„Wo ist die Krise?,“ fragte der bekannte Fernsehjournalist Franz Alt in die Runde der Gäste. Denn schließlich gäbe es in der Solar- und Photovoltaikbranche Wachstumsraten von rund 100 Prozent. „Lieber eine Solaranlage auf dem Dach als Aktien im Keller,“ so lautete auch sein Fazit. Ein Beispiel sei diese große Solaranlage, die insgesamt rund 2200 Megawattstunden Strom aus der Sonnenkraft gewinne. „Für Gundelfingen und den Klimaschutz sind das sonnige Aussichten. Denn so werden jährlich über 1600 Tonnen Kohlendioxid eingespart,“ erläuterte Alt. Und Deutschland sei gerüstet, in den nächsten 20 bis 30 Jahren den Umstieg hin zu den erneuerbaren Energien zu 100 Prozent zu erreichen. Da gibt es keine Erkenntnisprobleme, sondern einfach nur Umsetzungsprobleme „Momentan pfuschen wir aber dem lieben Gott noch ins Handwerk und machen bei der Evolution viele Schritte rückwärts mit der Vernichtung von nicht regenerativen Rohstoffen. Schließlich verbrennen wir an einem Tag so viel Energie, wie die Erde in 500000 Tagen angesammelt hat,“ so der frühere Leiter und Moderator des politischen Magazins „Report“.
Im Januar wurde bereits der erste Bauabschnitt mit einer Leistung von rund 1050 Megawatt abgeschlossen. Und noch in diesem Jahr soll der 3. Bauabschnitt folgen. Nach Abschluss dieser Arbeiten wären auf den Flachdächern von Gartner Photovoltaik-Module mit einer Gesamtfläche von knapp 30000 m2 montiert.
Für die Solaranlage hat Fassadenbauer Gartner seine Dächer der Produktionshallen an die Firma Walter Konzept in Ellwangen vermietet. Dieses Unternehmen hat auch die Planung und Projektierung übernommen und den Investor Lang vermittelt. Ecostream Germany hat als Generalunternehmer die Anlage gebaut. Die neue Anlage wurde innerhalb von vier Monaten errichtet und kostete rund 4,7 Mio. Euro.
„Als einer der weltweit führenden Fassadenbauer beschäftigen wir uns seit vielen Jahren mit dem Einsatz erneuerbarer Energien und entwickeln neue Lösungen für umweltbewusstes Bauen. Zusammen mit der Fraunhofer Gesellschaft erproben wir gerade in Duisburg mehrere Fassadeninnovationen, die erneuerbare Energien aus der Nachtauskühlung und der Geothermie gewinnen. Da liegt es natürlich auch nahe, dass wir auch in unserem Hauptwerk hier in Gundelfingen unsere Flächen für die Solarstromgewinnung bereitstellen möchten. So erhalten wir zusätzliche Einnahmen und fördern gleichzeitig den Klimaschutz,“ erklärte Klaus Lother, Geschäftsführer der Josef Gartner GmbH.—
Daniel Mund