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VFF & BF

Energiespar-Studie überarbeitet

Seit 2005 geben der Verband Fenster + Fassade (VFF) und der Bundesverband Flachglas (BF) gemeinsam eine Studie zur Gebäudemodernisierung mit neuen Fenstern heraus. Unter dem Titel „Mehr Energie sparen mit neuen Fenstern“ ist diese jetzt in komplett überarbeiteter Version erschienen.

Die 14 Seiten umfassende Studie beleuchtet zunächst den Deutschen Fensterbestand. Von insgesamt 581 Mio. Fenster-Einheiten (1 FE = 1,3 m x 1,3 m = 1,69 m2) sind danach noch 25 Mio. mit Einfachglas ausgestattet, 52 Mio. sind (energetisch nicht ertüchtigte) Verbund- und Kastenfenster und 235 Mio. besitzen noch unbeschichtetes Isolier­glas. Das Modernisierungspotenzial umfasst also ge­waltige 312 Mio. FE; nur 257 Mio. FE sind mit 2fach-ISO und 12 Mio. FE mit 3-fach-ISO ausgestattet. Die technischen Grundlagen zur Ermittlung des Einsparpotenzials durch den Fenstertausch wurden gegenüber den Vorläuferstudien angepasst. So wird jetzt von einer Gasheizung mit Brennwerttechnik ausgegangen; die Annahme eines bereits teilsanierten Gebäudebestandes schlägt sich in einem entsprechenden Gradtagszahlfaktor nieder. Eine weitere Änderung: Bei der Berechnung der Einsparung wurden jetzt nicht mehr nur die Wärmeverluste (U-Wert), sondern auch die solaren Gewinne (g-Wert) einbezogen. „Da die Berücksichtigung dieser kostenlosen Energiegewinne ein zentrales politisches Anliegen unserer beiden Verbände ist, war diese Umstellung nur konsequent“, sagt VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn. „Weil Beschichtungen den g-Wert gegenüber alten, schlecht wärmedämmenden Gläsern reduzieren, errechnen sich mit der neuen Methode allerdings etwas geringere Einsparungen. Mit insgesamt 7,2 Mrd. m³ Erdgas und 17,6 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr ist das Potenzial des Fenstertausches trotzdem ­gewaltig“, so Tschorn.

Schon frühere Versionen der Studie hatten Aussagen zur Wirtschaftlichkeit des Fenstertausches gemacht – damals noch in Form von Amortisationszeiten. Die Neubearbeitung wählt eine andere Methode, die sich seit einem Bericht von Prof. Wolfgang Feist für das Bauministerium 2007 durchgesetzt hat: Sie setzt die Kosten des neuen Fensters in Relation zur Energiemenge, die über seine Lebensdauer eingespart wird.

Das Ergebnis: Durchschnittlich 0,045 Euro kostet es, eine kWh Energie durch ein modernes Fenster im Vergleich zu einem einfach-verglasten Altfenster einzusparen. „Da die kWh schon heute etwa 0,070 Euro kostet, ist der Austausch eines Fensters mit Einfachglas gegen ein Fenster mit 3-fach-ISO also sehr wirtschaftlich“, erläutert der Geschäftsführer des BF, Jochen Grönegräs. „Zur Wirtschaftlichkeitsbewertung des Austausches von Verbund- und Kastenfenstern sowie solchen mit unbeschichtetem Isolierglas kommt es darauf an, welche Energiepreis-Steigerungen für die nächsten Jahre angenommen werden. Bei üblichen Steigerungsraten ist auch dieser Tausch wirtschaftlich.“

Eine weitere Neuerung der Studie: Es werden nicht mehr ausschließlich die Vollkosten, sondern auch die Mehrkosten der energetischen Sanierung gegenüber einer „Sowieso-Maßnahme“ zur Fenstersanierung wegen Funktionsstörung dargestellt. Das Ergebnis dieser Betrachtung: Wenn sanieren, dann aber auch richtig! Denn es zeigt sich, dass es wirtschaftlich ist, gleich ein hochwertiges Fenster mit 3-fach-Wärmedämmglas zu nehmen, statt des nach der aktuellen EnEV mindestens geforderten Fensters mit einem UW von 1,3 W/(m2K).

„Wir werden die Studie nutzen, um vor allem unseren Ansprechpartnern in der Politik die ökologischen und ökonomischen Potenziale des Fenstertausches aufzuzeigen“, haben Tschorn und Grönegräs vor. Da in einer dreiseitigen Tabelle auch Produktionszahlen von Fenstern seit 1971 detailliert nach Bauart (Rahmen, Verglasung, Warme Kante etc.) aufgelistet werden, ist die Studie darüber hinaus auch für jeden wertvoll, der ein bloß „statistisches“ Interesse am Fenstermarkt hat.

Die Studie (gedruckt oder digital) ist über die Geschäftsstellen von BF und VFF zu beziehen. Die gedruckte Version ist für 9,50 Euro im BF-Shop erhältlich. Das PDF-Dokument ist kostenlos ­herunterzuladen:

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