GLASWELT: Sehr geehrte Frau Horn, die Messe solarpeq sowie die glasstec befassen sich mit Solartechnik, worauf richten sich dort genau die Schwerpunkte?
Birgit Horn: Die glasstec als Weltleitmesse der Glasindustrie, des Glasmaschinenbaus und des Glaserhandwerks präsentiert die gesamte Bandbreite der Themen rund um den Werkstoff Glas. Die solaren Anwendungen spielen dabei inzwischen eine wichtige Rolle. Dort finden sich deshalb neben Glasprodukten und Bearbeitungstechnologien auch solare Endprodukte und deren Anwendung, etwa in Form von gebäudeintegrierter Photovoltaik. Die solarpeq, als die erste internationale Branchenplattform rein für das Thema solare Produktionstechnik, zeigt Produktionstechnologien und Komponenten sowie Materialien für die Produktion bzw. Zellen und Module. Durch die Verknüpfung von glasstec und solarpeq wird es möglich, die gesamte Wertschöpfungskette innovativer PV-Technologie von der Produktion bis zur Anwendung an einem Ort kennenzulernen.
GLASWELT: Inwieweit arbeiten Sie hierbei mit dem VDMA zusammen?
Horn: Der VDMA ist einer der Trägerverbände der glasstec. Mit ihm gestalten wir gemeinsam neben dem Maschinenbaubereich der glasstec auch die entsprechenden Programmpunkte der Sonderschau glass technology live. Wir freuen uns, dass wir die im Rahmen der glasstec bewährte Zusammenarbeit jetzt mit der Arbeitsgemeinschaft Photovoltaik im VDMA auch bei der solarpeq starten können. Der Verband wird mit seinen Mitgliedsunternehmen einen Gemeinschaftsstand zur solarpeq organisieren. Zu den Ausstellern gehören u.a. die Firmen centrotherm, die Arnold Gruppe und Schiller Automation.
GLASWELT: Wenn sich der Besucher zum Thema fassadenintegrierte Solaranwendungen informieren möchte, was sollte er dabei auf keinen Fall versäumen?
Horn: Die Integration von solaren Anwendungen in die Gebäudehülle wird an verschiedenen Stellen der glasstec zu finden sein. Die Sonderschau glass technology live präsentiert beispielsweise hochwärmedämmende Rahmen und Gläser sowie Funktionselemente zur solaren Energiegewinnung. Zudem zeigen wir Fassadenausschnitte mit multifunktionalen Füllelementen zur Nutzung der Sonne, die gleichzeitig über exzellente Werte im Bereich Sicherheit, Wärme- und Schallschutz verfügen. Zu den Exponaten der Sonderschau kommt selbstverständlich das vielfältige Angebot der glasstec-Aussteller.
GLASWELT: Wie schätzen sie aktuell das Marktpotenzial für fassadenintegrierte Produkte ein, insbesondere auch nach der Reduzierung bei der Förderung?
Horn: Die Marktpotenziale sind trotz reduzierter Förderung enorm, da zukünftig beispielsweise die strengen Anforderungen der EU-Gebäuderichtlinie in Bezug auf Energieeffizienz erfüllt werden müssen. Gebäudeintegrierte Photovoltaik- und Solarthermie-Systeme können in diesem Zusammenhang einen entscheidenden Beitrag leisten. Von den gesetzlichen Rahmenbedingungen abgesehen, hat auch das Bewusstsein rund um das Thema Nachhaltigkeit bei den Verbrauchern enorm zugenommen. Auch das lässt eine verstärkte Nachfrage in der Zukunft erwarten.
GLASWELT: Was bietet das Rahmenprogramm für Verarbeiter und für Planer zum Segment Solar?
Horn: Das Rahmenprogramm der glasstec ist in diesem Jahr besonders umfangreich. Es reicht von speziellen Workshop-Angeboten für das Handwerk mit dem Thema „Energiegewinnung durch Photovoltaik“ über das Symposium der glass technology live sowie die Fachkonferenz „Engineered Transparency“ bis hin zum Architektenkongress. Das Segment Solar wird in allen diesen Veranstaltungen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten aufgegriffen. Für die Verarbeiter sind sicherlich die Handwerk-Workshops und das gtl-Symposium besonders interessant. Planer, Architekten und Bauingenieure finden die Themen Fassade, Solar und Glas ebenfalls im Symposium sowie den anderen genannten Fachveranstaltungen wieder. Zudem werden natürlich die Aussteller, zahlreiche Innovationen und Produktneuheiten zu bieten haben. —