_ Was die glasstec stark macht, ist die umfassende Vernetzung der Bereiche Maschinenbau, Glasbearbeitung und -veredelung sowie Handwerk, Planung und Architektur und reicht weiter bis zu den Themenfeldern Fassaden-, Fenster- und Solartechnik. Diese Plattform ist weltweit in dieser Art und Größenordnung einmalig.
So wundert es nicht, dass die glasstec so viele Glasverarbeiter und weitere Besucher sowie diese Vielzahl an Ausstellern aus aller Welt nach Düsseldorf zieht, die dort neben der Produktschau auch den Austausch mit Kollegen und Fachleuten aus jedem Bereich der Glas- und Zulieferbranche suchen.
Schaufenster und Innovationspool
In Sachen Innovationen steht diesmal wieder die seit Jahren etablierte Sonderschau „glass technology live’”(gtl) im Mittelpunkt, die sich als Schaufenster und Innovationspool der Messe versteht und in bewährter Weise vom Team des Instituts für Baukonstruktion 2 der TU Stuttgart konzipiert und gestaltet wurde.
Hier werden nicht nur die aktuellen Trends und Forschungsergebnisse der Glasbranche anschaulich präsentiert und ausgestellt, ebenso finden die Fachbesucher dort außergewöhnlich Produkte und spektakuläre Anwendungen rund um den Werkstoff Glas.
Gegliedert in die Themenbereiche „Innovationen in Glas“, „Glasdesign“, „Intelligente Gebäudehüllen“ und „Fassade und Energie“ stellen auf der Sonderschau über 60 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Architekturbüros ihre jüngsten Produkte, Entwicklungen und Projekte vor.
Das Leitthema der glass technology live lautet diesmal „Intelligentes Glas” und richtet seinen Fokus auf die neuesten, multifunktionalen Gläser, Beschichtungen, Sonnenschutzsysteme sowie aktuelle Neuheiten aus dem Bereich Photovoltaik.
Und wohin die Reise geht, welche künftigen Entwicklungen die Branche anstrebt, lässt sich anhand von Prototypen sowie Design und Produkt-Studien anschaulich begutachten.
Damit für den Fachbesucher auch der Praxisbezug gegeben ist, werden bauteilspezifische (Glas-)Lösungen für Fassade und Dach aus aktuellen Projekten präsentiert werden. Gezeigt wird weiter, was energetisch optimierte Fassaden leisten und wie sich dabei modernste Solartechnologie, Verglasungs- und Lüftungssysteme sowie der Sonnenschutz architektonisch anspruchsvoll integrieren lässt.
Die „glass technology live“ wird von einem hochkarätigen Fachsymposium begleitet, das – eingebettet in die Ausstellungsfläche der gtl – eine Vielzahl an Vorträgen zu topaktuellen Themen über die Messetage anbietet.
Weiter zählen zum Vortragsprogramm der glasstec die Fachkonferenz für den konstruktiven Glasbau, „engineered transparency“, der „Architekturkongress“ und die Konferenz „Solar meets Glass“, die Schnittstellenthemen zwischen der Glas- und Solarbranche behandelt.
Hier legen die Handwerksbesucher selbst Hand an
Das vielfältige Rahmenprogramm für das Handwerk wurde nochmals erweitert. Es besteht nun aus dem „Zentrum Handwerk“ mit dem neuen Themenschwerpunkt „Handwerk Live“. Hier ist das glasverarbeitende Handwerk eingeladen, selbst Hand an Werkzeug und Material anzulegen.
Dazu gibt es der Praxis nachempfundene Mitmachstationen, die den Themen Zuschnitt (Schneiden + Lagern), Bearbeiten (Bohren und Schleifen), Veredeln (Lackieren und Verkleben) und Montage (u. a. von Beschlägen) zugeordnet sind. Übergeordnete Themen sind Handling, Transport und Arbeitsschutz. Zusätzlich zu den Mitmachstationen gibt es eine Demonstrationsfläche, auf der beispielsweise der Aufbau einer Glasfassade, der Bau einer Duschkabine oder die Montage von Glasschiebetüren gezeigt werden.
Mitmach-Wettbewerb – Wer montiert am schnellsten?
Handwerklicher Ehrgeiz ist bei zwei Montage-Wettbewerben gefragt. An jedem Messetag um 11.00 Uhr und 15.00 Uhr können sich Teams im Aktionsareal von „Handwerk Live“ darin messen, wer am schnellsten ein Glasreff an einen Transporter montieren und wieder demontieren kann. Weiter können sich Glashandwerker darin messen, wer eine komplette Schiebetür in kürzerer Zeit als die Kollegen montieren kann. Partner bei „Handwerk Live“ sind neben dem BIV die Unternehmen Bohle und Hegla.
Neue Veredlungstechniken in der Glasveredler-Arena
Vielschichtiges Wissen wird in der Glasveredler-Arena vermittelt. Unter dem Motto „Glas trifft Gestaltung“ stellen Fachreferenten aus der Branche an allen vier Messetagen neue Produkte und Veredlungstechniken vor.
Im Fokus stehen u. a. die Laserbearbeitung von Glas, neue Schichtsysteme, gebogenes Glas und neue Klebetechnologien.
Darüber hinaus werden die Themen Glasdimensionierung, die Beurteilung von Glasschäden und die Neuordnung der Meisterprüfungsverordnung behandelt und Tipps für neue Betätigungsfelder gegeben. Das umfangreiche Info-Paket macht den Besuch des „Zentrum Handwerk“ nicht nur für Glaser interessant, auch benachbarte Gewerke können dort reichlich Inspirationen und fachlichen Input erhalten.
Die Themen für morgen bei Glas + Fassade
Weitere Inspirationen verspricht das Kompetenzzentrum Glas + Fassade. Im Fassaden Center in Halle 11 erhalten Fachbesucher aus dem Handwerk konzentrierte Informationen rund um die Gebäudehülle. Das Fassaden Center richtet sich mit seinem Themenspektrum gleichermaßen an das verarbeitende Handwerk sowie an Fassadenplaner, Bauingenieure und Architekten.
Das umfangreiche Informationsangebot wird durch die Präsenz von Instituten und Verbänden, darunter der Bundesverband Flachglas (BF), der Verband Fenster und Fassade (VFF), das ift Rosenheim, der UBF– Unabhängige Berater für Fassadentechnik sowie das Bayrische Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) abgerundet.
Neuer Bestandteil des Fassadencenters ist das efnMobil des European Fassade Network, an dem Studenten gemeinsam mit der Hochschule Ostwestfalen-Lippe live vor den Augen der Besucher Fassaden-Mock-Ups erstellen.
BF und GMI präsentieren spannende Vorträge
Der Bundesverband Flachglas (BF) und die Gütegemeinschaft Mehrscheiben-Isolierglas (GMI) werden in Düsseldorf neben einem eigenen Stand zudem mit interessanten Fachvorträgen vertreten sein, wie sie im „Kompetenzcenter Glas + Fassade“ in Halle 11 zu finden sind.
„Wir freuen uns, dass wir die Zusammenarbeit mit der Messe Düsseldorf so intensivieren konnten und einen Nachmittag mit Fachvorträgen zu aktuellen Themen aus dem Bereich der Glasanwendung präsentieren dürfen“, unterstreicht BF-Hauptgeschäftsführer Jochen Grönegräs, der den Vortragsnachmittag moderieren wird.
„Im begleitenden Vortragsprogramm zur Sonderschau wird der BF den Freitagnachmittag (24.10.) gestalten“, so Grönegräs. Die vier Fachvorträge starten um 13.00 Uhr mit dem Thema „Glaskleben in Fenster und Fassade“ (Referentin ist Karin Lieb vom ift). Es folgt der Beitrag „Leichtes Isolierglas in der Verfügbarkeit und Anwendung“ von Jochen Grönegräs.
Martin Reick (Flachglas MarkenKreis) thematisiert die „DIN 18008 – Was ändert sich in der Glasbemessung?“ (lesen Sie dazu auch den Beitrag auf Seite 128).
Den Abschluss des Nachmittags bildet ein Beitrag von Professor Franz Feldmeier von der Hochschule Rosenheim, der sich zum Thema „Niedrigere U-Werte durch größere Scheibenzwischenräume – worauf ist zu achten?“ äußern wird.
Das ift steht Rede und Antwort
Im „Kompetenzcenter Glas + Fassade“ stehen die Experten des ift Rosenheim in Halle 11 den Besuchern Rede und Antwort. Sie erläutern z. B. welche Kriterien ab 2015 die Zulieferteile für RAL-geprüftes Isolierglas erfüllen müssen, um von den Herstellern der RAL-Gütegemeinschaft verwendet zu werden. Betroffen sind Dichtstoffe, Abstandhalter und Trocknungsmittel. Als Prüfstelle der GMI steht das ift den Zulieferern hierbei zur Seite.