Das Unternehmen ist eng mit einem Namen verbunden: Dietrich Tegtmeier liefert Casa Vitrum über sein Ingenieurbüro Suprotec das konstruktive Know-how. So kann er seiner Leidenschaft weiter nachkommen und neue Wintergartendetails entwickeln, muss sich jedoch weniger mit dem Tagesgeschäft eines Unternehmers beschäftigen. Sein Motto nach der tebau-Pleite 2005 (er war damals Geschäftsführer): „Ich wollte nie mehr einen Betrieb mit Mitarbeitern führen.“
Seine Frau Melanie teilt sich jetzt die Unternehmensleitung des Wintergarten-Systemgebers mit Ole Braun (Einkauf und Versand) und Maik Stork (Materialdisposition und AV).
Dietrich Tegtmeier selbst bereicherte mit seinen Konstruktionen bereits als tebau-Chef die Wintergartenbranche. Seit 2006 kann er nun seine Ideen bei den Wintergartenbauern von Casa Vitrum realisieren. „Das Unternehmen ist seit der Gründung jährlich rund 10 Prozent gewachsen,“ verdeutlicht er die Unternehmensentwicklung seit dem Start. „Aber das Team hat nicht den Anspruch, die alte tebau-Größe von über 200 Mitarbeitern zu erlangen.“ Dennoch: Wichtige Mitarbeiter von der insolventen Firma damals seien vom Start weg mit dabei gewesen. Damit hätte man das wichtigste Startkapital für das Unternehmen on board gehabt, nämlich das Know-how der Mitarbeiter.
Was zeichnet Casa Vitrum aus?
Dietrich Tegtmeier über Casa Vitrum: „Das besondere ist die Abwicklung der Projekte. Beispielsweise ist das Team mit 32 Kalendertagen extrem schnell lieferfähig. Dazu gilt aber auch, dass alle Produkte klare Alleinstellungsmerkmale haben.“
Für den Glashaus-Spezialisten gilt immer noch, dass man sich mit dem Produkt „Wintergarten“ im Luxussegment bewege. „Und wenn man so etwas bestellt, dann muss dieses Produkt auch können, was man von ihm erwartet.“ Ganz entscheidend sind für ihn die Lieferanten-Händler-Beziehungen: „Das Team in Löhne möchte den Händler vor Ort noch stärker machen, so dass man mit so wenig Händlern wie nötig so viel wie möglich umsetzen kann. Durch die enge Verbindung des Systemgebers mit den momentan rund 50 Händlern entfalle auch die aufwendige Betreuung durch den eigenen Außendienst. „Der Händler bekommt ein geschütztes Gebiet zugeteilt, muss dort aber auch aktiv Produkte des Systemgebers vermarkten, sonst bekommt er die rote Karte. Wir machen für ihn und mit ihm Werbung, die sich an die Adresse der Endverbraucher richtet.“ Auch beim eigenen Internet-Auftritt wendet man sich an den Endkunden: „Unsere Homepage ist sehr emotional gestaltet – wie die Produktinfos auch. Wir richten uns nach den Entscheidern in den Familien – das sind in aller Regel die Frauen. Deshalb bieten wir auch zusätzliche Angebote zum schöner Wohnen und stellen Kochrezepte auf unsere Homepage.“
Montagezeit und -aufwand sind entscheidende Faktoren
Tegtmeier erläutert weitere Vorzüge des Systems: „Der Wintergartenbau ist jahreszeitlich eingeschränkt wie bei dem Eisdielengeschäft: Es wird vom Frühling bis zum Herbst montiert.“ In dieser Zeit seien die Ressourcen der Betriebe am oberen Anschlag und dann helfe es sehr, wenn man bei der Montage viel Zeit einsparen kann. „Mit den Konstruktionsvorteilen unseres Systems lässt sich rund ein Tag pro Projekt an Montageaufwand einsparen. Denn das Team auf der Baustelle muss alles nur noch zusammenstecken und keine mechanischen Bearbeitungen vornehmen.“
„Wir möchten die Republik von Süden nach Norden bearbeiten,“ erläutert Tegtmeier die Marktstrategie. Bislang würden die größten Umsätze in Baden-Württemberg, Österreich und der Schweiz und mehr und mehr auch Hessen gemacht. In Deutschland entwickele sich dabei besonders gut das Kaltdachsystem. Tegtmeier nimmt an, dass „Wintergärten öfter mal das Budget sprengen, deshalb sind geschlossene Terrassendächer jetzt wieder gefragter.“ Gerade in letzter Zeit würden solche Konstruktionen die exklusiven Wintergärten immer mehr substituieren.
„Die Schweiz und die Bodenseeregion nimmt eher die neu entwickelte Flachdachkonstruktion Planum an.“ Mit seinen klaren Linien und Kanten stehe die Konstruktion für zeitlose Eleganz – ganz im Einklang mit der neuen, kubischen Architektur in dieser Region. Dazu bekommt der Kunde die Möglichkeit, durch das Flachdach den Raumverlust zu minimieren. „Wenn ein Händler diese Konstruktion bereits einmal montiert hat, bekommt er erfahrungsgemäß auch sofort weitere Folgeaufträge,“ berichtet Tegtmeier von dem Planum-Erfolg. —
Daniel Mund
Kontakt
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