Im anbrechenden Zeitalter digitaler Glasprodukte wird die lückenlose Produktrückverfolgbarkeit (Product Traceability) immer wichtiger und lässt sich gut anhand eines Glaselements für die Fassade festmachen: Diese Scheibe hat einen langen Weg hinter sich. Sie wurde im Floatwerk geboren, geschnitten, gestapelt; dann geschliffen, wärmebehandelt, beschichtet, laminiert, zu Isolierglas verarbeitet, verglast und befestigt, bis sie an ihrem Bestimmungsort im Gebäude angekommen ist. Auf diesem Weg sind unzählige Produktdaten entstanden.
Interesse an diesen Produktdaten haben unterschiedliche Protagonisten: Basisglashersteller, Glasverarbeiter, Transporteur, Planer, Fassadenbauer, Facility Manager u. a. Wichtige Daten sind dabei die Herstellerbezeichnung, Produktionszeitpunkt, Scheiben-ID, Format, Prozess- und Behandlungsparameter, Position am Gebäude u. v. m. Diese Daten bilden den „digitalen Fingerabdruck“ des (Glas-)Produkts. Identifikationsnummern, Barcode oder QR-Code tragen diese Glasdaten und können am Glas oder per Lasergravur aufgebracht werden.
Relativ neu in der Glasindustrie ist die RFID Technologie (Radio Frequency Identification). Sie bietet via Funk die Möglichkeit, viele Produkte berührungslos und ohne optischen Kontakt gleichzeitig zu erfassen, wie z. B. komplette Glasgestelle.
Diese Daten lassen sich wiederum dem Grenzebach Application Server zuführen. Dort werden neue Prozessschritte und Daten mit der eindeutigen Scheiben-ID verknüpft, ein kompletter Lebenslauf für das Produkt entsteht.
Durch das RFID-Tag, einen Aufkleber mit integriertem Speicherchip und Antenne, können Daten ausgelesen und auch neu eingeschrieben werden. So trägt das Produkt die Daten bei sich und diese stehen damit für die nachfolgenden Akteure der Wertschöpfungskette zur Verfügung.
Ein Glas kann zudem per RFID-Tag auch Fehlerdaten, wie Fehlerart, Klassifikation, Fehlerposition an den Schneidtisch geben, damit die Optimierung das bestmögliche Zuschnittsergebnis erzielt. Jedes Einzelprodukt ist so jederzeit identifizierbar, trägt zu Transparenz bei und bedeutet einen großen Schritt in Richtung Industrie 4.0, so Grenzebach.
Auf der Messe können die Besucher sehen, wie ein digitaler Fingerabdruck auf Glas entsteht, und erfahren, welchen Nutzen dies für die Beteiligten bringt.