Glas wird ein immer technischeres Produkt, das zunehmend mehr Funktionen in sich vereint. Dieser Trend wir bei der glasstec 2016 deutlich zu erkennen sein. Dazu kommt, dass Glas als Designprodukt neben dem Interieur zunehmend auch in der Fassade zur Geltung kommt und entsprechend von Architekten nachgefragt wird.
Der Hort der Innovationen
Auch diesmal können Messebesucher eine Vielzahl an neuen Glasanwendungen auf der Sonderschau glass technology live (gtl) in Halle 11 begutachten. Als fester Bestandteil der Messe findet die Sonderschau an allen Messetagen statt.
So werden Gläser immer schlauer
Zwei Themen, die diesmal auf Sonderschau glass technology live (gtl) im Fokus stehen sind „smart glass“ und Interaktivität. Hier kündigt sich bereits an, wie die Weiterentwicklungen von Displaygläsern und Touchscreens auch den Weg für neue Typen von Fassaden- und Interieurgläsern bereiten. Mit Blick auf die Entwicklungen stellt sich beispielsweise die Frage, ob man künftig noch separate Displays neben der Haustüre braucht, wenn das Glas der Türfüllung als Touchscreen fungiert und diese Funktion gleich mit übernehmen kann? Oder das Glas kann den Klingelknopf ersetzen und von Innen lässt sich die Tür über dasselbe Glas freischalten und öffnen.
Adaptive Gläser liegen im Trend
Spannend ist in diesem Zusammenhang, dass der deutsche Technologiekonzern Merck jetzt 15 Millionen Euro in die Entwicklung und Produktion von schaltbaren Gläsern investieren will. Ziel ist es, Fensterscheiben mit variablem g-Wert zu entwickeln, die schneller auf Lichtveränderungen reagieren als vergleichbare schaltbare Systeme, die bereits am Markt sind.
Dazu setzt Merck auf eine Mischung aus Flüssigkristallen, wie sie auch in Displays von Fernsehern oder Smartphones eingesetzt werden. Nach Auskunft der Entwickler könne diese Technik (neben der Transparenz) zwei Effekte erzielen: Sie verdunkeln das Glas als Sonnenschutz oder lassen es opak – also undurchsichtig – werden, um eine Privatsphäre zu gewährleisten.
So bringt Glas Licht ins Dunkel
Wie eine lichtleitende Ebene im Isolierglas ein Fenster, eine Trennwand oder eine Fassade zur Lichtquelle macht, demonstriert LightGlass aus Österreich. Das Unternehmen präsentiert ein intelligentes Architekturglas dessen Technik es erlaubt, die Transparenz von herkömmlichen Isoliergläsern mit einer homogenen und blendfreien Beleuchtung zu koppeln.
Dabei reguliert sich das System automatisch gemäß der aktuellen Lichtsituation. Das Glas kann so die Beleuchtungsfunktion im Raum übernehmen, etwa bei Nacht oder in Zimmern ohne Tageslichteinfall. Gesteuert und programmiert wird LightGlass über eine App, die Einbindung in gängige Gebäudesteuerungen ist möglich.
Lesen Sie im nächsten GLASWELT Newsletter, der kommende Woche erscheint, was es zum Thema Industrie 4.0 zu sehen geben wird.
Matthias Rehberger
Mein Tipp: Lesen Sie auch unser umfangreiches Messeheft mit 222 Seiten und der großen glasstec-Vorschau, das am 13.09.2016 erscheint. Wenn Sie noch kein Abonnent sind, sichern Sie sich noch schnell ihr Messeheft unter www.glaswelt.de/abo