Das Prinzip des neuen Niederdruckautoklaven ist dem eines Hochdruck-Autoklaven sehr ähnlich, wobei auch der Arbeitsvorgang genau jenem eines Standard-Autoklaven zum Laminieren unter Hochdruck entspricht. Allerdings wartet das Einstiegsmodell von Lisec mit deutlich kürzeren Taktzeiten und geringerem Energieverbrauch auf. Bei einer maximal verarbeitbaren Glasgröße von 2200 x 3600 mm können in weniger als drei Stunden bis zu 2 t Glas verarbeitet werden, so der Anbieter. In Kombination mit einer Vorverbundanlage (Vorpressrollen und Heizöfen) lasse sich mit dem Einkammer-Vakuumofen die Taktzeit zusätzlich verringern. Bis zu 140 m² Glas pro Schicht sind so nach Auskunft von Lisec möglich.
Bei der Produktion werden die Glaspakete mit Hilfe von Scherenhebebühnen in speziellen Ablagefächern horizontal in den Niederdruckautoklaven geladen. Anschließend werden diese dann in der unter Druck stehenden Kammer erhitzt, auf Temperatur gehalten und danach abgekühlt. Ein spezielles Gebläse und die Zwangskonvektion sorgen für eine gleichmäßige Wärme und damit für optimale Bedingungen während des gesamten Arbeitszyklus. Ein rasch arbeitendes Kühlsystem sorge dafür, dass auch Ionomer-Verbundfolien einfach zu verarbeiten sind.
Der Arbeitsdruck liegt nur ein bar über dem Luftdruck, wodurch das Gehäuse der Anlage dünner ausfällt als bei herkömmlichen Systemen. Außerdem ist eine geringere Heiz- und Kühlleistung notwendig, was den Energieverbrauch deutlich reduziert.
Laut Hersteller weisen die Verbundgläser die gleiche Qualität auf wie jene, die mittels Hochdruck-Autoklaven gefertigt werden. Bei herkömmlichen Vakuumöfen kann es ohne spezielle PVB-Folien zu Problemen mit der Verbundwirkung kommen. Darüber hinaus ist nur eine geringe relative Feuchtigkeit während der Lagerung erforderlich, um eine durchgängige Fertigung gewährleisten zu können.
Mit dem Niederdruckofen von Lisec können auch Standard-PVB-Typen (mit Zwischenlage oder gekühlt) problemlos verwendet werden. Das Verbundglas entspreche unabhängig von der verwendeten Folienart zuverlässig den Sicherheitsbestimmungen in der Architektur.
Auch eine komplette Einsteiger-Verbundglaslinie wird angeboten. Diese umfasst eine horizontale Waschanlage, Zusammenbauförderer, Lösungen für die Glasmanipulation, ein PVB- bzw. EVA-Abroll- sowie Zuschnittsystem, Vorpressrollen und Vorverbundanlagen, Kipptische sowie einen Klimaraum. Alles kann auf Kundenwunsch entsprechend angepasst werden.
Der neue Niederdruckautoklav wurde nach Aussage des Anbieters so gestaltet, dass er auch für solche Kunden interessant sei, die am Anfang einer Verbundglasfertigung stehen und (noch) keine größeren Kapazitäten produzieren möchten. Das Konzept scheine aufzugehen, so der Hersteller, denn schon kurz nach Markteinführung lägen zahlreiche Anfragen vor und die ersten Anlagen wurden bereits installiert. —
Merkmale der Anlage
- Speziell für geringere Kapazitäten entwickelt
- Für alle PVB-, EVA- und Ionomer-Folien geeignet
- Optimiertes Verbrauch-/Leistungsverhältnis
- Sehr kurze Zykluszeiten
- Einfaches Glas-Handling