Bereits das Vorhobeln der Kanteln legt die Basis für die spätere Qualität eines Fensters. Mit der Riffel-Technologie habe Leitz die Prozesssicherheit bei der spanenden Bearbeitung von Massivholz deutlich erhöht, heißt es. Vorspaltungen durch entgegengesetztes Arbeiten zur Wuchsrichtung des Holzes, Rauigkeiten durch Drehwuchs und Asthöfe oder Abschilferungen im Bereich der weichen Jahresringzonen gehörten bislang beim Umfangsfräsen mit geraden Schneiden zur Tagesordnung.
Mit der Riffel-Technologie zum Vorhobeln werden solche Schädigungen der Oberfläche vermieden. Beim anschließenden Putzhobeln werden nur noch die „Riffeln“ entfernt. Mit dieser Bearbeitungsmethode erhält die Fensterkantel eine Oberflächenqualität nahezu wie ein Möbelstück.
Aber nicht nur die Güte der sichtbaren Oberflächen verbessert die Riffel-Technologie, sondern auch die Qualität der Querholzbearbeitung. Bei Werkzeugen mit glatten Profilschneiden besteht eine hohe Splitterneigung beim Austritt der Schneiden aus dem Holz, was zu einer Vorschädigung des Holzfensters führen kann oder direkt zum Ausschuss führt. Durch den Einsatz geriffelter Schneiden werde diese Splitterneigung des Holzes deutlich reduziert. Darüber hinaus erhöhe sich die Maßhaltigkeit der Hirnholzfläche für eine Pfosten/Riegel- oder eine Eckverbindung. Schließlich schaffe die geriffelte Oberfläche Platz für den Leim und wirke durch ihre Ausrichtung quer zur Bewitterungsrichtung wie eine Art Dichtlippe. Dadurch werde die Fugendichtheit der Verbindung erhöht, was eine Qualitätsverbesserung des Holzfensters zur Folge hat, so die Techniker von Leitz.
Die Resultate aus der Praxis von Fensterbaubetrieben sprechen für sich: Über einen Zeitraum von drei Jahren seien der Fertigungsausschuss und die Nacharbeit aufgrund mangelhafter Oberflächen und Endaussplitterungen von über 5 Prozent auf unter 0,5 Prozent zurückgegangen.