Bereits ab 15 mm dünne Pyrostop Brandschutzgläser von Pilkington bieten in Verbindung mit den Systemen der Anbieter Hörmann, Forster und Schweizer über 30 Minuten Schutz vor Feuer, Rauch und Hitzestrahlung. Die in den vergangenen Jahren kontinuierlich verbesserten Pyrostop-Varianten erlauben heute auch bei großflächigen Elementen den Einsatz schlanker Profilkonstruktionen mit geringen Ansichtsbreiten – bei uneingeschränkt hoher Zuverlässigkeit im Brandfall, so der Hersteller.
Wo der Wunsch nach komfortablem und barrierefreiem Öffnen und Schließen auf Brandschutzanforderungen traf, wie bei Krankenhäusern, Hotels, Einkaufszentren etc., öffnen sich nun neue Türen. Drei aktuelle Systementwicklungen, die Pilkington-Gläser für Systeme der Feuerwiderstandsklasse F (EI) 30 einsetzen, schließen nun diese Anwendungslücke im transparenten baulichen Brandschutz.
Barrierefreier Brandschutz
In bestimmten baulichen Situationen, insbesondere in öffentlichen Gebäuden, spricht eine Reihe von Aspekten für (Glas-)Schiebetüren die sicherheitsrelevante Themen berühren:
- Schnelle Freigabe des Durchgangs
- Nutzbare Flächen vor, hinter, neben der Tür
- Keine störenden Türflügel im Durchgang
- Laufruhe beim Öffnen und Schließen
- Automatisches Öffnen
- Schlanke Optik durch verdeckte Beschläge
- Barrierefreiheit durch Verzicht auf eine Führungsschiene im Durchgang
Bei der Entwicklung von Automatik-Schiebetüren für den Brandschutz betraten die Systemhersteller Hörmann, Forster und Schweizer in mehrfacher Hinsicht Neuland. Neben den technischen Problemlösungen bei Beschlägen und Dichtungen mussten die Prüf- und Zulassungsmodalitäten mit den zuständigen Behörden abgestimmt werden. Das war nötig, um diese im Brandschutz bislang nicht definierte Bauform, zuverlässig bewertbar zu machen.
In Deutschland gelang dies als erstem Anbieter der Hörmann KG. Sie führte ihr Automatik-Schiebetürsystem ASV2 für den Brand- und Rauchschutz in Kooperation mit der Pilkington Deutschland AG und dem Beschlag- und Antriebhersteller Geze in enger Abstimmung mit dem DIBt zur bauaufsichtlichen Zulassung.
Mit der Forster AG und der Ernst Schweizer AG entwickelten zwei weitere Anbieter – ebenfalls unter dem Einsatz von Pilkington Pyrostop Verglasungen für die Feuerwiderstandsklasse F (EI) 30 – ihre Schiebetürsysteme zur Marktreife. Durchgänge bis zu 2,60 m x 2,50 m (B x H) bietet das System aus dem forster fuego light-Programm. Es ermöglicht wahlweise eine Ausführung in Stahl oder Edelstahl und lässt sich werkstoffbedingt mit sehr schmalen Profilen ausgeführen. Im geschlossenen Zustand weist diese Brandschutz-Schiebetür eine nur 13,5 cm schmale Mittelpartie auf.
Brandschutztür als Teil des Fluchtwegs
Eine beschlagtechnische Besonderheit zeichnet das Schiebetürsystem T 30-G2 SBF der Schweizer AG Metallbau aus. In der Ausführung mit Fluchtwegfunktion werden die im Normalfall als Brandschutz-Schiebetüren funktionierenden Flügel zu manuell bedienbaren Drehflügeltüren. So kann dieses System auch dort eingesetzt werden, wo die Brandschutztür Teil eines notwendigen Flucht- und Rettungsweges ist. Das System von Schweizer benötigt, ebenso wie die Schiebetür aus dem forster fuego light-Programm, in Deutschland derzeit eine Einzelfallzustimmung.
Dass seitens der Architekten und Bauherren ein großes Interesse an Brandschutz-Schiebetürsystemen besteht, zeigen diverse Objektanwendungen von automatisierten Feuerschutzabschlüssen in Krankenhäusern sowie in Wohnheimen und Labors. Dabei sind die zweiflügeligen Varianten bei den Brandschutz-Schiebetürsystemen deutlich favorisiert und werden nach Aussage von Systemanbieter Hörmann in rund zwei Drittel der Anwendungsfälle realisiert. —