In Hamburg entsteht aktuell das sechsstöckige Klubhaus St.Pauli mit der wohl spektakulärsten Medienfassade in Deutschland. Künftig sollen hier Werbespots und künstlerische Video-Installationen die jährlich rund 20 Millionen Reeperbahn-Besucher in den Bann des Unterhaltungstempels ziehen.
Die Fassade ist in drei Bereiche aufgeteilt. Der mittlere Bereich besteht aus Metallplatten, die passend zum Inhalt der LED-Screens farblich beleuchtet werden. Ein weiterer Teil wurde in einer groben Auflösung, d. h. mit weitem Pixelabstand gehalten, um Kontrast zum dritten Bereich zu erhalten, der sehr hochauflösend ist.
Die Onlyglass GmbH ist verantwortlich für den hochauflösenden Teil, eine Display-Lösung, die direkt in die Isolierglasscheiben des Lifts integriert ist. Diese Displays ersetzen herkömmliche Verglasungssysteme, da sie die Funktionen von LED-Monitor und Verglasung verschmelzen. Die integrierten LEDs werden auf 8 mm breiten Spalten und mit einem Pixelabstand von 30 mm in die Scheiben des Panorama-Aufzugs eingesetzt, die transparent bleiben.
Die Besucher des Roof-Top-Restaurants werden also aus dem Lift auf das Zentrum von St. Pauli blicken können. Aber auch von außen wird man über LEDs im Fahrstuhl selbst die Personen im Aufzug noch erkennen. Onlyglass fertigt insgesamt elf Glaselemente in unterschiedlicher Größe. Die größte Scheibe hat ein Maß von 2,47 m in der Breite und 3,40 m in der Höhe.
In Verden hat die Fertigung der Medienfassade begonnen. Der Einbau in das Hamburger Klubhaus soll im Frühjahr 2015 erfolgen. Das künstlerische Konzept für die Hamburger Medienfassade stammt von dem Bremer Kreativunternehmen Urbanscreen, das sich mit seinen Video-Installationen an der Oper in Sydney weltweit einen Namen gemacht hat.