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Veredeln mit Sandstrahlen

Strahlend schön

Milchglas als reiner Sichtschutz ist heute passé, das meinen Megi Gerber und Michael Jüni von M+M. Bei Ihnen geht es um anspruchsvolle Glasgestaltung mittels Sandstrahlen. Typische Anwendungen sind bei Ihnen Dusch- und Trennwände für das Interieur sowie Glasfassaden. Dabei geht es nicht nur um reine Muster sondern auch um Bildgestaltung ähnlich dem Siebdruck. Die neueste Sandstrahlan­lage, die bei M+M hierzu eingesetzt wird, stammt von Hersteller Friedrich Goldmann. Bei dieser Anlage erzeugt ein Kompressors einen starken Luftstrahl (bis zu 7 bar), der das Strahlmittel über eine Düse auf die Oberfläche transportiert. Je nach Korngröße, Druck und Entfernung wird das Glas unterschiedlich stark aufgeraut. Da der Transport der Scheibe senkrecht zum Strahl erfolgt, können so verschiedene Muster oder ein definierter Verlauf erzeugt werden. Auch das Einfärben nach dem Sandstrahlen ist bei M+M möglich.

Kundenspezifische Entwicklungen

„Unsere Anforderungen gehen weit über die Norm hinaus. So war das wichtigste Argument für die Goldmann-Anlage, dass für uns eine spezifische Maschinen entwickelt wurde“, so Megi Gerber, die für die Glasgestaltung zuständig ist. Die neue Sandstrahlanlage biete genau die gewünschte Flexibilität, um Strukturen und Verläufe in Glas nach Bedarf von Hand zu gestalten

Die Maschine basiere zwar auf einer Standardvariante, ist aber deutlich tiefer, um auch aus einer größeren Entfernung als üblich strahlen zu können. Ein weiteres Kriterium war die Steuerung. Der Vollautomat lässt sich auch manuell bedienen und während des Scheibendurchlaufs sowohl der Druck- als auch die Taktregelung per Hand über Potentiometer verändern. Ähnliches gilt für den Abstand der Düse zum Glas und die Höhe der Oszillation – beides wird vor dem Durchlauf mit nur wenigen Handgriffen angepasst. Es besteht zudem die Möglichkeit, eine große Anzahl von Scheiben mit einer festen Einstellung nacheinander zu strahlen.

Ein weiterer Pluspunkt war die Gleichmäßigkeit der Veredelung – ohne Streifen und ohne ­Tupfer. Dazu Friedrich Goldmann, Geschäftsführer des Anlagenbauers: „Um dies zu erreichen, ist nicht nur die Entwicklung des Düsenkopfes im Verhältnis zur Düse entscheidend, der entstehende Sog ist ebenfalls relevant. Sowohl die Mischkammer als auch der regelbare Sandverteiler tragen wesentlich zu dieser hohen Gleichmäßigkeit bei.“ Hinzu komme, dass der gleichmäßige Verlauf bei einer hohen Flächenleistung mit nur einer einzigen Düse erreicht wird. Das ist etwas Besonderes, denn um einen solchen Effekt zu erreichen benötige man normalerweise mehrere Düsen.

Die in dieser Maschine eingesetzte Düse aus Borkarbid (der Kopf ist aus Aluguss) erreicht mit Korund als Strahlmaterial eine Standzeit von bis zu 1000 Stunden. Die Wiederverwendbarkeit des Strahlmaterials bis zu 25 Umläufen hängt u.a. von der Korngröße sowie der Aussiebung ab und wird über einen Abscheider geregelt. Bei M+M wird mit fünf unterschiedlichen Korngrößen gearbeitet (20er bis 220er Korn). Für einen Wechsel müssen nur die Menge des Strahlmaterials, der Luftstrom als Träger und die Siebgröße angepasst werden – Düsen und Mischkammer bleiben unverändert.

Für den Scheibentransport wurde ein System installiert, das jede Rolle über eine umlaufende Kette einzeln antreibt. Dieses Prinzip wird auch für die Oszillation des Strahls eingesetzt. —

https://www.f-goldmann.de/

http://www.mm-glasgestaltung.com

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