Die Kernthemen der diesjährigen glasstec sind für Glasverarbeiter die Herausforderungen durch die Digitalisierung und die voranschreitende Vernetzung der Produktion. Dies betrifft und beschäftigt Unternehmen aller Größen – vom Kleinbetrieb bis hin zum Konzern, und wird uns auch künftig nicht mehr loslassen. Verarbeiter und Glasanbieter, die in Zukunft am Markt bestehen wollen, müssen flexibel sein und effizient fertigen und ausliefern können. Das sind die Schlüsselfaktoren in der Glasfertigung der Zukunft, die die gesamte Wertschöpfungskette umfassen.
Losgröße 1 wirtschaftlich fertigen
Die Unternehmen müssen in der Lage sein, sowohl großvolumige Aufträge als auch die Losgröße 1 wirtschaftlich fertigen zu können. Hier kommt zunehmend die Digitalisierung aller Unternehmensprozesse zum Tragen: Diese geht mehr und mehr über die eigene Produktionsstätte und den lokalen Standort hinaus und bindet auch die Kunden und die Zulieferindustrien mit ein, die in naher Zukunft immer mehr miteinander vernetzt werden. Das erfordert Daten.
Auch um die eigene Produktion zu digitalisieren, braucht es große Mengen an Daten. Diese gilt es zu sammeln, zu speichern und zu analysieren. Die „richtige“ Bewertung der erhobenen Daten erlaubt es, die Produktion und Wertschöpfung im eigenen Betrieb zu optimieren. Gleichzeitig lässt sich ein Nutzen für Kunden, Zulieferer bis hin zu Endkunden erzielen, z. B. schnellere Fertigung/Lieferung und höhere Qualität.
Für die Umsetzung der Digitalisierung von Glasbetrieben stellt Grenzebach seine IIoT-Plattform in Düsseldorf vor. Diese ist in der Lage, die gesamten Abläufe in einer Produktion zu steuern und zu optimieren, einschließlich Lagerhaltung und Versand.
Digitaler Fingerabdruck für Gläser
Neben der Datenerhebung, die etwa über neue Maschinen und Anlagen erfolgt, ist die Sichtbarkeit und die Nachverfolgung eines jeden einzelnen Glasprodukts im gesamten Fertigungslauf von größter Bedeutung. Gefordert wird die lückenlose Rückverfolgbarkeit des Produkts (Product Traceability).
Bei der Fertigung eines Glasprodukts entstehen unzählige Produktdaten. Diese Daten bilden den „digitalen Fingerabdruck“ des (Glas-)Produkts und können via Bar- oder QR-Code z. B. per Lasergravur aufgebracht werden.
Für die Glasindustrie eignet sich u.a. die RFID Technologie (Radio Frequency Identification): Mittels RFID-Tag, einem Aufkleber mit integriertem Speicherchip und Antenne, entsteht via Funk die Möglichkeit, viele Produkte berührungslos und ohne optischen Kontakt gleichzeitig zu erfassen, z. B. neben Gläsern auch komplette Glasgestelle. Diese Daten lassen sich einem Server zuführen, so dass ein kompletter Lebenslauf für das Glas entsteht.
Mit RFID Daten lesen und schreiben
Durch das RFID-Tag können Daten ausgelesen und auch neu eingeschrieben werden. So trägt das Glas immer alle benötigten Daten bei sich; diese stehen für die nachfolgenden Stationen der Wertschöpfungskette bereit.
Ein Glas kann per RFID-Tag auch Fehlerdaten an den Schneidtisch geben, damit die Optimierung das beste Ergebnis im Zuschnitt erzielt. Alle diese Daten stehen auch dem Produktionsleiter zur Verfügung.
Tipp der GLASWELT Redaktion: Mehr zum Thema digitaler Fingerabdruck finden Sie am glasstec-Stand von Grenzebach in Halle 15, Stand D23.