„Die Deutschen vertrauen ihrem Handwerker“, sagte Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen 2013 in einem Interview. Zu diesem Schluss kam eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), in der der Vertrauensverlust und -gewinn heimischer Institutionen und Wirtschaftsbranchen bewertet wurde. Demnach waren 87 % der Bundesbürger von den Leistungen des regionalen Handwerks überzeugt.
Sie vertrauen damit aber nicht nur der Kompetenz der Handwerker, sondern auch den Mitarbeitern, die bei Montagen und Reparaturen ins eigene Heim kommen.
Mit der Integration von ausländischen Mitarbeitern leben wir schon seit den 50er-Jahren, denn 1955 schloss die Bundesrepublik mit Italien ein Anwerbeabkommen ab, 1961 mit der Türkei. Wir leben also seit über 60 Jahre mit Menschen zusammen, deren Äußeres uns vielleicht unterscheidet, ob sie aber nicht doch einen deutschen Pass haben, sieht man ihnen so nicht an.
Für das Handwerk bedeutete Internationalität schon immer die Zukunft, heute noch mehr als früher. Durch eine „nicht optimale“ Bildungspolitik wollen zu viele studieren und zu wenige einen traditionellen Beruf erlernen. Da gilt es die Lücken z. B. aus den Reihen der Zuwanderung zu schließen, denn Hände bauen unsere Gebäude, Kindergärten, Unis und Schulen. Und diese Hände reparieren auch die Rollläden der Kunden, egal ob weiß oder schwarz, egal ob mehr oder weniger pigmentiert.
Das Handwerk ist sich hier seiner Rolle sehr bewusst und versucht gerade aktuell trotz großer bürokratischer Hürden ausländische Handwerker auszubilden oder einzustellen. Hierauf sollte sich auch der Fokus der Kunden richten, denn qualitative Arbeit erfordert vor allem Qualifikation. Und das ist die Tugend, die das deutsche Handwerk ausmacht.
Markus Müllers hat seiner Kundin übrigens geholfen, damit sie keine Angst mehr haben muss, dass ihr „Fremde“ geschickt werden. Die Kundin wurde zur „Ex-Kundin“ und wird nicht mehr beliefert. Eine klares Statement in Richtung Kunde und deutliche Wertschätzung für den Mitarbeiter.