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Im Gespräch mit Ulrich Brüning und Andreas Paffrath von dormakaba

“Wir geben dem Verarbeiter Sicherheit“

Glaswelt – Was hat die Fusion für den Produktbereich der Glasbeschläge bedeutet?

Ulrich Brüning – Das Portfolio der beiden Ursprungsunternehmen Dorma und Kaba ergänzt sich perfekt. Mit unseren Produkten, Lösungen und Services bieten wir als dormakaba unseren Kunden sicheren Zutritt zu Gebäuden und Räumen, und zwar in allen Anwendungsbereichen, vom privaten Wohnhaus bis hin zum Flughafengebäude. Die neue Marke stellt das dar, was wir als starke Basis erleben. Und dann gibt es da die bekannten Spezialisten. So verfügen wir im Bereich für Glasbeschläge und -systeme („Interior Glass Systems“) über die jahrelange Erfahrung, die uns zum echten Partner an der Seite unserer Kunden macht. www.dormakaba.com

Glaswelt – Was genau verstehen Sie unter der Partnerschaft mit Ihren Kunden?

Andreas Paffrath –  Ein ganz wichtiger Aspekt ist Vertrauen. Dieses beruht auf Verlässlichkeit. Präsenz sowie kurze Antwort- und Lieferzeiten für unsere Produkte direkt ab dem Werk in Bad Salzuflen gehören dazu. Wie sehr aber auch der gegenseitige vertrauensvolle Umgang miteinander geschätzt wird, erleben meine fünf Kollegen aus dem Außendienst und ich täglich bei den direkten Gesprächen mit unseren Kunden.

Brüning – Zur Unterstützung einer erfolgreichen Partnerschaft gehören für uns auch weitergehende Services. Umfangreiche Verkaufsunterlagen, Musterkoffer und Ausstellungsmodule sind da im Grunde selbstverständlich. Bestellvorgänge werden durch die Nutzung unseres E-Shops besonders einfach. Eine Stufe weiter gehen wir mit unserem Web-Service, d. h. der Möglichkeit für die Verarbeiter, unsere Stammdaten direkt in ihre eigenen ERP-Systeme einzuspielen, für eine schnelle Artikelpflege. Besonders erwähnenswert ist sicher auch das neue Schulungskonzept. Unter dem Namen First Glass Experience sprechen wir sowohl die Verkaufspartner als auch die Montagepartner an. Die Schulungsmodule für die Monteure sind gestaffelt nach Komplexität in Basic, Professional und Expert. So vermitteln wir detailliertes Wissen zu unseren Produkten in Theorie und Praxis. Hier kann man also einen richtigen Wissensvorsprung in Produktkompetenz und Einbausicherheit erlangen und darf sich qualifizierter Montagepartner nennen.

Glaswelt – Kann sich jeder Handwerker zu diesen Schulungen anmelden?

Brüning – Die Montagetrainings sind tatsächlich offen für alle, die dormakaba Glasbeschlagprodukte einbauen oder dies in Zukunft tun wollen. Auf der Website glas-innovationen.com und dort unter „Kundentrainingsprogramme“ gibt es umfangreiche Informationen. Übrigens finden die Schulungen nicht nur in Bad Salzuflen statt, sondern auch in Aying, nahe München.

Glaswelt – Um von den Glas-Spezialisten noch einmal auf das Gesamtunternehmen zurückzukommen: Welche konkreten Vorteile haben denn Ihre Kunden von der Verschmelzung?

Paffrath – Die Fusion von Dorma und Kaba zu einem einzigartigen Vollsortimenter hat für unsere Kunden direkt erkennbare Vorteile. Zwei konkrete Beispiele: Kaba Zylinder aus dem Master Key System Programm können in Glastürschlösser integriert werden. Und die Kombination mit C-Lever, das sind Drücker mit integrierter Zutrittskontrolle, ist ebenfalls möglich. Solche Anwendungen kommen nun aus einer Hand.

Glaswelt – Die bisherigen Produkte gibt es also nach wie vor, und sie ergänzen sich zudem?

Brüning – Wir werden zukünftig noch stärker auf Systeme setzen, also auf die Kombination von Produkt-Elementen, die sich zu einer neuen Einheit ergänzen. Da wir hier für „Interior Glass Systems“ sprechen, steht natürlich der Fokus auf Glas im Vordergrund.

Paffrath – Bestes Beispiel für die gelungene Verbindung von Ideen und Erfahrung aus beiden Unternehmen ist das vollständig neu entwickelte System Uniquin. Dieses besteht aus Profilen und darauf abgestimmten Beschlag-Elementen und bietet vielfältige Möglichkeiten: Von der einfachen Raumtrennung mit Glas oder anderem Flächen-Material wie z. B. Holz, über die Integration von Schallschutzelementen bis zum Einbau von Schiebe- und Drehtüren. Diese wiederum lassen sich mit elektronischer Zutrittskontrolle ausstatten. Auch die Integration von Schlössern gem. EN179 + EN1125 zur Fluchtwegsicherung ist möglich. Darüber hinaus lässt sich jeder Bereich innerhalb der Gesamtanlage über die Profile verkabeln. Und an den gewünschten Stellen können dann mithilfe von speziellen Aufnahmeelementen Unterputzdosen nach europäischem Standard verwendet werden, die wiederum die Integration von Steckdosen, Schaltern, Netzwerkanschlüssen etc. ermöglichen. Das System vereint also alle wichtigen Argumente, die bei den Bauherren hoch im Kurs stehen: Ästhetik, Elektrifizierung sowie Sicherheit über Zutrittskontrolle und Fluchtwegsicherung. Außerdem bietet es in seiner Vielseitigkeit die Möglichkeit, innerhalb eines Objektes die unterschiedlichsten Einbau- und Nutzungssituationen zu bedienen.

Glaswelt – Ist die Planung eines solchen Systems nicht sehr komplex?

Brüning – Nein. Ähnlich wie bei unseren horizontalen Schiebewänden bieten wir auch bei Uniquin den kompletten Planungsservice an. Der Verarbeiter nennt uns die erforderlichen Maße und seine Wünsche bezüglich der Ausstattung. Wir beraten und fertigen die entsprechenden System-Zeichnungen an. Erst nach Klärung aller Details und der Freigabe durch den Kunden beginnt die individuell konfektionierte Fertigung.

Glaswelt – Die Unterstützung Ihrer Kunden genießt also hohe Priorität?

Paffrath – Der Kunde steht bei uns an erster Stelle. Das zeigt sich auch in unserem dormakaba Leadership Partner Programm für ausführende Unternehmen und Distributoren. Dieses Programm löst die ehemaligen Partnerprogramme von Dorma und von Kaba ab, beziehungsweise integriert diese. So bieten wir auch hier das Beste aus beiden Unternehmen.

Glaswelt – Was können die Verarbeiter von Ihrem Partnerprogramm noch erwarten?

Paffrath – Mittels hochwertiger, motivierender Leistungen wollen wir die Effizienz und Profitabilität unserer Partner steigern. Dazu gehören die Vermittlung von Experten-Know-how zu verschiedenen Themenbereichen sowie die Unterstützung bei der Vermarktung und vieles mehr. Eine lebendige Kombination von Theorie und Praxis. Der dormakaba Partnerstatus gibt unseren Kunden auch in der Außendarstellung ein besonderes Profil. So arbeiten wir im gegenseitigen Respekt am gemeinsamen Erfolg für die Zukunft. —

Die Fragen stellte Matthias Rehberger.

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