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Stahl-Glas-Verbundträger

Hybride Kraft

Der Trend in der Architektur geht in Richtung Transparenz und Entmaterialisierung der Gebäudehülle, was nur mit Glas machbar ist. Delo ist an verschiedenen Forschungsprojekten beteiligt, bei denen unterschiedliche und vor allem lichthärtende Klebstoffe getestet werden. Zu Anfang lag der Schwerpunkt von Glasverklebungen bei Delo eher in der Innenarchitektur. Gemeinsam mit der Uni Stuttgart und König + Neurath entwickelte man das transparente Raumsystem Two2one. Hierbei werden Glasscheiben auf Aluminium-Rahmen „unsichtbar“, mittels lichthärtender Acrylate geklebt, da diese transparent sind und nicht vergilben.

Heute geht das Unternehmen einen Schritt weiter und arbeitet an konstruktiven lasttragenden Systemen, wie Stahl-Glas-Verbundträger. Solche hybriden Verbundträger gewährleisten neben Transparenz auch eine sehr gute Stabilität.

Gemeinsame Forschung – ein Muss

Delo arbeitet gemeinsam mit der TU Dresden, der Uni Duisburg-Essen, der Hunsrücker Glasveredelung Wagener, der Jansen AG und der Viscotec GmbH an der Entwicklung hybrider Stahl-Glas-Verbundträger. Im Rahmen des Forschungsprogramms „InnoNet“ wird die Idee des Doppel-T-Trägers aus einem laminierten Glassteg und zwei Stahlflanschen weiter gedacht für Anwendungen in der Fassade.

Hierbei kommen höherfeste Klebstoffe auf Basis von Acrylaten, Epoxidharzen oder Polyurethanen zum Tragen. Wichtig bei Verklebungen an Stahl-Glas-Verbundträgern ist der materialgerechte Verbund zwischen Glas und Stahl durch eine lasttragende, linienförmige Klebung. Dadurch wird der Werkstoff Glas konstant als lastabtragendes Element eingesetzt. Die Nutzung von Klebstoff als Verbundwerkstoff bietet sich aufgrund der konstruktiv günstigen Querschnittsform der Träger und der Zusammensetzung aus einfachen Einzelkomponenten an. Auch die Transparenz ist gewährleistet, denn bei seitlicher Ansicht erlaubt der gläserne Steg die freie Durchsicht.

Solche Träger eignen sich sehr gut für Tragsysteme der Gebäudehülle im Fassadenbau, etwa bei mehrschaligen Fassaden und Glasdächern, sowie für Treppen, Podeste und Stege.

Vorteile geklebter Systeme: Durch die Klebung könnten Verbundträger in Zukunft automatisiert hergestellt werden. Dadurch wäre eine Fertigung in hoher Stückzahl als kostengünstiges Montagesystem möglich. Voraussetzung ist jedoch eine bauaufsichtliche Genehmigung, wozu im Rahmen des Forschungsprojekts sehr umfangreiche Langzeittests notwendig sind: Getestet wird, wie sich die Klebverbindung unter Dauerlast und unter extremen Umgebungsbedingungen verhält und wie sich die Einzelkomponenten idealerweise zusammensetzen.

11 Meter lange Hybridträger

Mit der FH München (Labor für Stahl- und Leichtmetallbau), der TU Kaiserslautern (Arbeitsgruppe Werkstoff- und Oberflächentechnik) und mehreren Industriepartnern, wie z.B. verschiedenen Glasveredelern, entwickelt Delo im Forschungsprojekt „Teiltransparent tragende Verbundteile aus Stahl und Glas“ (3TVB), sogenannte Glas-Metall-Hybridträger. Bei den 11 m langen Bauteilen unterliegt die Klebefuge einer Schubbeanspruchung, die sich aus Schubspannung durch Trägerbiegung und Schubspannung aufgrund unterschiedlicher Temperaturausdehnung von Stahl und Glas zusammensetzt.

Der Klebstoff muss hierbei die Schubspannung aufnehmen sowie vollständig auch in großen Schichtdicken aushärten. Getestet werden aktuell mehrere Klebstoffe, z.B. transparente Delo-Acrylate, aber auch Silikone und Polyurethane anderer Klebstoffhersteller. Teil der Forschung sind umfangreiche Alterungs- und Beständigkeitsuntersuchungen sowie Versuche an Groß- und Kleinbauteilen. —

Kontakt

Delo Industrie Klebstoffe

Dr. Günther Witek, Produktmanager

Tel. (0 81 93) 99 00-239

guenther.witek@delo.de

https://www.delo.de/

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