_Hinter dem Endprodukt stehen drei Unternehmen, die ihr F&E-Potenzial gemeinsam in die Waagschale geworfen haben: Ein Kieferfenster in der Dauerhaftigkeitsklasse 3 – und somit besser als Qualitäten des Meranti-Holzes. Eine Rückbesinnung auf die Stärken einheimischer Hölzer erfordere hohe Investitionen in Forschung und Produktion, um die von Natur aus vorhandenen Qualitätsunterschiede gegenüber Tropenholz zu nivellieren, so die Kantelhersteller von Holz Schiller. Dem würden auf der anderen Seite aber Preisanstiege bei Meranti, Einschränkungen in der Verfügbarkeit und die heikle Dokumentationspflicht des Importeurs sowie des Verarbeiters laut den neuen EU-Regelungen (lesen Sie dazu auch die rechte Seite) gegenüberstehen. Dabei sei die Kiefer immer im Fokus gestanden, bei der es keine Probleme gäbe hinsichtlich der Qualität und Zuverlässigkeit wie bei der sibirischen Lärche. Kiefernkernholz besitze prinzipiell eine gute Dauerhaftigkeitsklasse – die Aufgabe bestand also darin, dieses Kernholz in die Außenlage zu bringen. Jetzt werde das Kernholz im industriellen Produktionsprozess zuverlässig erkannt und zielgerichtet auf der Bewitterungsseite eingesetzt. Diese Kanteln sind heute unter der Bezeichnung „Dura Kiefer“ verfügbar und auch wärmegedämmt (als airotherm, hybridtherm und flexitherm) lieferbar. Mit einem Investitionsvolumen von 7,5 Mio. Euro und einer Produktionskapazität von ca. 3 Mio/ lfm verleimten Kanteln pro Jahr, wurde die Grundlage für eine sichere Versorgung des Marktes geschaffen.
Diese Kantel verarbeitet Kowa im niedersächsischen Goldenstedt in zwei Werken zu Holzfenstern und -türen und vermarktet die Besonderheit der Holzqualität. „Dafür haben wir mit Kowa Balance eine neue Strategie entwickelt: ein komplett ausgestattetes Fenster, made in Germany, aus erstklassiger Dura Kiefer und mit 10-jähriger Garantie auf die Oberfläche. Ausgezeichnet mit zahlreichen Attributen, die Bauherren ein gutes Gefühl vermitteln,“ erläutert Firmenchef Hans-Peter Kowalski. Weiter beschreibt er den Beschichtungsvorgang: „Schon bevor wir die einzelnen Profile verleimen, werden diese im Fluttunnel imprägniert. Das ist der Knackpunkt. Auf diese Weise werden auch die später nicht mehr zu erreichenden Eckverbindungen dauerhaft geschützt. Nach einem Trocknungsgang, gefolgt von einem sorgfältigen Zwischenschliff, werden die Einzelteile zu Rahmen zusammengefügt und die Fenster erhalten ihre Wunschfarbe.
Mit den Induline Premium-Coatings wurde von Remmers ein Konzept für das langlebige Holzfenster entwickelt – realisiert durch ein Produkt-, Verfahrens- und Qualitätssicherungssystem, das eine nahezu 100-prozentige Schadensfreiheit bei Holzfenstern erreiche, sind sich die Oberflächenspezialisten sicher. Als Ergebnis könne dann die 10-jährige Remmers-System-Garantie (RSG) vergeben werden.
Man setzte dabei auf einen vierstufigen Beschichtungsaufbau. Besonders wichtig: Die Imprägnierung auf Hybridharzbasis schütze die Hirnhölzer und Schlitz-/Zapfen-Verbindungen vor eindringender Feuchtigkeit, verfestigt das Holz und egalisiert den Untergrund zur Verhinderung von Flecken bei Lasuraufbauten. Im nachfolgenden Schleifgang werden die Fasern gekappt und nicht gequetscht. Danach sei nur ein Kontrollschliff erforderlich, der Zwischenschliff könne entfallen.
Insgesamt ergebe sich ein großer Rationalisierungsfortschritt, sind sich die Oberflächenanbieter sicher.
Die Standzeiten hätten durch den Vierschicht-Aufbau maßgeblich verlängert werden können – es hätte einen signifikanten Rückgang von Schadensmeldungen gegeben, berichtet Hans Joachim Preuss. „Wir haben uns intensiv mit der Dura Kiefer beschäftigt. Danach stand fest, dass diese Kieferkantel von herausragender Qualität ist. Sie sichert erstmals, dass mindestens 80 Prozent Kern in der Außenlage vorhanden ist, das war bisher technisch nicht möglich. Nach dieser Prüfung haben wir unsere RSG-Fenster extra geändert und diese Qualität mit aufgenommen,“ so der Remmers-Zielgruppenleiter Induline. —