Viele Geschäftshäuser besitzen sogar noch alte Einfachverglasungen, von denen es nach Schätzungen des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller (VFF) in Deutschland noch immer rund 50 Mio. m2 gibt. „Bei einer Schaufenstergröße von 40 m2 liegt der Mehrverbrauch gegenüber modernem Wärmedämmglas bei bis zu 2400 Litern Heizöl pro Jahr“, berichtet VFF-Geschäftsführer Ulrich Tschorn.
„Zu oft wird nicht der Kunde im Laden gewärmt, sondern sinnlos die Atmosphäre aufgeheizt“, kritisiert Tschorn. Bei Öl- und Gaspreisen von 60 bis 70 Cent pro Kilowattstunde kommen rund 1500 Euro pro Jahr zusammen, die durch die veralteten Schaufensterscheiben und undichte Rahmen verpuffen. Dem gegenüber stehen Kosten für den Austausch des alten 40 m2-Schaufensters von 12000 bis 15000 Euro. Dennoch scheuen viele Vermieter den Einbau, da die dafür aufzuwendenden Kosten nur bedingt auf die Miete umgelegt werden können. „Die Lösung wäre, dass sich der Eigentümer des Objektes und die Mieter die Kosten gerecht teilen. Dann rechnet sich die Investition für beide Seiten in nur wenigen Jahren“, schlägt Ulrich Tschorn vor.
Der Austausch lohnt sich
Sind die neuen Schaufenster eingebaut, ändert sich die Atmosphäre in den Geschäftsräumen schlagartig. Es muss weniger geheizt werden und in der Nähe der Scheibe gibt es keine Kältezonen mehr. Gleichzeitig wird unangenehme Zugluft, wie sie bei alten, undichten Fensterrahmen häufig entsteht, stark reduziert. Das kommt nicht nur den Kunden, sondern auch den Mitarbeitern zugute. „Dazu kommt ein verbesserter Schallschutz, was einen rundherum angenehmen Aufenthalt im Geschäft ermöglicht“, erklärt der Geschäftsführer. Aber nicht nur der Wärme- und Schallschutzfaktor zählt: Auch der Wert der Bausubstanz und die Gebäudeoptik gehören zu den eindeutigen Gewinnern der Modernisierungsmaßnahme. Das lockt auch Kunden an, die bisher eher einen Bogen um das Geschäft gemacht haben und erleichtert dem Eigentümer den Verkauf oder die Vermietung des Objektes.—