtlinien, dass Dachanschlüsse zweiteilig zu erstellen sind, aus einem aufgehenden Blech und einem Überhangblech.
Wandanschluss Klinkerfassade
Ein großes Thema, das nicht so schnell abgehandelt werden kann, jedoch immer wieder praktiziert wird, sowohl im Wintergarten – als auch im Fassaden- und Fensterbau: Die Anschlussfuge zwischen Konstruktion oder Element und Klinkersteinen kann nicht einfach mit einem Kompriband fachgerecht abgedichtet werden. Kompribänder sind gewiss sehr flexibel und haben sich in der Praxis heute auf breiter Ebene etabliert, aber die Ausfüllung von scharfen Ecken kann es noch nicht. Nachträglich die offenen Stellen mit Silikon zu verschließen, ist das Bekenntnis einer Inkompetenz, was häufig sogar der nicht versierte Bauherr und Auftraggeber beurteilen kann.
Kondensat
Das häufige Thema Tauwasser in der kalten Jahreszeit wird jedes Jahr neu aufgerollt. Der Wasserdampf gehorcht physikalischen Regeln und hat das Bestreben, von der feuchten, warmen Raumluft zur kälteren Außenluft zu gelangen. Hier sind in aller Regel Bauteile wie Glas und Konstruktion im Weg. Grundsätzlich muss gesagt werden, dass Kondensatausfall ohne besondere Maßnahmen nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden kann.
Qualitativ hochwertige Materialien und Bauweisen tragen jedoch zu entscheidender Verringerung bei. Mit einem entsprechenden Nutzerverhalten der Bewohner, ist eine völlige Tauwasserfreiheit auch zu erreichen. Im Vorfeld ist dabei eine fundierte Beratung erforderlich, um nicht im Nachhinein den Schwarzen Peter zugeschoben zu bekommen, dass man der Hinweispflicht als Fachbetrieb nicht nachkam.
Abgetreppte Lösung
Ist ein Teil des Wintergartens mit einer Brüstungsmauer versehen, so ergibt sich zwangsläufig ein Anschluss an einen höheren bzw. niedrigeren Bereich. Ist die Konstruktion dazu auch noch abgeknickt, ist ein großes Fehlerpotenzial vorhanden. Wird dieser Punkt im Vorfeld nicht wirklich durchdacht und entsprechend umgesetzt, bleibt die Mangelanzeige im Anschluss fast nicht aus.
Folgende Fragen sind immer zu klären: Wo und wie ansetzen? Mit welchen Materialien abdichten? Wie die Entwässerung aus der Konstruktion ableiten? Eine allgemein gültige Formel gibt es nicht. Die Umsetzung ist mitunter auch vom System abhängig.