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EnEV 2009

3-fach-ISO als Standard?

Basis der EnEV-Richtlinien für Fenster/Fenstertüren bei Wohnneubauten ist die Regelung, dass die Höchstwerte für den Primärenergiebedarf mithilfe eines Referenzgebäudes ermittelt werden. Dabei wird ein Uw-Wert von 1,3 W/m2K und ein g-Wert von 0,60 zugrunde gelegt. Die Regelung gilt generell auch für Nichtwohngebäude. Der Primärenergiebedarf des real erbauten Gebäudes darf maximal dem Primär­energiebedarf des Referenzobjektes entsprechen. Die Anforderung an den Dämmwert der Gebäudehülle richtet sich nach dem Transmissionswärmeverlust HT’. Maximale U-Werte für Glas oder Fenster sind nicht vorgegeben.

Im Bestand (Wohn-/Nichtwohngebäude) liegt die zulässige Uw-Wert-Grenze für ersetzte oder erstmalig eingebaute Fenster/Fenstertüren bei 1,3 W/m2K. Für Gläser gilt ein maximaler ­Ug-Wert von 1,1 W/m2K. Auf eine Besonderheit beim Glastausch ist hinzuweisen: Ist die Glas­dicke aus technischen Gründen begrenzt, so ist ein Ug-Wert von 1,3 W/m2K ausreichend.

Für die Sanierung/Modernisierung denkmalgeschützter Gebäude besteht die Möglichkeit, eine Ausnahme zu beantragen. Voraussetzung: Es wird eine Bescheinigung des Bauamts oder der Denkmalschutzbehörde vorgelegt, nach der der Einbau von Fenstern mit besserem U-Wert als nach Tabelle 1 der EnEV nicht möglich ist. Hier wird der Uw-Wert auf 1,7 W/m2K begrenzt.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW hat entsprechend die Förderprogramme angepasst und fördert auch Einzelmaßnahmen, was für Glas- bzw. Fenstertausch zusätzliche Anreize schafft.

Bedeutung der Neuregelungen

Die Anforderungen der EnEV 2009 bedeuten einen großen Schritt in Richtung 3-fach-Isolierglas – auch wenn bei Verwendung entsprechender Fensterprofile die Uw-Werte der Referenzgebäude oft noch mit 2-fach-Isolierglas erreicht werden können. Die U-Wert-Angaben für die Referenzgebäude beziehen sich ausschließlich auf die entsprechenden Referenzgebäude. In der Bauausführung können diese Werte – unter Berücksichtigung von H’T – abweichen. Gestrafft wurden die Anforderungen an Bauteile: So sind bereits ab 10 % der Fläche der auszutauschenden Verglasungen die Bauteilkennwerte einzuhalten. Dies bedeutet z.B. für Fenster und Fenstertüren einen Uw =1,3 W/m2K und einen g-Wert von 60 %. Die Vorgabewerte bei den g-Werten der Verglasungen der Referenzgebäude sind relativ hoch, können aber unterschritten werden.

Beim Uw reicht eine Kommastelle

Die EnEV 2009 fordert U-Werte im Fenster-, Türen- und Verglasungsbereich mit drei wertanzeigenden Stellen. In der Auslegung der Bund-/Länderkommission vom 22. September 2009 wurde allerdings festgelegt, dass der mit den europäischen Normen konforme Nachweis mit zwei wertanzeigenden Stellen heranzuziehen ist. Beispiel: Die Anforderung Uw =1,30 W/m2K ist mit einem Nachweiswert von Uw =1,3 W/m2K erfüllt.

Mit der aktuellen EnEV gelten insbesondere die Referenz-U-Werte von 1,3 W/m2K (Fenstertausch) und 1,1 W/m2K (Glastausch) bei Planern und Architekten als neuer Mindeststandard für Fenster.

Im Hinblick auf die nochmals verschärften Anforderungen der für 2012 geplanten EnEV, rufen ­diese Werte bereits heute hochwertige 3-fach-Isoliergläser (z.B. SGG Climatop Max) auf den Plan – für Neubauten wie auch für Bestandsgebäude. Erst durch hochwärmedämmende 3-Scheiben-Isoliergläser sind Niedrigenergiehäuser, Passivhäuser oder Null-Energiehäuser, die fast keine Heizung mehr benötigen, realisierbar. Gerade bei diesen Gebäudetypen spielen solare Gewinne eine große Rolle, die sich mit 3-fach-Isoliergläsern wie Climatop Max erzielen lassen. —

Aktuelle Fördermittel für Glas und Fenster

Seit 1. Oktober 2009 gelten bei der KfW Mindestanforderungen zur Förderung von Sanierungsmaßnahmen. Sie unterscheidet vier Effizienzklassen, die sich am Jahresprimär­energiebedarf und Transmissionswärmeverlust orientieren. Gefördert wird in jedem Fall der Einbau neuer Fenster und Türen sowie der Austausch vorhandener Verglasungen. Voraussetzung der Förderung ist ein Mindest-U-Wert von 1,7 W/m2K. Auch im Rahmen des CO2-Gebäudesanierungsprogramms für Wohngebäude bietet die KfW Zuschüsse z.B. für den Einbau neuer Fenster.

Der Autor:

Ralf Vornholt, Marketing Technik

Saint-Gobain Glass Deutschland

ralf.vornholt@saint-gobain.com

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