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Unternehmensporträt Glaser Mayer

Herausforderungen gemeistert

Seit bald 200 Jahren stellt die Familie Mayer Fenster her – und heute werden durch die EU und die Bauproduktenverordnung dem kleinen Fensterbaubetrieb viele Steine in den Weg gelegt. Soll man aufgrund dieser Gegebenheiten mit der langen Tradition brechen? Nein, das wollten die Verantwortlichen bei der Glaser Mayer GmbH, die zugleich auch als Cousins in enger verwandtschaftlicher Beziehung zueinander stehen, so nicht akzeptieren. Kommentieren wolle man die von „Europa“ gemachten Regeln nicht, man füge sich hier dem Fensterbauerschicksal und würde auch mit der CE-Fix-Lösung von der VBH die CE-Kennzeichnungspflicht gut bewältigen können.

Zudem habe man auch eine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern, ergänzt gleich Glasermeister Günter Mayer. Es sei den Verantwortlichen auch um die Frage gegangen: „Was passiert mit unseren langjährigen Angestellten, die wir dann auf die Straße hätten setzen müssen.“

Und auch das Kundenprofil des Unternehmens würde eine eigene Produktion mehr als nur rechtfertigen: Schließlich hat man sich auf das Besondere spezialisiert: Individuelle Kundenwünsche der Privatkunden in der Umgebung stehen im Vordergrund; Denkmalschutz- und Verbundfenster mit Profilierungen und Ziersprossen sind hier keine Mangelware bei den rund 1500 Fenstern, die im Jahr hergestellt werden. „Unser Vorteil – neben unserer Qualität – sind auch unsere kurzen Lieferzeiten. Und das kann man nur mit einer eigenen Fertigung steuern. Als Händler ist man doch auf die großen Fensterhersteller angewiesen und muss sich in deren langen Bestellliste einreihen,“ so Mayer.

Triple-Dream-Team

Die Geschäftsverantwortung hat man geschickt untereinander aufgeteilt: Günter ist für die Produktion der Holz- und Holz-Alufenster, Herbert für das Aufmaß und die Montage und Lutz Mayer für das Verkaufsbüro und die Ausstellung in der Esslinger Innenstadt verantwortlich. „Jeder unterstützt natürlich auch den anderen, aber dennoch sind wir alle Spezialisten in unserem Bereich“, erklärt Lutz Mayer, der als einziger eine kaufmännische Ausbildung hat.

Gegenüber Kunststofffenstern hegen die pragmatischen Vettern keinerlei Aversionen – im Gegenteil: Der Umsatz, der mit diesem Fensterwerkstoff getätigt wird, beträgt mittlerweile über 50 Prozent. Hier bietet man seinen Kunden als langjähriger Schweiker-Partner die hochwertigen Profile von Veka an.

Lutz Mayer: „Wir beraten unsere Kunden ergebnis­offen und versuchen keinen zu einem Werkstoff zu überreden. Hier ist vielleicht auch von Vorteil, dass unser Verkaufsraum und unsere Fertigung räumlich voneinander getrennt sind.“

Eintauchen in eine neue Welt

Was die Fertigung im beschaulichen Örtchen Aichwald oberhalb von Esslingen angeht, so hat man hier 2011 eine neue Zeitenwende eingeläutet: Die alte Weinig Unicontrol 10 Winkelanlage wurde durch einen Conturex C114 ersetzt. Und damit „tauchten wir in eine ganz neue Welt ein, in der wir uns auch erst mal zurechtfinden mussten,“ berichtet Günter Mayer. Schließlich habe man nicht nur ein neues Profiliercenter an die Stromversorgung angeschlossen, sondern zugleich auch die Fertigung völlig umgekrempelt. Vorher wurden Fenster mit Schlitz-Zapfen-Verbindung gefertigt, jetzt hat man konsequenterweise auf die Konter-Dübel-Verbindung umgestellt. Viele Schritte innerhalb der Produktion mussten neu durchdacht werden, „und unseren Mitarbeitern mussten wir rechtzeitig die Sicherheit geben, dass die Maschine nicht ihren Arbeitsplatz wegrationalisiert, sondern dass sie neue Aufgaben bekommen werden“, berichtet Betriebsleiter Stefan Geissler.

Auf die Frage, warum man sich denn wieder für eine Anlage von Weinig entschieden hatte, geben Mayer und auch Geissler die direkte Antwort: „Die Kompetenz in Sachen Massivholzbearbeitung ist hier einfach nicht zu unterschätzen.“ Dazu komme, dass sie bei dem Anlagenbauer immer gut beraten werden. Auch die telefonische Hotline sei von Fachleuten besetzt und so bekomme man bereits am Telefon eine Antwort, die einem direkt weiterhilft.

„Das ist wirklich phänomenal“

Die Conturex-Anlage haben die Fenstermacher mit Werkzeugen von Oertli bestücken lassen. Günter Mayer: „Unser Ziel war es, mehr Flexibilität und lange Laufzeiten der Anlage zu erreichen.“ Dieses Ziel hätte man mit dieser Maschinen/ Werkzeug-Kombination mehr als erreicht. „Ein Profilwechsel mit den damit verbundenen Rüstzeiten findet ja eigentlich gar nicht mehr statt. Jetzt können wir viel effizienter auch kleine Losgrößen abbilden und auch größere Rahmentiefen produzieren. Und die Maschine arbeitet selbstständig weiter, wenn die Kollegen in die Mittagspause gehen.“

Bei den Werkzeugen zeigen sich Geissler und auch Mayer beeindruckt von den langen Standzeiten. „Das ist wirklich phänomenal.“ Oertli-Außendienstler Raimund Drissner: „Das zeichnet unsere Werkzeuge auch aus. Zusätzlich bieten wir demnächst eine ­NanoCro-Beschichtung* an, die die Standzeiten nochmals um das 3-5 fache eines nicht beschichteten Werkzeugs erhöht.“ Dazu komme: „Wir achten bei unserer Werkzeuggestaltung auf eine optimierte Messereinteilung. Das heißt: Es werden überwiegend Standard-Messer integriert, die kostengünstiger und einfacher auszutauschen sind.“

Dass die Mayers in Esslingen schnell in der Auftragsabwicklung sein können, hat sich mittlerweile auch bei den Kollegen in der Region herumgesprochen. „Immer mehr Glaser in der Region fragen bei uns an, ob wir nicht auch für sie die Fenster machen können.“ Insofern hat die neue Zeitenwende auch neue Aufträge und Kunden mit sich gebracht. —

*Mehr über die NanoCro-Beschichtung lesen Sie ab Seite 58

Daniel Mund

Oertli in Deutschland

Seit 35 Jahren ist Oertli mit einer eigenen Tochtergesellschaft in Deutschland mit dem heutigen Sitz in Adelmannsfelden vertreten. Die Werkzeugherstellung erfolgt in der Schweiz (Höri), das Produktprogramm umfasst alle Präzisionswerkzeuge für die maschinelle Holzbearbeitung mit Konzentration auf die Massivholzbearbeitung. Deutschland ist dabei einer der wichtigsten Export-Absatzmärkte. Insgesamt tätigt die Oertli Gruppe einen Umsatz in Höhe von 38 Mio. Franken (2012; umgerechnet 31 Mio. Euro).

Für das Unternehmen ist der Fenstermarkt mit rund 90 % Umsatzanteil das wichtigste Marktsegment.

Oertli Deutschland Geschäftführer Ulrich Ritter schätzt den Marktanteil der Werkzeuge bei den deutschen Fensterherstellern insgesamt auf rund 35 – 40 % ein; in Baden-Württemberg komme man sogar auf einen Anteil von über 70 %.

http://www.oertli-werkzeuge.de

Zuliefer-Partner bei Glaser Mayer

Maschinen und Anlagen: Weinig, Oertli; Software: Prologic; Oberläche: Remmers; Beschläge: Siegenia-Aubi; Holzkanteln: Holz-Steeb aus Möglingen; PVC-Fenstersystem: Veka (über Schweiker).

Kontakt zur Glaser Mayer GmbH: http://www.glaser-mayer.de

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