_ Die Datenplattform A+W IoT* ermöglicht die durchgehende Verfolgung, Kontrolle und umfassende Auswertung sämtlicher Unternehmensprozesse und damit die intelligente Kommunikation über alle Instanzen – erst so kann eine Industrie 4.0-Fertigung Gestalt annehmen, so die Entwickler.
Für das System, das in Zusammenarbeit mit Actiware entstand, gibt es bereits einen hochkarätigen Pilotkunden aus der Branche sowie drei weitere glasverarbeitende Firmengruppen, die Interesse angemeldet haben.
Was genau steckt hinter A+W IoT?
Wichtigster Zweck von A+W IoT ist es, dem Anwender einen einfachen und vollständigen Überblick aus den vielfältigen Datenquellen über sämtliche Aufträge zu geben. Er kann also nach einem Kunden oder einem Auftrag suchen und sieht dann alle Dokumente und vor allem auch alle Produktionsdaten, die dazu vorliegen, auf einen Blick. So kann er sich bei Kundennachfragen, Reklamationen etc. schnell einen Überblick verschaffen.
Außerdem kann der Anwender so für die gute Qualität seines Produktes garantieren, so A+W. Er weiß sofort, mit welchen Chargen ein Produkt gefertigt wurde, falls es Probleme mit dem Endprodukt gibt (Produzentenhaftung!).
Die IoT Plattform verknüpft aktiv Daten aus A+W ERP- und Produktionssystemen mit Daten und Dokumenten von anderen Herstellern und Systemen. Das können E-Mails sein, die archiviert werden, oder Maschinendaten, die irgendwo abgelegt werden.
Die Maschinendaten können aber auch z. B. dazu genutzt werden, um die Performance einer Maschine oder einer Anlage zu beobachten und auszuwerten. Die Daten können zeitlich, nach Werten/Aufträgen usw. gefiltert werden.
Es gibt weiter die Möglichkeit, dass eine E-Mail versendet wird, sobald ein Grenzwert überschritten wurde, um den Verantwortlichen im Betrieb zu informieren, z. B. den Werks- oder Schichtleiter. Das System kann also künftig weiter zu einem „Maintenance Manager“ ausgebaut werden.
Die Daten fließen in einen Objektspeicher, der schnell Anfragen beantworten und große Datenmengen aus verschiedenartigen Quellen performant bearbeiten kann. Zudem sei er deutlich günstiger als eine herkömmliche Datenbank mit eigener Funktionalität.
Digitalisierung mit der Smartphone-Kamera
Ein weiteres spannendes Thema für Messebesucher ist die Möglichkeit der Digitalisierung mit der Smartphone-Kamera. Dazu ein Beispiel: Der Glasverarbeiter erhält zur Herstellung einer nicht rechteckigen Glasscheibe (Shape, freie Form) von einem Kunden eine Handzeichnung oder auch eine Holzplatte oder Kartonschablone. Die moderne Produktion auf CNC-Maschinen erfordert jedoch digitale Daten, um solche Formen zu definieren.
Dazu gibt es für den Glasverarbeiter jetzt eine einfache und flexible Lösung, um die notwendigen digitalen Daten aus der Schablone zu generieren, und zwar mit dem Smartphone. Waren bei älteren Systemen zur Digitalisierung eine spezielle Ausrüstung und Kalibrierung erforderlich, entfällt das heute mit A+W iShape.
In Zusammenarbeit mit den Scannerspezialisten von Viprotron hat A+W die benutzerfreundliche, einfach zu bedienende A+W iShape-Awendung entwickelt: Die Schablone wird einfach mit einer guten Smartphone-Kamera o. Ä. vor einem gedruckten Referenzobjekt fotografiert. Das dient dazu, eventuelle Verzerrungen beim Fotografieren zu korrigieren.
Ist das Foto gemacht, wird das Bild nun in der A+W CAD-Anwendung dargestellt. Da es wahrscheinlich Innenkonturen und Spuren von Aufklebern oder anderen Befestigungsmitteln enthält, muss der Benutzer der Software helfen, indem er eine rechteckige Kontur auswählt.
Die Kontur wird von A+W iShape erkannt und in einen Strom von Konturpunkten umgewandelt. Dieser Punktstrom wird dann in eine durch Bögen und Linien definierte Form umgewandelt, die für die weitere Verarbeitung verwendet werden kann.
Zur Weiterverarbeitung wird die Form in den A+W CAD-Designer übernommen. Hier werden dann auch die Maschinendaten erzeugt. Der gesamte Erfassungsprozess dauert nur wenige Minuten.
Das Besondere: Im Gegensatz zu älteren Lösungen ist keine Kalibrierung der verwendeten Kamera erforderlich! A+W iShape funktioniert mit jeder guten Smartphone-Kamera, so die Auskunft der Entwickler. Zur glasstec gewährt A+W den Messebesuchern erste Einblicke in A+W iShape.—