Welche Möglichkeiten sich heute mit Designgläsern in der Fassadengestaltung eröffnen, kann man jetzt beispielhaft im britischen Leicester erleben. Der neue Departement Store von „John Lewis“ ist von einer doppelten Structural Glazing Fassade wie von einem netzartigen Glasvorhang umgeben, der bei Dunkelheit farbig hinterleuchtet wird. Im Wettbewerb um das Design des 25000 m2 großen Kaufhauses setzten sich die Designer des Foreign Office Architects (FOA), London, gegen alle Wettbewerber durch. Das Structural Glazing sorgt für ein harmonisches Fassadenbild, da die von außen sichtbare Halterung der einzelnen Glasscheiben entfällt. Das Fassadenglas „ipachrome design“ von Interpane ermöglicht dabei die kreative und gleichzeitig funktionale Optik: Das im Sputterverfahren aufgebrachte Design dient u.a. als Sonnen- und Blickschutz und lässt die Transparenz der Fassade variieren. Die Scheiben für die Fassade wurden von oben herabgelassen und horizontal verklebt, sodass der Regen anfallenden Schmutz von der Fassade spült. Die Fassade wurde doppelt verglast und zusätzlich die innere und äußere Musterung unterschiedlich angeordnet. So liegen die Muster von außen gesehen übereinander, um dem Betrachter den Einblick zu versperren.
Das Muster selbst ist eine neuartige, partielle Beschichtung, die vom Interpane-Werk Plattling entwickelt und ausgeführt wurde. Mehr als 5000 m2 Glas – 625 Scheiben mit einer Größe von jeweils 2,4 x 5,4 m – bilden eine ganzheitliche Fläche. Die Musterung wurde so konzipiert, dass sie fließende Übergänge bildet und als Ganzes erscheint. Das ipachrome design Mehrfach-Schichtsystem bewirkt, dass die Musterung von außen betrachtet so hochreflektierend ist wie ein konventioneller Silberspiegel. Hohe Luftfeuchtigkeit kann der Beschichtung – anders als bei klassischen Verspiegelungen – nichts anhaben. Gleichzeitig dient die aufmerksamkeitsstarke Verzierung als partieller Sonnenschutz, denn der Transmissionsgrad liegt bei nur 4%. Die Scheiben selbst bestehen aus VSG (2 x 10 mm TVG).