Als Bestandteil der Fassade lassen sich Dünnschichtsolarzellen im Glas integrieren – etwa mit Voltarlux von Arnold Glas, wie beim Münchner Kulturhaus Milbertshofen. Dort verbergen sich in der Glasfassade integrierte Dünnschichtzellen, die im Schnitt pro Jahr 3000 KWh Energie produzieren. Nach Prognosen der Münchner iSuppli Deutschland GmbH soll der Marktanteil von Dünnschicht-Solarmodulen bis 2011 von 10 auf 18 Prozent ansteigen. Und der VDMA geht davon aus, dass Strom aus Dünnschichtmodulen im Jahr 2010 so viel kostet wie konventioneller Strom.
Mit Voltarlux, einem Glas, das gleichzeitig Energielieferant und Schattenspender ist, verbucht Arnold Glas derzeit beachtliche Erfolge. Das Produkt wurde gemeinsam mit dem Dünnschichtmodul-Spezialisten Schott solar entwickelt. Wie ein Film wird dabei eine dünne Schicht aus amorphem Silicium, dem gängigsten Material für Dünnschichtzellen, mittels Plasmaverfahren auf die Glasscheibe aufgebracht. Da das Fensterglas den Modulen als Trägermaterial dient, ist kein weiterer Stabilisator nötig. Die Dünnschicht-Module sind mit einem Gewicht von 20 bis 30 mg/m2 viel leichter als wafer-basierte Module, die bis zu 1 kg/m2 schwer sein können.
Dünnschichtzellen sind gegenüber herkömmlichen wafer-basierten Systemen energieeffizienter, so der Hersteller, da sie auch ohne direkte Sonneneinstrahlung Strom produzieren, und selbst bei Neigungswinkeln unter 10 voll leistungsfähig sind. Sie sind zudem kaum temperaturabhängig, was gute Voraussetzungen für den Einsatz der Dünnschicht-Technik in Nordeuropa bietet.
Die Produktionskosten für Dünnschichtmodule bewegen sich 2008 zwischen 65 Cent und 1,30 Euro je Watt Leistung. Für 2009 werde aber erwartet, dass die Kosten rund 10 Prozent niedriger liegen. Grund hierfür sei vor allem eine Leistungssteigerung der Module. Ein Dünnschichtmodul liefere dann 8 oder 9 Prozent elektrische Leistung, anstatt nur 6 Prozent wie heute.
Die Solarmodule absorbieren einen Teil der Sonneneinstrahlung und lassen nur etwa 10 Prozent des Lichts durch die Scheibe nach innen dringen. Gleichzeitig ist der Blick von innen nach außen möglich. Eine großflächige Nutzung ist beispielsweise auf dem Dach möglich. Als Ersatz für die Dachziegel bergen die semitransparenten Dünnschicht-Module nicht nur eine neue Ästhetik, sondern gewähren auch den Blick in den Himmel.
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