Die neue VSG-Anlage von Bürkle ist modular aufgebaut: Schritt 1 ist fix, die Schritte zwei und drei sind optional und werden abhängig davon eingesetzt, welche Glasart bzw. Materialien laminiert werden müssen. Dadurch kann eine anfangs einstufige Anlage später auch um weitere Stufen erweitert werden.
Für den Fertigungsprozess werden die zu verbindenden Gläser in Chargen, die auf dem Einlaufförderer gebildet werden, in die Anlage gefahren. Deren Nutzfläche liegt bei 2200 × 4200 mm (weitere Nutzflächengrößen auf Anfrage).
Details verrät nachfolgend Produktmanager Robert Geiser
GLASWELT – Für welche Arten von VSG und Verbundglas ist die neue Bürkle-Laminier-Anlage konzipiert?
Robert Gaiser – Der IFL wurde für jegliche Art von Verbundgläsern konzipiert, die eine durch Wärme aktivierbare Verbundschicht beinhalten. Hierbei muss es sich lediglich um flache Glasprodukte handeln. Neben Standard-VSG und Verbundglas können so auch z. B. kugelsichere Scheiben, schaltbare Gläser oder Display-Gläser laminiert werden. Zudem ist es möglich, sehr dünne Gläser (z. B. 2 × 0,5 mm) zu laminieren, ebenso dünne und dickere Gläser (z. B. 1 × 0,5 mm und 1 × 4,0 mm). Dazu haben wir bereits erste, positive Erfahrungen gesammelt. Wir sind zudem offen für Spezialanwendungen, da hier das Potenzial der Anlage noch deutlicher zum Vorschein kommt.
Gaiser – Die Besonderheiten der Anlage sind die hohe Flexibilität, die sehr kurzen Taktzeiten (je nach Produkt ~ 10 min), der geringe Energieverbrauch pro Produkt und natürlich die Möglichkeit, die Anlage in eine Linie zu integrieren, was einen hohen Automationsgrad der Produktion ermöglicht.
GLASWELT – Und welche Folien können die Laminierer mit der Anlage verarbeiten?
Gaiser – Der IFL-Prozess ist prinzipiell für jede Art der Lamination einsetzbar, bei der eine durch Wärme aktivierbare Schicht eingesetzt wird. Typische Beispiele sind PVB, EVA, POE sowie auch SentryGlass. In all diesen Bereichen konnten wir auch bereits Erfahrungen sammeln und Versuche auf der Prototypen-Anlage fahren. Für andere Folien oder neue Materialien sind wir offen. Hier können wir meist auf eine große Zahl von Erfahrungswerten zurückgreifen, die wir mit den unterschiedlichsten Herstellern innerhalb der letzten 13 Jahre beim Laminieren von Photovoltaik-Modulen sammeln konnten.
GLASWELT – Wie wird die Anlage vertrieben und wer übernimmt dafür den Service?
Gaiser – Die Anlage wird von uns (Robert Bürkle GmbH) weltweit direkt vertrieben. In einigen wenigen Ländern arbeiten wir mit Partnern zusammen. In der knapp 100 Jahre langen Firmengeschichte von Bürkle haben wir ein ausgezeichnetes, weltweites Servicenetzwerk aufgebaut. Dieses besteht aus Vertretungen, Partnern und Servicetechnikern.
Das Interview führte Matthias Rehberger.