_ „Bei unser Arbeit stehen das Design und die Glasoberfläche im Fokus“, so Michael Werner und Reinhard Thamm ergänzt: „Als Trägermaterialien verarbeiteten wir Spiegel, Floatglas, ESG und VSG sowie farbig lackierte Gläser.“ Die Lasermotive finden sich z. B. auf Duschgläsern und Küchenrückwänden sowie auf Ganzglastüren und gläsernen Raumtrennwänden.
Nach Überzeugung von Christian Schreier, der bei Phönix für die Gestaltung zuständig ist, liegen die Vorteile eines Laserglas auf der Hand. „Neben der einfachen Pflege zeichnet sich der Werkstoff und Bildträger vor allem durch eine wertige Haptik und einen edlen, ja sogar exklusiven Eindruck aus.“
Mit dem Laser werden bei Phönix Scheiben in Formaten bis 1100 × 2000 mm bearbeitet. Meist haben die Scheiben eine Stärke von 6 bis 8 mm. Darüber hinaus lassen sich auch Gläser bis 12 mm ohne Weiteres bearbeiten.
Ohne eine gute Bildvorlage geht es nicht
Voraussetzung für ein gutes Laserergebnis ist immer eine qualitativ hochwertige Bilddatei. Doch daran hapert es leider manchmal. „Es gibt Kunden, die liefern uns hervorragende Bilddaten. Bei anderen sind die Motive von so geringer Auflösung, dass wir sie durch ein professionelles Fotostudio neu erstellen lassen müssen. Von der Qualität der Vorlage hängt auch ganz wesentlich die Produktionszeit ab“, weiß Michael Werner aus Erfahrung.
Bei der Motivauswahl sind dem Kunden kaum Grenzen gesetzt: Familienfotos, Porträts, Tierfotos, Autos oder Motorräder, all das haben die Spezialisten von Phönix schon auf Glas gebracht. Letztlich lasse sich jedes Motive auf den Werkstoff übertragen.
Neben den Fremdmotiven bietet der Veredler selbst auch eine große Anzahl an eigens entwickelten Motiven an. Diese finden ebenfalls großen Zuspruch, wie Michael Werner unterstreicht. Zu den Kunden für Laserglas zählen Architekten ebenso wie Hotelketten oder Firmen, die Spiegel oder gläserne Türschilder mit ihrem Firmenlogo in Auftrag geben. Dazu kommen Privatkunden, die individualisierte Gläser bei Phönix (www.phoenix-glas.de) suchen.
Lasern für andere Glasveredler
Rund 20 Prozent der Laseraufträge fertigt der Veredler in Lohnfertigung. Die meisten Anfragen kommen über den Onlineshop.
Das Geschäft via Internet wird auch von den B-to-B-Kunden sehr gut angenommen. Für ihre Online-Präsenz nutze man die gesamte Bandbreite der sozialen Medien. „Ganz wichtig ist es natürlich, bei Google Adwords weit oben zu stehen, um bei Interessenten direkt ins Auge zu fallen“, betont Christian Schreier.
Dass Glas und gerade Spiegel zunehmend bei der Sanierung zur Aufwertung von Wohnräumen genutzt wird, beobachten die Veredler von Phönix schon länger und haben entsprechend ihr Angebot ausgebaut, das schließt die Möglichkeiten der Belichtung der bearbeiteten Gläser und Spiegel mit ein: So lassen sich Spiegel durch unterschiedliche Beleuchtungsarten wie Halogen-, Neon- oder LED-Beleuchtung in Szene setzen (www.badspiegel-wandspiegel.com). Die Dortmunder experimentieren gerade damit, mittels spezieller Diffusionsfolien die Wirkung von LEDs weiter zu optimieren.
Keine Einbußen bei der Festigkeit?
In der Vergangenheit kam immer wieder die Frage nach Festigkeit von ESG nach der Laserbearbeitung auf. Hier bezieht Cerion, der Anbieter der Lasertechnologie, ganz klar Stellung und gibt für seine Produkte „grünes Licht“. Dies ist auch Michael Werner extrem wichtig, denn Unsicherheit ist nie gut.
So heißt es in einer Information von Cerion: „Es konnte in Prüfungen von Testgläsern im Vierpunktbiegeversuch nachgewiesen werden, dass durch die Laserbearbeitung zwar eine gewisse Schwächung (des Glases, Anmerkung der Redaktion) erfolgt, diese aber so kontrollier- und reproduzierbar ist, dass für laserbearbeitetes ESG von einer Mindestfestigkeit von 90 N/ mm2 ausgegangen werden dürfe. Dieser Wert entspricht z. B. der Festigkeit von ESG aus Ornamentglas, wie es seit Jahrzehnten für Ganzglastüren und Trennwände eingesetzt wird.“
Nach Auskunft von Cerion besitzt das Unternehmen für seinen Laserprozess eine Zulassung nach EN 12150 zur Bearbeitung der Glasoberfläche nach der ESG-Fertigung.
Michael Werner und Reinhard Thamm sind davon überzeugt, mit dem Laser auf die richtige Technik zu setzen. Auf der einen Seite sei er ein Garant für hohe Qualität. Zugleich biete er die Möglichkeit, dass wir uns Alleinstellungsmerkmale schaffen: „Mit unserer Laseranlage können wir sehr exklusive Produkte anbieten, denn damit lassen sich viel feinere Konturen realisieren als bisher und die Bilder sind gestochen scharf“, so Michael Schreier.
Die Lasertechnik verhalf Phönix auch zu neuen Geschäftsfeldern. Zwei Beispiele hierfür sind ein Lizenzvertrag mit Borussia Dortmund und mit Hösti Cartoons International.
„Wir gehen davon aus, dass in der Glasverarbeitung der Lasertechnik klar die Zukunft gehört, denn nur damit lässt sich Individualität erreichen. Wir beschränken uns zwar aktuell nur auf die Oberflächenbearbeitung. Doch Laser können noch viel mehr. Hybrid-Systeme bearbeiten große Flachgläser im Inneren genauso wie auf der Oberfläche“, so Michael Werner abschließend.—
Cerion steht Rede und Antwort
Auf der glasstec haben Messebesucher die Möglichkeit, sich mit den Spezialisten von Cerion auszutauschen, z. B. über gelaserte Scheiben in Bezug auf die EN 12150 zur oberflächlichen Glasbearbeitung von ESG sowie über die neuesten Laseranwendungen des Herstellers. Mit etwas Glück trifft man bei Cerion am Stand auch Michael Werner und seine Kollegen von Phönix Glas.