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Im Gespräch mit Birgit Horn

Von der glasstec aufs Oktoberfest

Glaswelt – Warum findet die glasstec in diesem Jahr eigentlich im September statt?

Birgit Horn – Der Grund für die frühe Messe war die Vielzahl an Messen, die in diesem Herbst in Düsseldorf stattfinden. In 2018 wird die glasstec wieder im Oktober stattfinden. Durch den frühen Termin haben allerdings die Besucher aus dem Ausland die Chance, neben der glasstec noch das Oktoberfest (17. September – 03. Oktober) in München zu besuchen.

Glaswelt – Wie ist bei Ihnen die Stimmung so kurz vor der glasstec?

Horn – Ich bin zufrieden. Wir konnten bei der Vergabe der Plätze eine erfreuliche Entwicklung verzeichnen. Auch diesmal können wir wieder rund 1200 Aussteller aus über 50 Ländern begrüßen. Was die Fläche angeht, liegt diese mit über 63 000 m2 deutlich über der glasstec 2014. Es bewegt sich wieder etwas in der Branche.

Glaswelt – Woran machen Sie das fest?

Horn – Die Ausstellerzahlen aus Italien, Spanien, der Türkei sowie aus Österreich und China sind wieder angestiegen bzw. bei den Ausstellern aus diesen Ländern verzeichnen wir ein Flächenwachstum. Insbesondere bei den Maschinenanbietern ging der Flächenbedarf wieder nach oben. Generell machen Maschinen und Anlagen nach wie vor das stärkste Ausstellersegment der Messe aus.

Was mich besonders freut ist, dass auch bei den Glasherstellern wieder alle großen Player mit dabei sind.

Glaswelt – Wie ist diesmal die Verteilung bei den Ausstellern?

Horn – Deutschland ist mit Abstand bei den Ausstellern führend. Was die internationalen Aussteller angeht, liegt Italien mit der größten Firmenbeteiligung vorne, auf Platz zwei und drei folgen China und Österreich.

Glaswelt – Wie kommt es, dass so viele chinesische Unternehmen auf der glasstec sind?

Horn – Der eigene Markt in China geht zurück, deshalb müssen die chinesischen Anbieter verstärkt exportieren.

Glaswelt – Machen Ihnen die Glasmessen in Asien nicht zunehmend Konkurrenz?

Horn – Nein, wir sind die Nummer 1 und werden das auch bleiben, denn wir setzen die Standards. Man kann die Messen in Asien nicht 1 : 1 mit der glasstec vergleichen. Wir bieten hier eine ganz andere Qualität.

Glaswelt – Wo liegen die Unterschiede?

Horn – Die glasstec zeigt die gesamte Spannbreite von Highend-Anwendungen im Hochpreissegment bis zu preiswerten Standardprodukten. Damit sprechen wir bei Ausstellern wie bei Besuchern alle als Zielgruppe an. Darüber hinaus ist eine Messe auch nicht nur Produktschau, sondern auch eine Informations- und Kommunikationsplattform, die auf verschiedensten Ebenen spielt.

Für die Qualität unserer Branchenschau spielt deshalb auch unser Rahmenprogramm eine wichtige Rolle. Und das haben wir auch in diesem Jahr wieder ganz genau auf die verschiedenen Zielgruppen zugeschnitten.

Oder denken Sie nur an die Sonderschau „glass technology live“. So ein Zukunftsforum gibt es auf der ganzen Welt nicht noch einmal. Dazu kommen noch hochkarätige Symposien und Konferenzen, die als Informationsplattform dem Wissenstransfer dienen.

Glaswelt – Welche Schwerpunktthemen erwarten die Besucher?

Horn – Ganz klar wird für die Glasverarbeiter eines der ganz großen Themen Industrie 4.0 sein. Das beinhaltet die erweiterte Automatisierung sowie eine vernetzte Produktion (intern und extern).

Weiter werden wir spannende Entwicklungen in Bezug auf Dünnglas und dessen Fertigung präsentieren können. Hier ist einiges in Bewegung. Außerdem sind intelligente Gläser stark im kommen. Ich denke hier neben schaltbaren Gläsern mit ihrem veränderbaren g-Wert vor allem auch an einen wachsenden Markt beim Smart glass. Solche Gläser zeichnen sich durch deutlich erweiterte Eigenschaften sowie durch elektronische Funktionen aus, wie Displayfunktionen. Der Messebesuch wird auch diesmal wieder spannend.—

Das Gespräch führte Matthias Rehberger.

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