GLASWELT: Herr Mertes, sie wollen mit Ihrer Software in Deutschland Marktführer werden, wie wollen Sie das schaffen?
Horst Mertes: Wir haben ein hochmodernes Produkt, das an das Betriebssystem Microsoft Windows 7 angelehnt ist und das auf neue Standards und sehr viel Grafik setzt. So können wir alle Funktionen für glasverarbeitende Betriebe bereitstellen und im gleichen ERP System auch ein komplettes Fenster, inklusive Glas abbilden. Mit der FeneVision ERP Version 7 präsentieren wir ein neues Produkt, das auf einer zentralen Microsoft SQL Server Datenbank basiert. Bei uns ist das Frontend oder der kommerzielle Part nicht von der Produktion getrennt, sondern vollkommen integriert. So ist keine Schnittstelle von einer Datenbank in die andere nötig. Darüber hinaus arbeiten wir mit einem dynamischen und unlimitierten Stücklistenkonzept, was es uns erlaubt, fast alle Produkte abzubilden, egal wie komplex und variabel diese sind. Ich denke, unser System ist weltweit das einzige, das Glas und Fenster in einem System abdeckt. Ein Fensterbauer mit eigener ISO Produktion, der aber auch ISO Einheiten verkauft, kann beispielsweise in einer Auftragsposition ein komplettes Fenster erfassen, und in der nächsten Position dann eine Isolierglasscheibe mit ESG.
GLASWELT: Und welche Vorteile bringt die Software dem Verarbeiter im Detail?
Mertes: Eine zentrale Datenbank bedeutet tiefe Integration: Wird in der Produktion eine Scheibe via Barcode gelesen oder als fertig gemeldet, ist diese Information zeitnah im System. Gleichzeitig ist jede Information nur einmal zentral in der Datenbank abgelegt. Wurde der Kundenauftrag über unser Web Center erfasst, ist diese Statusinformation auch sofort beim Verarbeiter im System sichtbar. Das Web Center erlaubt es, Angebote online zu kalkulieren und Aufträge elektronisch an den Betrieb zu übertragen. Dies ist ein einmaliges System und hat sich bereits in den USA bestens bewährt. Zudem bietet FeneTech als Standard eine volldynamische Zuschnittoptimierung inklusive Verschachtelung von Modellscheiben an. So können Bruchscheiben, Eilaufträge und folgende Produktionslose jederzeit in die Abläufe mit integriert werden.
GLASWELT: Was für Investitionen sind bei einer Umstellung (Hardware) nötig?
Mertes: Wir arbeiten nach Microsoft-Windows-Standard. Das bedeutet, dass nur minimale Hardware Investitionen notwendig sind, weil unser System auf normalen PCs läuft. In der Regel braucht der Kunde meist nur einen zusätzlichen Server für FeneVision ERP.
GLASWELT: Wie sieht die Schnittstellen-Anbindung von Maschinen aus?
Mertes: FeneTech bietet CNC Schnittstellen zu allen gängigen Schneidanlagen und anderen Anlagen mit offener Architektur an. Weiter können wir Sortiersysteme (statische sowie Buffersysteme) mit unserer Software ansteuern. Der Verarbeiter hat so alle Freiheiten und ist nicht an bestimmte Maschinenhersteller gebunden. Da wir ein unabhängiges Softwareunternehmen sind, braucht der Kunde auch nicht zu befürchten, dass wir einmal in einer Konkurrenzsituation mit einem Maschinenhersteller stehen.
GLASWELT: An wen wendet sich der Verarbeiter bei dringenden Softwareproblemen?
Mertes: Der Kunde hat den direkten Zugang zu unserem europäischen Supportteam, und erhält via E-Mail, Forum und Telefon jederzeit Hilfe. Dies beinhaltet Support in Englisch, Deutsch, Niederländisch, Spanisch und Französisch. Dabei bringen unsere IT-Spezialisten auch fundiertes Glas-Know-how mit. Und wenn Not am Mann ist, kommt der Außendienst beim Verarbeiter im Betrieb vorbei. Ebenso kommen wir für Schulungen und die eigentliche Software-Implementation.
GLASWELT: Und was zeigen Sie auf der Messe in Düsseldorf den Besuchern?
Mertes: Neben unserer Software FeneVision ERP, Version 7, zeigen wir auch den FeneVision LineScanner, der es erlaubt, einzelne Scheiben, aber auch komplette Isolierglaseinheiten in 400 dpi auf Fehler zu scannen und diese Scheiben automatisch, im gleichen Gang, zu vermessen, inklusive aller Geometriedaten.
GLASWELT: Wo sind Sie heute in Europa aktiv?
Mertes: Die europäische FeneTech Europe SARL sitzt in Strassen, einem Vorort von Luxemburg Stadt. Von dort aus betreuen wir eigenständig ganz Europa. Das beinhaltet den Vertrieb, die Projektumsetzung, den Support und Installationen. In Frankreich haben wir Anfang 2009 erste Aufträge für FeneVision ERP abgeschlossen und seitdem acht Systeme dort platziert. Auch in Spanien und Österreich haben wir große Aufträge abgeschlossen, die bereits in der Implementationsphase sind. So gehen wir Schritt für Schritt alle Märkte in Europa an. Auch Deutschland und der gesamte deutschsprachige Raum zählt zu den Zielmärkten für unser ERP System.
GLASWELT: Was planen Sie mittel- und langfristig für die Zukunft?
Mertes: Wir wollen mit unserer Software Marktführer werden. Und das nicht nur in Europa, sondern weltweit. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir keinen Mühen und Investitionen scheuen. Als Nahziel haben wir den deutschsprachigen Markt im Visier. Hierfür werden wir in 2011 unser Team aufstocken.
Halle 14, Stand B41