Accoya-Holz besitze ein äußerst geringes Quell- und Schwindverhalten, eine erhöhte Dauerhaftigkeit, einen niedrigen Wärmeleitwert und lasse sich einfach verarbeiten, wie Produktmanager Jörg Neben versichert: „Accoya-Holz wird mittels Acetylierung modifiziert, d.h. weniger dauerhafte Holzarten werden unter Druck und Wärme mit Essigsäureanhydrid zur Reaktion gebracht, was ihre Fähigkeit zur Absorbierung von Wasser (Quellen/Schwinden) stark verringert. Das Holz wird so auch mit erhöhten Baufeuchten fertig, d.h. selbst beim Einbau im Winter funktionieren die Fenster noch.“
Daneben könne man die Resistenzklasse 1 garantieren und es würde der Wartungsaufwand für die Oberfläche des Holzfensters deutlich reduziert. Neben: „Wir gehen davon aus, dass man die Zyklen des Erneuerungsanstrichs deutlich verlängern kann. Renommierte Oberflächenlieferanten sprechen von einer sehr guten Oberflächengüte für die teilweise Langzeitgarantien von bis zu 12 Jahren abgeben werden.“
Weiterer Vorteil für Verarbeiter: Das Holz lasse sich ohne zusätzlichen Mehraufwand verarbeiten und der Schleifaufwand reduziere sich durch die bessere Oberflächenhärte sowie die geringere Holzfeuchtigkeit um ca. 4 bis 5 Prozent.
Genau beachten müsse der Fensterbauer allerdings die Verarbeitungshinweise unter anderem in Bezug auf Leim, Beschläge etc. In einem technischen Datenblatt seien alle relevanten Informationen festgehalten; dieses können interessierte Verarbeiter bei Roggemann bestellen.
Zum Thema Fensterbeschläge meint Produktmanager Neben: „Beschläge im Einsatz auf Accoya sind heute von vielen namhaften Herstellern erhältlich. Diese Beschläge sind in der Regel oberflächenvergütet.“
Um auch den Herstellern, die ein RAL-Gütezeichen besitzen, die Verwendung von Accoya zu ermöglichen, habe Roggemann sämtliche Anforderungen der aktuellen Holzartenliste HO.06 – Teil 4 des VFF bei renommierten Instituten (in erster Linie beim ift Rosenheim) prüfen lassen.
Zufriedene Verarbeiter
Jörg Neben: „Aufgrund der positiven Prüfungen rechnen wir mit der Zulassung durch den VFF in die Holzartenliste gegen Ende September 2009. Wir sind ständig dabei unser Programm noch breiter aufzustellen: Neben Massivholz und verleimten Kanteln werden wir ab September auch kombinierte Kanteln im Aufbau Accoya/Kiefer/Kiefer als günstigere Variante anbieten.“
Das Fazit von Produktmanager Neben: „Accoya wird sich dauerhaft im Fensterbau etablieren.“
Der Holzfensterhersteller Winter aus Thedinghausen hat Accoya im Rahmen seines neuen Fenstersystems Ewitherm mit in das Fertigungsprogramm aufgenommen. In der eigenen Lamellieranlage fertigt das Unternehmen eine spezielle Kiefer/Kork-Kantel, in die das modifizierte Holz als die resistente Außenlamelle eingesetzt wird. Dazu Verkaufsleiter Markus Singer: „Accoya ist ein besonderes Holz. Als ständig verfügbares Nutzholz ist es umweltfreundlich und übertrifft sogar die Dauerhaftigkeit vieler Harthölzer. Es ist heute ein wichtiger Bestandteil unseres Premium-Segments, dem Passiv-Haus Holzfenster ‚Energy plusund ein starkes Argument für den Einsatz von Holz. Ein hochdämmender Werkstoff, der witterungsunempfindlich ist, und die Optik und Haptik von Holz besitzt.“
Auch öffentliche Auftraggeber fragen zunehmend nach modifiziertem Holz, wie Fensterbauer Roy Radbruch aus Gresenhorst weiß, der Holz- und Holz-Alufenster für den Objektbau fertigt. In Berlin baute seine Firma bei zwei Kindertagesstätten Fenster im IV 78 System aus verleimten Accoya-Kanteln ein. Radbruch: „Mit diesem Holz lassen sich viele kritische Punkte eines Holzfensters lösen, wie Dauerhaftigkeit und geringerer Pflegeaufwand. Das überzeugt die Kunden.—