Prüfverfahren für selbstreinigende Gläser

01.02.2008 | Veröffentlicht in Ausgabe 02-2008

Die Streulichtmessung ist ein geeignetes Messverfahren zur Charakterisierung der Sauberkeit von Glasoberflächen.

Wie die Pilkington Deutschland AG bekannt gibt, hat ein aus Industrie- und Wissenschaftspartnern bestehendes multinationales Konsortium ein Verfahren erarbeitet, mit dessen Hilfe sich die Reinigungsleistung von Glasprodukten objektiv beurteilen lässt. Das angewandte Prüfverfahren zur Bewertung der selbstreinigenden Funktion bei Fenstergläsern wurde nun als Normungsvorschlag beim zuständigen europäischen Komitee eingereicht. Die Details zum neuen Prüfverfahren erläutert die neue Pilkington-Publikation „Bulletin 5“.

Im Rahmen des europäischen Specific Targeted Research Project (kurz: STREP) wurde 2004 das Projekt „self cleaning glass“ gestartet. Die erzielten Ergebnisse belegen, so Pilkington, dass die Funktion selbstreinigender Fenstergläser wie etwa Pilkington Activ überzeugt. Aus diesem Grund wurde das angewandte Prüfverfahren nun auch als Normungsvorschlag bei der EU eingereicht.

Die Ergebnisse des neuen Prüfverfahrens zeigen, so das Unternehmen, dass selbstreinigende Fenstergläser wie Pilkington Activ, die auf der Außenseite über eine hydrophile, d.h. wasseranziehende Beschichtung verfügen, deutlich länger sauber bleiben als unbeschichtete Floatgläser. Die schwächsten Noten aller drei getesteten Glastypen erhielten Fenstergläser mit wasserabweisender (hydrophober) Beschichtung. „Der hohe Wirkungsgrad von Pilkington Activ wurde also bestätigt“, resümiert Dr. Norbert Wruk, Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung.

Neues Messverfahren als Normungsvorschlag beim EU-Komitee eingereicht

Mit Abschluss des Projektes, an dem drei industrielle und sieben wissenschaftliche Partner sowie eine unabhängige Beratungsgesellschaft teilnahmen, wurden drei Zielvorgaben umgesetzt. So wurde ein geeignetes Messverfahren entwickelt, das zur Charakterisierung der Sauberkeit von Glasoberflächen dient: die Streulichtmessung. Dazu wurden über einen Zeitraum von 24 Monaten die Verschmutzungen der drei Glasarten von unabhängigen Personen bewertet. Diese subjektiven Bewertungen stimmten mit den Ergebnissen der Streulichtmessung überein. Mit dem Messverfahren lässt sich also der durch Verschmutzung hervorgerufene Trübungsgrad des Glases bestimmen. Das zweite Ziel des Projektes, mittels eines beschleunigten Prüfverfahrens auftretende Verschmutzung zu standardisieren, wurde anhand einer speziell entwickelten Sprühapparatur erreicht.

Diese trägt einen genau definierten Testschmutz gleichmäßig auf die Scheibe auf. Die folgende Bestrahlung durch UV-Licht und eine anschließende Beregnung simuliert das Wetter und damit den natürlichen Reinigungsvorgang.

Schlussendlich konnten die Partner des Konsortiums auf Basis der Ergebnisse beim zuständigen europäischen Komitee einen Normungsvorschlag zur Bewertung der selbstreinigenden Funktion bei Fenstergläsern einreichen. „Die Bewertung selbstreinigender Gläser erfolgt bisher lediglich hinsichtlich deren Haltbarkeit gemäß der europäischen Norm EN 1096. Der eigentlichen Leistung selbstreinigender Gläser wird diese Bewertung jedoch nicht gerecht“, so Dr. Wruk.

Ausführliche Informationen anfordern

Eine ausführliche Beschreibung des Projekts und eine Auflistung aller beteiligten Projekt-Partner findet man im neuen, gerade veröffentlichten Bulletin 5.

Dieses ergänzt die Reihe der bisher erschienener Bulletins, die das Unternehmen in unregelmäßigen Abständen zu aktuellen Themen rund um den Markt der Fenstergläser veröffentlicht, darunter etwa Anmerkungen zur Energie-Einsparverordnung und Verarbeitungstipps für Pilkington Activ.

Alle Bulletins können bei Pilkington angefordert werden.|