Hinsichtlich Kosten und Zeitaufwand konfrontieren Ganzglasgeländer Planer und Verarbeiter mit komplexen Sachverhalten. So müssen diese Geländeranlagen oft eine Zustimmung im Einzelfall durchlaufen, um die Sicherheitsanforderungen an die Absturzsicherung zu gewährleisten. Umfangreiche statische Berechnungen, Nachweise der Standfestigkeit und Dauergebrauchstauglichkeit sowie Bauteilversuche sind oft schwer zu kalkulieren.
Das neue Systemgeländer Balardo lässt sich mittels allgemeinem bauaufsichtlichem Prüfzeugnis (AbP) und umfangreichen typengeprüften Glasstatiken für verschiedene Anwendungsbereiche besser kalkulieren. Berücksichtigt sind die verschiedenen Anforderungen für private und öffentliche Bauvorhaben für den Einsatz im Innen- und Außenbereich (auch Windlasten). „Um die Planung zu erleichtern stellen wir ein Planungshandbuch, CAD-Daten, Glasabmessungstabellen und Ausschreibungstexte online bereit“, so Vertriebsleiter Gernot Weckesser.
Der modulare Aufbau von Balardo ist auf die jeweiligen Einsatzgebiete (Treppen, Balkone, Galerien abgestimmt). So wurden etwa unterschiedliche Holmlasten bei privaten (0,5 kN/m) und öffentliche (1,0 kN/m) Bauvorhaben berücksichtigt. Das Basissystem besteht aus einem Stahl-Tragprofil, Klemm-Schuh für die Glasscheibe und unterschiedlichen Keilen bzw. Keilbändern für Justierung und Toleranzausgleich. Dies erleichtert den Scheibenaustausch (ohne Demontage der Unterkonstruktion). Einzelscheiben bis 2400 mm sind möglich. Auf Bohrungen im Glas wurde verzichtet, was die Montage sowie das Ausrichten der Glastafeln vereinfacht, gleichzeitig können die Glaskosten so gesenkt werden. In Verbindung mit der einfachen Reinigungsmöglichkeit und hohen Witterungsbeständigkeit wirke sich dies auch positiv auf die Wartungskosten aus.
Glasstärken ab 12 mm sowie Glasbreite und -höhe sind auf die Sicherheitsanforderungen der jeweiligen Einsatzbereiche abgestimmt. Positiv sei, dass das System an keine Unterkonstruktion gebunden ist. Unabhängig davon, sei das AbP für das Ganzglasgeländersystem gültig. Mit umfangreichen Versuchsreihen wurde das Geländer auch auf spezielle Anforderungen geprüft: Durch nachgewiesene Ballwurfsicherheit ist es in Schulen, Sporthallen und -arenen einsetzbar. Auch die Anforderungen bei öffentlichen Versammlungsstätten und Konzertsälen mit erhöhten Holmlasten wurden berücksichtigt. Und auch ein behindertengerechter zweiter Handlauf lässt sich in das Glasgeländer integrieren. —
Halle 13, Stand C49-6